Eingeladen zur Feier hatte die Kommission, die für die Durchführung der Prüfungen zur Erlangung des Fachausweises verantwortlich ist. Wie es sich für einen solchen Anlass gehört, begann er mit einem Apéro, bevor Manfred Tschui den offiziellen Teil der Übergabe eröffnete. Im Namen der Prüfungskommission begrüsste er die neuen Klärwerkfachmänner und gratulierte ihnen zu ihrem Erfolg. Sie seien nun Träger der geschützten Berufsbezeichnung «Klärwerkfachmann mit eidgenössischem Fachausweis». Anschliessend würdigten Thomas Morgenthaler, Mitglied des Vorstands des VSA, und Christian Zumkeller als Vertreter des FES die Leistungen der Kandidaten. VSA und FES sind die beiden Trägervereine der deutsch- bzw. französischsprachigen Ausbildung zum «Klärwerkfachmann/Klärwerkfachfrau». Die Prüfungen selbst können in deutscher, französischer oder italienischer Sprache abgelegt werden.
Thomas Morgenthaler betonte in seiner Ansprache das Recht der neuen Klärwerkfachmänner, ihren Fachausweis mit Stolz entgegenzunehmen, hätten sie doch über eine lange Zeit intensiv gelernt und eine anspruchsvolle Prüfung bestanden. Durch ihre solide Grundausbildung seien sie nun auf einen äusserst vielseitigen und faszinierenden Beruf vorbereitet, der die Anerkennung von uns allen verdiene, stehe die tagtägliche Arbeit doch im Dienst des Gewässerschutzes. Christian Zumkeller richtete den Blick auf die Zukunft, die mit Themen wie Mikroverunreinigungen, Kreislaufwirtschaft und Energierückgewinnung hochspannend zu werden verspreche. Beide Redner hoben hervor, dass den Klärwerkfachmännern im Gewässerschutz eine Schlüsselrolle zukomme: sie seien an der Front tätig und hätten die wichtige Aufgabe, die wertvollen Anlagen unserer Siedlungsentwässerung zu erhalten und ihre Funktionstüchtigkeit sicherzustellen.
Der Fachausweis wurde auch in diesem Jahr vom Diplomzusatz des «Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) Berufsbildung» begleitet. Alle neuen Klärwerkfachmänner erhielten zudem einen Kugelschreiber mit VSA- und FES-Logo, der ihnen im Alltag auf der ARA sicher gute Dienste leisten wird.
Die Prüfungen 2022 waren aussergewöhnlich, da sie einmal nach alter und einmal nach neuer Prüfungsordnung (PO vom 2. Mai 2013 bzw. 7. Juli 2022) durchgeführt wurden. Die alte Prüfungsordnung galt für all diejenigen, welche die Prüfungen vom Vorjahr wiederholten oder fortsetzten, die neue für alle, die sich im Jahr 2022 erstmalig für die Prüfungen angemeldet hatten. Auch die diesjährigen Prüfungen werden noch einmal nach alter Prüfungsordnung für alle, welche die Prüfung vor Inkrafttreten der neuen Bestimmungen nicht bestanden haben, und nach neuer Prüfungsordnung für alle anderen Kandidatinnen und Kandidaten durchgeführt.
Die Änderungen der Prüfungsordnung betrafen zwei Punkte der schriftlichen Prüfung. Erstens sind pro Prüfungsteil nur noch eine handgeschriebene Zusammenfassung im Umfang von höchstens zwei A4-Seiten und eine Formelsammlung, die zu Beginn der Prüfung abgegeben wird, als Hilfsmittel zugelassen, zweitens wurde die Dauer des Prüfungsteils «Abwasserbehandlung» von vier auf drei Stunden verkürzt. Die neuen Bestimmungen haben sich bewährt. Die Beschränkung der Hilfsmittel auf die Zusammenfassung führte dazu, dass die Atmosphäre während der schriftlichen Prüfung viel ruhiger war als in der Vergangenheit.
Ein grosses Dankeschön wurde an Sandra Tschanz vom Prüfungssekretariat, das die Berufsprüfung in allen drei Sprachen organisiert, und an die Mitglieder der Prüfungskommission ausgesprochen. Sie alle haben dafür gesorgt, dass die Prüfungen reibungslos vonstattengingen.
Dank gebührt auch den rund fünfundvierzig Expertinnen und Experten, die die Laborprüfungen begleiteten, die schriftlichen Prüfungen korrigierten und die mündlichen Prüfungen abnahmen – und die sich letztes Jahr besonders flexibel zeigen mussten. Die Prüfungen 2022 stellten nämlich nicht nur bezüglich der Prüfungsordnung ein Novum dar: das allererste Mal fielen krankheitshalber Experten aus. Dank dem Einsatz ihrer gesunden Kolleginnen und Kollegen konnten die Lücken geschlossen und der straffe Zeitplan eingehalten werden.
Das Mittagessen, das der Übergabe der Urkunden folgte, bot Gelegenheit, Erinnerungen an die abwechslungsreiche und intensive Zeit der Ausbildung auszutauschen und gemeinsame zukünftige Aktivitäten zu planen. Zu diesen gehört vielleicht der Besuch einer Weiterbildung. Als Ergänzung zur Ausbildung bieten der VSA sowie GRESE und ARPEA Kurse und Tagungen zu aktuellen Themen aus den Bereichen Gewässerschutz und Abwasserreinigung an. Die Einladung wird allen ARA mit dem «KA-Betriebs-Info» oder elektronisch mit dem VSA-Newsletter zugestellt. Der Newsletter kann kostenlos abonniert werden unter: http://vsa.ch/kontakt.
Für drei Mitglieder der Prüfungskommission war dies die letzte Feier zur Übergabe der Fachausweise: Manfred Tschui, Philippe Vioget und Christian Zumkeller haben auf diesen Tag ihre Ämter abgegeben. Auch Markus Koch, seines Zeichens Berater der Prüfungskommission, hat sich auf diesen Zeitpunkt von seinen Kolleginnen und Kollegen verabschiedet. An dieser Stelle danken wir allen vier herzlich für ihr langjähriges Engagement und wünschen ihnen für die kommenden Zeiten alles Gute. Nachfolger von Manfred Tschui als Präsident der Kommission wird Peter Lehmann, das Vizepräsidium geht von Philippe Vioget auf Christian Götz über. Christian Zumkeller wird die Prüfungskommission weiterhin als Berater unterstützen.
v.l.n.r.: Manfred Tschui, Philippe Vioget und Christian Zumkeller
Kandidaten VSA: Aregger Heinz, Bachmann Rolf, Bruderer Simon, Burri Markus, Carisch Franz, Christen Curdin, Frei Daniel, Gallo Salvatore, Gantert Michael, Grosjean Roger, Gurtner Marcel, Jud Cyrill, Kobi Marcel, Kohler-Bader Stefan, Luchsinger Ralf, Märki Denis, Moser Marco, Müller Erwin, Scheidegger Stefan, Schertenleib Andreas, Späni Pascal, Valotti Peter, Waser Pius, Weise Stefan, Wendler Markus, Wildhaber Reto, Wüthrich Mischa, Wyssen Kevin, Zumbühl Daniel
Genoud Mathieu, Putallaz Samuel, Ravasio Raphaël, Seuret Pierre-Michel
Jürg Sinniger, Mitglied der Prüfungskommission: Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft AWEL, Kanton Zürich; juerg.sinniger@bd.zh.ch
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