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31. März 2020

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Corona

Corona. Für mich war dieses Wort seit 1987 Inbegriff purer Lebensfreude und völliger Unbeschwertheit. Während einer sechsmonatigen Amerikareise kostete ich im pittoresken Rahmen einer kalifornischen Strandbar und mit bezaubernder Begleitung mein erstes Corona Bier – ein magischer Moment.
Stefan Hasler 

Seit zwei Monaten hat Corona nichts unbeschwertes mehr. Die Magie wurde durch eine grosse Verunsicherung ersetzt, verursacht durch den Widerspruch zwischen Experteneinschätzungen und Politik: Fachleute forderten sehr früh restriktive Massnamen. Der Bundesrat begründete sein vorerst zögerliches Vorgehen damit, dass man die Bevölkerung «mitnehmen» müsse. Diese hätte einen frühen «Lockdown» nicht verstanden, obwohl Experten genau dies forderten.

Die Wissenschaft warnt seit vielen Jahren (neben dem Klimawandel) vor dem sich beschleunigenden Artenschwund. Weil naturnahe Gewässer eine herausragende Bedeutung für den Erhalt der Biodiversität aufweisen, fordern Experten, Revitalisierungen massiv zu beschleunigen: Das Ziel, insgesamt 4'000 km Fliessgewässer zu renaturieren, soll nicht erst 2090 erreicht werden, sondern bereits im Jahr 2040.

Die Corona-Krise zeigt es: Ausserordentliche Herausforderungen erfordern ausserordentliche Massnahmen. Nehmen wir die Fachleute ernst, die auf die Dringlichkeit weiträumiger Revitalisierungen hinweisen! Die Chancen stehen gut, dass die Bevölkerung deren vorzeitige Umsetzung mitträgt, ist sie doch u.a. wegen dem dramatischen Insektensterben sensibilisiert.

Ich wünsche mir, dass wir aus der Corona-Krise lernen, die von Experten geforderten Massnahmen anzugehen, bevor es zu spät ist. Ihnen wünsche ich gute Gesundheit. Verlieren Sie ob der behördlich verordneten Entschleunigung nicht Ihre Lebensfreude. Gesundheit und Cheers!

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Kommentare (2)

Ursula Rusterholz am 01.04 2020 um 12:18

Super Newsletter-Einleitung

Guten Tag Herr Hasler Sie haben einen super guten Newslettertext verfasst! Sie kreieren darin einen prima Pass zur Situation "Renaturierung von Fliessgewässern". Echt tolle Idee! Übrigens: Wir sind seitens der ZHAW, Krach & SWO am Aufbau des Praxis-Kurses "Naturnahe Stillgewässer". Dieser fokussiert v.a. temporäre Stillgewässer und deren Vernetzung im Landschaftsraum. Der Kurs schliesst mit einer Praxisarbeit ab. Freundliche Grüsse Ursula Rusterholz

Christoph Hofer am 31.03 2020 um 11:07

Corona gefährdet die Menschheit, der Klimawandel nicht!

Wenn eine Seuche die Gesundheit der Bevölkerung bedroht, sind dratische Massnahmen sicher richtig. Dies mit der Klimaveränderung zu vergleichen ist falsch. Die Klimaveränderung bedroht die Bevölkerung nicht. Wenn in der Emme kein Wasser mehr fliesst, dann leben darin keine Fische mehr. Daran ändern auch Revitalisierungen nichts. Es fällt zu wenig Regen - Punkt. Inzwischen pumpen wir bereits Grundwasser in die Emme. Das ist wohl kaum ökologisch und naturnah. Fakt ist - unsere Gesellschaft ist unehrlich: https://www.derbund.ch/wissen/natur/unsere-gesellschaft-ist-grundsaetzlich-unehrlich/story/24948853

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