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13. Mai 2024

KLÄRWERKFACHMANN/-FRAU

Gratulation den 33 neuen Klärwerkfachmännern

Die Übergabe der eidgenössischen Fachausweise «Klärwerkfachmann/Klärwerkfachfrau» fand dieses Jahr am 22. März statt. Ort der Feierlichkeiten war der Kursaal in Bern. Dreiunddreissig Kandidaten aus der Deutschschweiz hatten die Prüfungen im letzten Herbst bestanden, achtundzwanzig von ihnen konnten der Einladung zur Feier Folge leisten und ihre Urkunden persönlich in Empfang nehmen.
Jürg Sinniger 

Eingeladen zur Feier hatte die Kommission, die für die Durchführung der Prüfungen zur Erlangung des Fachausweises verantwortlich ist. Nach und nach trafen die Gäste auf der Terrasse des Kursaals zum Apéro ein, wo sich unter einer warmen Frühlingssonne eine wunderbare Aussicht auf das Panorama der Alpen über der Altstadt von Bern bot.

Nachdem sich die neuen Klärwerkfachmänner im Saal versammelt hatten, eröffnete der neue Präsident der Prüfungskommission und Vertreter des FES, Peter Lehmann, den offiziellen Teil der Übergabe. Er begrüsste die Anwesenden und gratulierte ihnen zu ihrem Erfolg. Sie seien der zwanzigste Jahrgang, der den eidgenössischen Fachausweis «Klärwerkfachmann/-fachfrau» entgegennehmen dürfe. Durch ihre solide Grundausbildung seien sie nun auf einen äusserst vielseitigen und faszinierenden Beruf vorbereitet. Anschliessend würdigte Anja Herlyn, Co-Präsidentin des VSA, die Leistungen der Kandidaten. Sie würden ihren Fachausweis zu Recht mit Stolz entgegennehmen, hätten sie doch über eine lange Zeit intensiv gelernt und eine anspruchsvolle Prüfung bestanden. Auch Anja Herlyn erwähnte ein Jubiläum: Der VSA sei im Jahr 1944 und somit vor genau 80 Jahren gegründet worden. VSA und FES sind die beiden Trägervereine der deutsch- bzw. französischsprachigen Ausbildung zum «Klärwerkfachmann/Klärwerkfachfrau». Die Prüfungen selbst können in deutscher, französischer oder italienischer Sprache abgelegt werden.

Anja Herlyn und Peter Lehmann betonten in ihren Ansprachen, dass der Tätigkeit der Klärwerkfachmänner und -fachfrauen grosse Anerkennung gebühre, seien sie doch die Speerspitze der Abwasserreinigung. In ihrer tagtäglichen Arbeit würden sie mit ihrem breiten Fachwissen und ihren vielfältigen Kompetenzen dafür sorgen, dass die komplexen Anlagen unserer Siedlungsentwässerung ordnungsgemäss funktionierten und in ihrem Wert erhalten blieben. In beiden Ansprachen wurden die Klärwerkfachmänner eingeladen, mitzusprechen, wenn es um die Weiterentwicklung der Abwasserreinigung gehe. Sie befänden sich an der Schnittstelle zwischen Bevölkerung, Politik, Ingenieuren und Wissenschaftlern. Dadurch käme ihnen eine Schlüsselrolle zu, wenn es darum gehe, Probleme in der Abwasserreinigung zu identifizieren, Lösungen für diese Probleme zu finden und die technischen Massnahmen zu ihrer Behebung zu realisieren. Eine vermehrte Sicht- und Hörbarkeit der Klärwerkfachmänner würde zudem für die interessanten Berufe der Wasserwirtschaft werben. Anja Herlyn bekräftigte, wie wichtig es sei, dass die Klärwerkfachmänner von ihrer Arbeit und ihren Erfolgen im Dienste des Gewässerschutzes erzählten. Viele junge Männer und Frauen, die vor der Berufswahl stünden, würden sich aufgrund von persönlichen Begegnungen für eine bestimmte Ausbildung entscheiden.

Der Fachausweis wurde auch in diesem Jahr vom Diplomzusatz des «Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) Berufsbildung» begleitet. Alle neuen Klärwerkfachmänner erhielten zudem einen Kugelschreiber mit VSA- und FES-Logo, der ihnen im Alltag auf der ARA sicher gute Dienste leisten wird.

Die neuen Prüfungsmodalitäten haben sich erneut bewährt

Wie schon die drei Jahre zuvor wurden die Prüfungen auf zwei Wochen verteilt: Am Montag und Dienstagmorgen der ersten Woche fanden die schriftlichen Prüfungen statt, in der zweiten Woche von Montag bis Mittwoch die mündlichen Prüfungen. Zudem konnten im letzten Jahr die Prüfungen zum letzten Mal nach alter Prüfungsordnung (PO vom 2. Mai 2013) abgelegt werden. Ab diesem Jahr gilt ausschliesslich die neue Prüfungsordnung (PO vom 7. Juli 2022). Die Änderungen der Prüfungsordnung betrafen zwei Punkte der schriftlichen Prüfung. Erstens sind pro Prüfungsteil nur noch eine handgeschriebene Zusammenfassung im Umfang von höchstens zwei A4-Seiten und eine Formelsammlung, die zu Beginn der Prüfung abgegeben wird, als Hilfsmittel zugelassen, zweitens wurde die Dauer des Prüfungsteils «Abwasserbehandlung» von vier auf drei Stunden verkürzt. Die neuen Bestimmungen haben sich bewährt. Die Beschränkung der Hilfsmittel auf die Zusammenfassung führte dazu, dass die Atmosphäre während der schriftlichen Prüfung viel ruhiger war als in der Vergangenheit.

Dank an alle Beteiligten

Ein besonderes Dankeschön wurde an Sandra Tschanz vom Prüfungssekretariat ausgesprochen. Seit zwanzig Jahren organisiert sie die Berufsprüfungen in allen drei Sprachen. Peter Lehmann übertrieb nicht, als er sie «das Herz und die Seele» des Prüfungssekretariats nannte. Als Zeichen ihrer Wertschätzung überreichten er und Anja Herlyn Sandra Tschanz je ein kleines Präsent.

Gedankt wurde auch den Mitgliedern der Prüfungskommission und den rund fünfundvierzig Expertinnen und Experten, die die Laborprüfungen begleiteten, die schriftlichen Prüfungen korrigierten und die mündlichen Prüfungen abnahmen.

Nach der Ausbildung ist vor der Weiterbildung

Das Mittagessen, das der Übergabe der Urkunden folgte, bot Gelegenheit, Erinnerungen an die abwechslungsreiche und intensive Zeit der Ausbildung auszutauschen und gemeinsame zukünftige Aktivitäten zu planen. Zu diesen gehört vielleicht der Besuch einer Weiterbildung. Als Ergänzung zur Ausbildung bieten der VSA sowie GRESE und ARPEA Kurse und Tagungen zu aktuellen Themen aus den Bereichen Gewässerschutz und Abwasserreinigung an. Die Einladungen und das Programm werden allen Absolventinnen und Absolventen der Klärwerkpersonalkurse mit dem KA-Betriebs-Info oder elektronisch mit dem VSA-Newsletter zugestellt. 

Absolvent:innen aus dem Tessin und der Romandie, welche die Ausbildung beim FES machen, können die Prüfungen nur alle drei Jahre ablegen. Im letzten Jahr (und in den beiden Jahren zuvor) fanden für sie keine Prüfungen statt, und Repetenten gab es im Jahr 2023 keine. Dieses Jahr erwarten wir rund 25 Kandidaten aus der Romandie zur Berufsprüfung.

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