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29. April 2022

Mitgliederbefragung

VSA auf Kurs

VSA-Mitglieder fühlen sich gut informiert über die Tätigkeit des Verbandes. Auch stützen sie den eingeschlagenen Kurs in der Interessenvertretung. Ein politisch aktiver VSA, der seine Expertise in Gewässerschutzthemen in die öffentliche Diskussion einbringt und Stellung bezieht, geniesst insgesamt eine breite Unterstützung.
Anja Herlyn 

Als am 6. Januar 2022 die registrierten Fachleute aller VSA-Mitglieder in einem Rundschreiben gebeten wurden, dem VSA-Vorstand «die Meinung zu geigen», haben sich innert 24 Stunden bereits über 300 Personen konkret Gedanken über die Ausrichtung des VSA gemacht. Insgesamt nahmen schliesslich über 500 Personen an der Befragung teil und investierten durchschnittlich 17 Minuten, um die Fragen zu beantworten. Die Verteilung der Befragten auf die Mitgliedergruppen (Gemeinden, Zweckverbände, Ingenieure-  und Planerfirmen etc.) stimmt gut mit der realen Mitgliederverteilung überein. Die befragten Mitglieder begrüssten die Meinungsabholung sehr.

In Kürze: VSA auf Kurs mit Mitgliedern

Die Antworten und individuellen Rückmeldungen zeigen sehr viel Wohlwollen gegenüber der VSA-Führung. Insgesamt ist der VSA «auf Kurs» und kann auf eine breite Unterstützung seiner Tätigkeiten bei seinen Mitgliedern und Fachleuten zählen.

Interessenvertretung wird geschätzt

Die Befragten nannten die Themen «Gewässer/Gewässerqualität» und «Infrastrukturmanagement» sowie «Nachwuchsförderung» als Kernthemen in der Interessenvertretung.Mehr als 80% der Befragten äusserten sich positiv zu den bisherigen Aktivitäten in der Interessenvertretung. «Positionspapiere» und das situative «Anschreiben von Parlamentarierinnen und Parlamentariern» werden am meisten geschätzt. (siehe Abb.1 und Abb.2)

Eine deutliche Zustimmung hat mit gut 60% auch das etwas allgemeinere «Politikmemorandum». Ebenfalls mehrheitlich unterstützt wird, dass der VSA die parlamentarischen Instrumente nutzen soll, Stellungnahmen einreicht, Allianzen bildet, Netzwerk zu Parlamentarierinnen und Parlamentariern pflegt und bei wichtigen Themen nach Möglichkeit auch im Parlament präsent ist.

Politisch aktiver VSA nicht unumstritten aber mit breiter Unterstützung.

Rund die Hälfte der Befragten bejaht die Aussage, dass der VSA sich politisch äussern soll, weil dies der/die Befragte im beruflichen Kontext nicht tun darf (für rund 40% trifft dies nicht zu). Mit 85% sieht der Grossteil sich nicht in Bedrängnis, wenn «ihr» Verband sich politisch äussert. Im Gegenteil, es sind knapp 75% der Ansicht, dass ein politisch aktiver VSA die eigene Position stärken würde.

Einbezug der Mitgliedermeinung wird geschätzt

Mit über 90% Zustimmung schätzen es die Befragten, dass der VSA seine Mitglieder über Vernehmlassung des Bundes informiert. Knapp 75% begrüssen es, wenn der VSA (sofern es die Zeit erlaubt) die Stellungnahmen denn CC-Mitgliedern zur Konsultation vorlegen kann. Mit über 80% ist die Zustimmung hoch, dass der VSA wasserpolitische Themen vermehrt in Medienarbeit/Social Media aufnimmt und verarbeitet und dadurch sichtbarer wird.

Themen mit Diskussionsbedarf

Bei anderen Massnahmen der Interessenvertretung zeigen sich die Befragten offen, aber bereits etwas kritischer: Der Aufbau einer «parlamentarischen Gruppe Wasser», die Unterstützung von Referenden und Parolen-Fassung von Initiativen haben unter den Befragten eine Zustimmung von je rund 70%. Ob eine Parlamentarierin oder ein Parlamentarier auch im Vorstand vertreten sein soll, wird sehr unterschiedlich eingeschätzt, für 45% nicht wichtig/weniger wichtig, für 50% scheint dies hingegen wichtig/sehr wichtig (Abb. 3)

Keine deutliche Meinung zeigt sich auch bei der Frage, ob der VSA ausschliesslich ein Fachverband bleiben und die politische Arbeit delegieren soll. Für gut 50% betrachtet es als eher wichtig bis sehr wichtig, ausschliesslich als Fachverband zu wirken, für rund 35% ist das nicht wichtig/weniger wichtig. Diese Frage erfordert eine vertiefte Diskussion.

Diskussionsbedarf gibt es bezüglich Zuständigkeit und Parolen-Fassung zu Initiativen. Für gut 40% ist der Vorstand alleinig zuständig für die politische Arbeit, knapp 55% sehen das anders. Die Befragten zeigen sich uneinig darüber, ob die Mitglieder über eine Parolen-Fassung bei relevanten Referenden/Initiativen entscheiden sollen (40% ja/eher ja vs. 50% nein/eher nein). Auch hier ist Diskussionsbedarf gegeben. (Abb. 4)

VSA-Newsletter als Informationsquelle über den VSA

Als Informationsquelle hat sich der VSA-Newsletter innert kürzester Zeit zur beliebtesten Informationsquelle über den VSA und seine Aktivitäten gemausert. 90% der Befragten gaben an, den Newsletter ab und zu bis oft zu lesen. Beliebt ist weiterhin auch die klassische Vereinszeitschrift A&G. Über 70% geben an, gut über die VSA-Aktivitäten informiert zu sein (trifft zu/eher zu). Etwas kritischer wird die Information aus dem Vorstand beurteilt; rund 45% fühlen sich gut informiert, was der Vorstand diskutiert und entscheidet. (Abb. 5)

Umgang des VSA mit der Trinkwasserinitiative

Über 50% erachten es als richtig, dass der VSA im Rahmen der Trinkwasser- und Pestizidverbotsinitiative keine Parole gefasst hat. Andererseits sind rund 55% in der Kontrollfrage der Ansicht, dass eine klarere Positionierung notwendig gewesen wäre. Es scheint dem VSA jedoch recht gut gelungen zu sein, den eigenen Mitgliedern die VSA-Position zu erklären: Rund 65% stimmen dem zu. Eine knappe Mehrheit bedauerte, dass der VSA in der öffentlichen Debatte nicht wahrnehmbar war. Rund 50% fühlten sich vom VSA in ihrer Meinungsbildung unterstützt. Immerhin gut 50% fanden, der VSA habe seine Fachexpertise in die Diskussion eingebracht. Um die 45% der Umfrageteilnehmer haben sich als Privatperson im Abstimmungskampf engagiert.

Nutzen der VSA-Mitgliedschaft

Als Hauptnutzen nannten die Befragten grossmehrheitlich die VSA-Dienstleistungen «Weiterbildung», «Netzwerk» und «Information». Das Bedürfnis nach Anlässen ist gross, was nach zwei Jahren Pandemie verständlich ist. Vertreterinnen und Vertreter der Romandie möchten besser gehört werden und regten mehr Anlässe in der Westschweiz an und Anlässe mit Simultanübersetzungen. Zahlreiche positive Feedbacks im Sinne «passt so, macht weiter so» rundeten die offene Nachfrage nach gewünschten Dienstleistungen ab.

Wie geht’s weiter?

Im Namen des VSA-Vorstandes bedanke ich mich bei allen Teilnehmenden für die wertvollen Rückmeldungen. Das entstehende Gesamtbild dient als Grundlage für die weitere Ausgestaltung der Interessenvertretung und die Aktualisierung der VSA-Strategie für die Zeitspanne 2023 – 2026. Der VSA‐Vorstand wird die Schlüsse aus der Umfrage an der Strategiesitzung vom 1. Sept. 2022 ziehen und die VSA‐Strategie entsprechend ausgestalten. Diese Version wird den interessierten VSA‐Mitgliedern an einer separaten Informationsveranstaltung am 3. November 2022 vorgestellt und gleichzeitig Rückmeldungen eingeholt.

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