Die Klärschlamm-Richtlinie (Sewage Sludge Directive, SSD) zielt darauf ab, die Verwendung von Klärschlamm in der Landwirtschaft zu fördern und die Verwendung so zu regeln, dass schädliche Auswirkungen auf Boden, Vegetation, Tiere und Menschen vermieden werden. Die öffentliche Vernehmlassung wurde eröffnet. Die Frist für eine Antwort an die Kommission ist der 5. März 2021.
Die Richtlinie zur nachhaltigen Nutzung von Pestiziden wird im Rahmen der Farm2Fork (F2F)-Strategie überarbeitet. Das Ganze ist als Teil des Green Deals der EU. Ziel ist es, die menschliche Gesundheit und die Umwelt vor den möglichen Risiken und Auswirkungen von Pestiziden zu schützen. Die Kommission hat die öffentliche Konsultation zur Evaluierung der aktuellen Richtlinie gestartet. Weitere Informationen und Diskussionen dazu siehe diese Website der EU.
Die Richtlinie über Industrieemissionen (Industrial Emissions Directive, IED) wird überarbeitet, wobei auch einige Aktivitäten der Abwasserbehandlung einbezogen werden. Die IED zielt darauf ab, ein hohes Schutzniveau für die menschliche Gesundheit und die Umwelt insgesamt zu erreichen, indem schädliche Industrieemissionen reduziert werden, insbesondere durch eine bessere Anwendung der verfügbaren Techniken. Die öffentliche Vernehmlassung zur IED wurde veröffentlicht.
Die Kommission hat die öffentlichen Konsultationen zur Erneuerbare-Energien-Richtlinie (Renewable Energy Directive RED) und zur Energieeffizienzrichtlinie gestartet. Die RED legt Regeln für die EU fest, um ihr Ziel von 20 % erneuerbaren Energien bis 2020 zu erreichen, während die Energieeffizienzrichtlinie stärkere Massnahmen gegen den Klimawandel fordert, einschliesslich einer Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 50 %, und zu anderen Green-Deal-Initiativen beiträgt.
Die Europäische Kommission hat die öffentliche Vernehmlassung zum Zero Pollution Action Plan gestartet. Dieser Plan ist einer der Leitinitiativen des EU Green Deals. Damit will die EU bis 2050 die Verschmutzung aus «allen Quellen» stoppen»
EurEau ist der Meinung, dass der Zero Pollution Action Plan über eine reine Überwachungsmassnahme hinausgehen und Massnahmen ergreifen sollte, um die Verschmutzung an der Quelle zu reduzieren. Die Frist für die öffentliche Vernehmlassung ist der 10. Februar.
Der Aktionsplan für Kreislaufwirtschaft (New Circular Economy Action Plan) soll die Kreislaufwirtschaft in unserem Leben verankern und den grünen Übergang unserer Wirtschaft beschleunigen. Ein Änderungsantrag in Bezug auf Wasserressourcen wurde angenommen, der den Fokus auf die Wiederverwendung von Wasser für die Bewässerung in der Landwirtschaft und auf die Fähigkeit zur Rückgewinnung von Materialien aus Abwasser legt. Der Bericht ist hier verfügbar.
Die Europäische Kommission hat weitere Vernehmlassungen zur Evaluierung der Biodiversitätsstrategie 2011-2020 und zur Initiative «Schutz und Wiederherstellung der Artenvielfalt» gestartet: Letztere ist eine der wichtigsten Massnahmen, die in der EU-Biodiversitätsstrategie 2030 angekündigt wurde, um den bis 2030 erforderlichen Klimaschutz zu erreichen. Sie wird rechtlich verbindliche Ziele zur Wiederherstellung der Natur vorschlagen.
Die Trinkwasserversorger der Flussgebiete von Rhein, Maas und Schelde fordern eine «sofortige Neuausrichtung der Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik, um sauberes Trinkwasser zu sichern» und die Agrarreform der EU besser auf den Green Deal abzustimmen. Siehe Website IAWR.
Die Trinkwasserrichtlinie (Drinking Water Directive, DWD) ist am 12. Januar 2021 in Kraft getreten. Sie soll die Menschen vor Verunreinigungen schützen, den Zugang zu Wasser verbessern und einheitliche Sicherheitsstandards für die Industrie gewährleisten. Der Text ist hier verfügbar. Die EU-Mitgliedsstaaten haben bis zum 12. Januar 2023 Zeit, die Richtlinie in ihre nationale Gesetzgebung umzusetzen. Für die Schweiz ist die Europäische Trinkwasserrichtlinie nicht direkt verbindlich.
Die Richtlinie hätte bereits zu Beginn des Jahres in Kraft treten sollen, aber die Pandemie-Situation hat die Umsetzung verzögert. Sie wird voraussichtlich Ende des 1. Quartals 2021 in Kraft treten. Die EU-Kommission legt derzeit die Einzelheiten der Richtlinie fest, einschliesslich der detaillierten Liste der vom Verbot erfassten Plastik-Materialien.
Zu den vom Verbot betroffenen Materialien sollten auch Feuchttücher (wet wipes) gehören. Dies wäre für die Abwasserbranche sehr wünschenswert, da feuchte Tücher, die in der Toilette heruntergespült werden, erhebliche Schäden und Probleme in den ARA-Anlagen verursachen.
Eureau beabsichtigt, eine «Innovation Exchange Platform» für seine Mitglieder zu entwickeln. Ziel ist es, eine Plattform für den Austausch von innovativen Projekten und Forschungsstudien im Bereich Wasser zu schaffen (z.B. zum Thema «Mikroverunreinigungen» und anderen mehr). Es wird Forschungsprojekte umfassen aber auch solche von Betreibern von Wasserversorgungen und Abwaserreinigungsanlagen.
Quelle: eureau.org
Eureau newsletter - edition 54 - January 2021.
Vertiefte Informationen in Englisch finden sich unter eureau.org
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