Der Vorsteher des Fachbereichs für Abwasser der Gemeinde Stäfa Florian Uehle zeigt sich sehr zufrieden mit der Kampagne. «Wir haben im Vergleich zum Vorjahr 19 Tonnen weniger Fremdstoffe aus dem Abwasser gefischt. Die gesamte Menge an Fremdstoffen wie Feuchttücher haben sich von rund 100 Tonnen auf etwa 80 Tonnen reduziert. Das ist für uns ein grosser Erfolg.» Letztlich konnte Stäfa durch den Erfolg der Kampagne Entsorgungskosten senken. «Wir können feststellen, dass wir die Kosten der Kampagne von rund 15'000 CHF bereits innerhalb Jahresfrist amortisiert haben werden», erklärt Uehle.
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Monster oder nicht Monster ?
Die Monster-Kampagne war witzig und kreativ, vielleicht auch ein bisschen provokativ. Tatsache ist, dass es gelungen ist, mit der Botschaft anzukommen und in sympathischer Art und Weise eine gewünschte Verhaltensänderung herbeizuführen. Der Schlüssel zum Erfolg heisst: Auf die Bevölkerung zugehen und Fakten darlegen. Jeder Haushalt wurde mit einem Flyer bedient. Die Gemeinde hat auch Restaurants gezielt angesprochen und mit Plakaten in der Gemeinde auf das Thema aufmerksam gemacht. Mit witzigen Aufklebern fürs WC hat Stäfa die Bevölkerung auch «am Ort des Geschehens» abgeholt und sensibilisiert. Im nächsten Schritt will Uehle nun auch auf die Schulen zugehen, und die Abwasserthematik und Berufsbilder erklären. Jedes Schulkind soll in seiner Schulzeit einmal die ARA besichtigen.
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Informationskampagne - warum nicht auch in meiner Gemeinde?
Der Fall Stäfa zeigt, dass man mit geschickten Informationskampagnen nicht nur gut ankommt, Visibilität für die ARA schafft, Kosten spart sondern durchaus auch ein umweltfreundlicheres Verhalten in die Breite tragen kann. Jede und jeder kann im Alltag einen Beitrag leisten.
Von den Erfahrungen aus Stäfa profitieren – vorhandenes Material nutzen
Um eine Informationskampagne erfolgreich aufzugleisen, lohnt es sich, bestehendes Informationsmaterial zu nutzen. Der VSA hat einerseits Informationsflyer im Angebot (auch individualisierbar mit eigenem Logo) und auch Aufkleber fĂĽr den Innendeckel des WC.
Will man einen Schritt weitergehen, empfehlen wir die Zusammenarbeit mit einer lokalen Kommunikationsagentur, welche die ARA und die Bevölkerung kennt. Eine Möglichkeit bietet stopp-kanalmonster.ch/. Für Florian Uehle ist entscheidend, dass man jeden Haushalt direkt anspricht und erreicht.
Informationsmaterial VSA
- Informationsflyer
- Informationsflyer mit eigenem Logo
- Aufkleber
Beispiele von Medienberichten
- Tagesanzeiger, 3.7.23 oder
- Radio SRF, 1.2.2024Â
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Informationsmaterial aus Stäfa
- Aufklärungskampagne Gemeinde Stäfa
- Kanalmonster Flyer
- Kanalmonster Pumpenkiller
Was gehört ins Abwasser – was nicht
Haushalte produzieren überwiegend biologisch verunreinigtes Abwasser. Häusliches Abwasser entsteht beispielsweise beim Händewaschen, beim Spülen von Hand oder bei Waschgängen von Waschmaschinen und Spülmaschinen. Dazu kommt fäkalienhaltiges Abwasser (Urin, Fäkalien, Toilettenpapier).
Folgende Stoffe gehören nicht ins Abwasser (aus wasser-wissen.ch)
Öl, Medikamente, Chemikalien, Dünger, Farben und Lacke enthalten Schadstoffe, die keinesfalls ins Grundwasser gelangen sollten. Solche Stoffe sowie Medikamente und Gift sind bei den Verkaufsstellen zurückzugeben; sie können auf der ARA nur ungenügend gereinigt werden.
Feststoffe wie Katzenstreu, Kaugummi, Plastik, Kondome, Textilien, Hygieneartikel, Feuchttücher, Watte oder Wegwerfwindeln verstopfen die Kanalisation; auch sie gehören nicht ins Abwasser.
Essensreste wie Pasta, Pizza, Brot, Gemüse sind biologisch abbaubar und gehören auf den Kompost, andere Reste in den Müll. Essensreste können die Rohrleitungen verstopfen und locken im schlimmsten Fall Ratten und anderes Ungeziefer an.
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