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05. Mai 2023

EurEau News

EurEau fordert ein vollständiges Verbot von PFAS

Verordnung über die nachhaltige Nutzung von Pestiziden, neuen Gefahrenklassen für Stoffe und Gemische, Beschränkungen für PFAS und Bisphenole, Vorschläge bezüglich Arzneimittelgesetzgebung, Verringerung der Mikroplastikfreisetzung und die Möglichkeit, an einem Benchmarking teilzunehmen. Das sind die Themen des aktuellen EurEau-Newsletters. Wir haben das Wichtigste zusammengefasst.

In EurEau sind die nationale Trink- und Abwasserdienstleister aus 29 Ländern zusammengeschlossen. Der Newsletter von EurEau berichtet über die wasserpolitischen Entwicklungen in Europa. Der VSA ist Mitglied von EurEau und informiert seine Mitglieder über relevante Entwicklungen in Europa.

Verordnung über die nachhaltige Nutzung von Pestiziden: Änderungsanträge eingereicht

Die Mitglieder des ENVI-Ausschusses des Europäischen Parlaments haben ihre Änderungsanträge zur Verordnung zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln vorgelegt. Die Empfehlungen von EurEau haben Unterstützung gefunden. Doch zielen andere Änderungsanträge darauf ab, den Kommissionsvorschlag vollständig abzulehnen oder ihn erheblich abzuschwächen. Parallel dazu legte die schwedische Ratspräsidentschaft Vorschläge vor, die die Anwendung von Massnahmen des integrierten Pflanzenschutzes erheblich schwächen würden. Der Schutz unserer knappen Trinkwasserressourcen könnte das Hauptopfer dieser Überarbeitung werden.

Ratschläge zu neuen Gefahrenklassen für Stoffe und Gemische

Drei neue Gefahrenklassen für die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen treten am 20. April 2023 in Kraft. Die Europäische Chemikalienagentur ECHA hat Informationen zu den Anwendungsterminen und entsprechende Leitlinien veröffentlicht. 

Die Aktualisierung umfasst drei Gefahrenklassen:

  • endokrine Disruptoren (ED) für die menschliche Gesundheit oder die Umwelt
  • persistent, bioakkumulierbar und toxisch (PBT); sehr persistent und sehr bioakkumulierbar (vPvB) und
  • persistent, mobil und toxisch (PMT); sehr persistent und sehr mobil (vPvM).

EurEau begrüsst diesen Schritt. Insbesondere PMT- und vPvM-Stoffe stellen ein Problem für die Trinkwasser- und Abwasseraufbereitung dar.

Beschränkungen für PFAS und Bisphenole

Die Europäische Chemikalienagentur setzt ihre Arbeit an der universellen Beschränkung von PFAS, den so genannten forever chemicals, fort. EurEau fordert ein vollständiges Verbot, da diese Stoffe extrem schwierig und kostspielig aus dem städtischen Wasserkreislauf zu entfernen sind. EurEau wird sich an der laufenden Konsultation zu dem Beschränkungsvorschlag beteiligen.

Ein weiterer Vorschlag für Beschränkungen bezieht sich auf alle Bisphenole. Dies ist besonders wichtig, da eine neue Empfehlung der Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit für Bisphenol A eine tolerierbare tägliche Aufnahmemenge von nur 0,2 Nanogramm pro kg Körpergewicht pro Tag festlegt, was 20.000 Mal niedriger ist als die vorherige Empfehlung.

Vorschläge bezüglich Arzneimittelgesetzgebung

Die Kommission hat am 26. April den Entwurf der Arzneimittelgesetzgebung veröffentlicht, um die Entwicklung von Medikamenten zu vereinfachen und zu beschleunigen. EurEau begrüsst die Einführung von Umweltkriterien für die Zulassung und den rezeptfreien Verkauf von Arzneimitteln, um die Übereinstimmung mit der Wasserrahmenrichtlinie und der Richtlinie über die Behandlung von kommunalem Abwasser zu gewährleisten. Die Vorschläge werden dazu beitragen, den Arzneimittelsektor in Einklang mit den Zielen des «Green Deal» (Null-Verschmutzung) zu bringen.

EurEau möchte, dass der Vorschlag noch weiter gehen sollte. Den Wasserbetreibern ist vollen Zugang zu den Umweltverträglichkeitsprüfungen neuer Arzneimittel zu gewähren und nicht nur eine Zusammenfassung. Lesen Sie hier mehr...

Mikroplastik: Wird die Kommission ihr Versprechen einhalten?

Im Anschluss an eine öffentliche Konsultation sollte die Kommission noch in diesem Monat Massnahmen für unbeabsichtigt in die Umwelt freigesetztes Mikroplastik vorlegen, mit dem Ziel, das in die Umwelt gelangende Mikroplastik bis 2030 um 30 % zu reduzieren.

EurEau unterstützt die ehrgeizigen Massnahmen zum Schutz der Qualität unserer aquatischen Umwelt und des Klärschlamms. Es ist jedoch zu befürchten, dass die Kommission ihre Vorschläge auf Kunststoffpellets beschränken könnte. Sechs Länder (DK, FR, DE, LUX, NL, NO) haben die Kommission nun aufgefordert, überzeugende Legislativvorschläge zu unterbreiten, um das Ziel für 2030 zu erreichen.

Benchmarking durch European Benchmarking Co-operation EBC

Die EBC-Stiftung, deren Gründungsmitglied EurEau ist, bietet Trink- und Abwasserunternehmen aus Europa und darüber hinaus ein Programm zur Verbesserung der Wasserdienstleistungen an.

Jedes Jahr organisiert die EBC ein Benchmarking, das aus einer fundierten Leistungsbewertung sowie aus Aktivitäten zum Wissensaustausch besteht, um von den bewährten Verfahren und Innovationen der anderen zu lernen. Der öffentliche Bericht für das Jahr 2022 veranschaulicht, wie das Programm aussieht, und bietet aktuelle (anonymisierte) Leistungsdaten. Informationen über den neuen Benchmarking-Zyklus finden Sie in dieser Aufforderung zur Eintragung oder auf der Website der EBC http://www.waterbenchmark.org

Quellenhinweis

Eureau newsletter - 04|2023
Vertiefte Informationen in Englisch finden sich unter eureau.org

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