Der generelle Entwässerungsplan (GEP) wurde 1989 vom VSA als Planungsinstrument für die Siedlungsentwässerung eingeführt. In den 90er Jahren erfolgte die gesetzliche Verankerung (GSchG und GSchV) und heute, rund 25 Jahre später, verfügen praktisch alle Gemeinden über einen kommunalen GEP. Die Gewässerschutzgesetzgebung umschreibt nur rudimentär den Minimalumgang eines GEP. Umso wichtiger sind die fachlichen Vorgaben und Hilfsmittel des VSA für dessen Erarbeitung, Umsetzung und Nachführung.
Ein wichtiger Meilenstein war die Einführung des VSA-Musterpflichtenhefts im Jahr 2010. Dieses löste das alte «Musterbuch» von 1989 ab. Es verankerte neue Themen und Aspekte in der Praxis und vereinfachte mit der Aufteilung des GEP-Inhalts in «GEP-Teilprojekte» die rollende Nachführung des GEP.
Mittlerweile sind wiederum mehr als zehn Jahre ins Land gegangen und die Siedlungsentwässerungswelt ist nicht stehen geblieben. Einerseits haben sich insbesondere die technischen Hilfsmittel weiterentwickelt: Mit den gängigen GIS-Fachschalen ist beispielsweise ein elektronisches GEP-Datenmanagement keine Hexerei mehr. Andererseits sind auch neue Themen wie der Oberflächenabfluss auf dem Radar aufgetaucht. Nicht zuletzt ist auch die schweizweite Nachführung der GEP bereits seit längerem angelaufen.
All diese Aspekte haben den VSA bewogen, das jetzige Musterpflichtenheft zu überarbeiten.
Die Stossrichtungen des Pflichtenhefts 2010 haben sich aus unserer Sicht grundsätzlich bewährt. Die Überarbeitung soll deshalb eher einer Renovation als einem kompletten Neubau entsprechen. Es ist aber wichtig, dass neue Themen, verbesserte Hilfsmittel und erkannte Schwächen der jetzigen Version in die Überarbeitung einfliessen. Das entsprechende Projekt ist Ende 2020 gestartet worden. Im Verlauf dieses Jahres wird eine Bürogemeinschaft aus drei GEP-Ingenieurbüros einen ersten Entwurf erarbeiten, mit dem Ziel, dass das revidierte Musterpflichtenheft 2022 zur Verfügung steht.
Eine wichtige Basis für das neue Musterpflichtenheft bilden drei Projekte, die in Bearbeitung resp. bereits abgeschlossen sind:
Gute Unterlagen und Hilfsmittel sind das eine, die Verankerung in der Praxis das andere. Hierfür entwickelt der VSA ein umfassendes GEP-Kursangebot. Im Zentrum stehen zwei «Fachpersonen-Ausbildungen»: Der Kurs «Fachperson GEP» soll in drei Modulen einen Überblick über die wichtigsten Inhalte und Bearbeitungsschritte eines GEP geben. Der Kurs «Fachperson Datenmanagement Siedlungsentwässerung» richtet sich sowohl an GEP-Ingenieurinnen wie auch an Datenbewirtschafter und vermittelt alle wichtigen Fakten zur GIS-gestützten Datenhaltung der Siedlungsentwässerung. Ergänzt wird das Angebot mit dem bewährten Kurs «Fachperson Grundstücksentwässerung».
Zum Zeitpunkt des Erscheinens dieses Artikels ist das CC-Treffen 2021 bereits Geschichte: Wir hatten uns am 21. Januar 2021 virtuell getroffen, um wichtige Aspekte der STORM-Methodik und der neuen Regenwasser-Richtlinie zu diskutieren. Alle Inhalte der Veranstaltung sind wie immer online verfügbar. Wir gehen davon aus, dass spätestens im 1. Quartal 2022 das nächste CC-Treffen stattfindet, dannzumal hoffentlich wieder physisch im gewohnten Rahmen.
Bei Fragen im Bereich Siedlungsentwässerung wenden Sie sich gerne direkt an das CC
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