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Fachartikel
05. Juli 2023

Kanalisation

Abfallmonster gehen in Stäfa um

In Stäfas Kanalisation ist Vorsicht geboten, denn dort sind die Monster los - Abfallmonster genau genommen. Mit einer humorvollen Aufklärungskampagne geht die Gemeinde gegen die Entsorgung von Fremdstoffen in die Kanalisation vor, die nicht reingehören.

Seit geraumer Zeit rumort es in Stäfas Kanalisation. Denn hinterhältige Monster wie der fiese Pumpenkiller und der gemeine Rohrverstopfer treiben in der Dunkelheit unterhalb der nichtsahnenden Bevölkerung ihr Unwesen. Sie entstanden durch Fremdstoffe in der Kanalisation wie etwa Feuchttücher, Katzensand, Binden, Tampons oder Präservative, die eigentlich nicht dorthin gehören. Die weggespülten Abfälle sammeln sich und erwachen zu bösartigem Leben: Als zusammengeklumpte Fremdstoff-Monster machen sie dem Kläranlagen-Team zu schaffen. Sie verstopfen und zerstören Kanalschächte, Kanalrohre, Rechen und Pumpen des Stäfner Abwassersystems. Im schlimmsten Fall verstopfen die Fremdstoff-Monster ein Kanalrohr so sehr, dass das Abwasser bis zurück in die Toiletten gestaut wird – eine monstermässige Sauerei – und teuer noch dazu.

Die Ursache des Problems ist bei Gewerbe und Bevölkerung zu finden. Dort werden Fremdstoffe wie beispielsweise Wattestäbchen, Pflaster oder Plastikverpackungen unachtsam in die Toilette oder den Abfluss entsorgt. Und dies meist aus einfacher Bequemlichkeit.

Robert Matanovic, Leiter der ARA berichtet: «Haushalte und Betriebe gelten als Hauptsünder. Es muss Betriebe geben, welche Frittier- Brat und Speiseöle einfach in den Abfluss oder die Toilette kippen. Kanalschächte voller Fett lassen auf deren Herkunft schliessen. Doch auch im Haushalt landen oft ohne Nachdenken Essensreste, Windeln oder sogar Unterwäsche in der Toilette. Frei nach dem Motto: Aus dem Auge – aus dem Sinn.»

Monstermässig gruusig

Gelangen diese Abfälle in die Kanalisation bleiben diese in den Rohren und Rechen hängen und verstopfen die Abwasserpumpen. Das Entfernen der Fremdstoffe ist «monstermässig gruusig»: Die ARA-Mitarbeiter müssen verstopfte Schächte, Kanalrohre, Rechen und Pumpen aufwändig reinigen. Und auch die Geruchsemissionen sind unerträglich. Denn diese sind nicht nur für empfindliche Nasen unangenehm, sondern auch für die ARA-Mitarbeitenden. Hinzu kommen Kosten von mehreren 10'000 Franken pro Jahr für kaputte Pumpen sowie für Wartungs- und Reinigungsaufwände. Kosten, die dann auf Betriebe und Haushalte übertragen werden müssen.

Darum haben sich Florian Uehle, Leiter Fachbereich Abwasser und Gewässer und die Ressortvorsteherin Tiefbau, Gemeinderätin Claudia Hollenstein der Monsterbekämpfung verschrieben. «Wir fordern Bevölkerung und Betriebe auf, nur ins Klo und Abfluss zu werfen, was ins Klo gehört: Wasser und Papier.»

Schaurige Transparenz

Im Juli läuft in Stäfa eine entsprechende Aufklärungskampagne. Um dadurch für mehr Verständnis in der Bevölkerung zu sorgen, hat eine lokale Werbeagentur aus den «gruusigen» Fremdstoffen Monster kreiert, welche die Kanalisation unsicher machen. Mit Plakaten, Flyern, Social Media Posts und Toilettenklebern wird so an Bevölkerung und Betriebe appelliert, nur ins Klo zu werfen, was ins Klo gehört.

«Mit dieser etwas gruusig und gruseligen Kampagne möchten wir die Aufmerksamkeit der Bevölkerung erhalten, sie zur richtigen Entsorgung motivieren und damit die Aufwände fürs Team und Portemonnaie spür- und riechbar zu senken. Mit den eingesparten Kosten lohnt sich so eine Kampagne allemal», sagt Florian Uehle.

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