Seit zwei Monaten hat Corona nichts unbeschwertes mehr. Die Magie wurde durch eine grosse Verunsicherung ersetzt, verursacht durch den Widerspruch zwischen Experteneinschätzungen und Politik: Fachleute forderten sehr früh restriktive Massnamen. Der Bundesrat begründete sein vorerst zögerliches Vorgehen damit, dass man die Bevölkerung «mitnehmen» müsse. Diese hätte einen frühen «Lockdown» nicht verstanden, obwohl Experten genau dies forderten.
Die Wissenschaft warnt seit vielen Jahren (neben dem Klimawandel) vor dem sich beschleunigenden Artenschwund. Weil naturnahe Gewässer eine herausragende Bedeutung für den Erhalt der Biodiversität aufweisen, fordern Experten, Revitalisierungen massiv zu beschleunigen: Das Ziel, insgesamt 4'000 km Fliessgewässer zu renaturieren, soll nicht erst 2090 erreicht werden, sondern bereits im Jahr 2040.
Die Corona-Krise zeigt es: Ausserordentliche Herausforderungen erfordern ausserordentliche Massnahmen. Nehmen wir die Fachleute ernst, die auf die Dringlichkeit weiträumiger Revitalisierungen hinweisen! Die Chancen stehen gut, dass die Bevölkerung deren vorzeitige Umsetzung mitträgt, ist sie doch u.a. wegen dem dramatischen Insektensterben sensibilisiert.
Ich wünsche mir, dass wir aus der Corona-Krise lernen, die von Experten geforderten Massnahmen anzugehen, bevor es zu spät ist. Ihnen wünsche ich gute Gesundheit. Verlieren Sie ob der behördlich verordneten Entschleunigung nicht Ihre Lebensfreude. Gesundheit und Cheers!
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