In der Landi können Sie für 14 Franken ein Insektizid «gegen fressende und saugende Schädlinge» kaufen. Wenn Sie das Kleingeschriebene lesen, erfahren Sie, dass das Produkt Cypermethrin in einer Konzentration von 10 g/l enthält. Was Ihnen nicht gesagt wird: Das Produkt ist so giftig, dass ein Fingerhut davon ausreicht, in einem kleinen Gewässer über viele Kilometer Bachflohkrebse und andere Wasserwirbellose zu töten – eine wichtige Nahrungsgrundlage unserer Fische. Wird das Insektizid in der Nähe von Wegen oder Plätzen angewendet, gelangt es beim nächsten Regen über die Kanalisation ins Gewässer. Der Schaden ist angerichtet, ohne dass sich der Verursacher auch nur im Geringsten über die Auswirkungen seines Tuns im Klaren wäre.
In der Landwirtschaft werden noch höher konzentrierte Produkte eingesetzt: Ein paar Tropfen davon vergiften einen ganzen Bach, ein Glas den gesamten Murtensee.
Ob Hobby-Gärtner oder Profi-Landwirt: Klar ist, dass der risikofreie Umgang mit solch extrem toxischen Produkten nicht gewährleistet werden kann.
Dass das Bundesamt für Landwirtschaft Produkte zulässt, bei denen von Beginn weg klar ist, dass sie Gewässerorganismen schädigen, ist aus Sicht VSA unverantwortlich.
Ich will das Laserpointer-Verbot nicht hinterfragen – aber auch Pestizide mit hohem Gefährdungspotenzial müssten verboten werden.
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Pestizide
Ungleiche Ellen bei Produkte-Verboten
Einsatz Insektizide / Pestizide / Fungizide
Pestizide in Gewässern und im Grundwasser
Ungleiche Ellen bei Produkte-Verboten