Nutzung von Regelenergie - Wasserversorger haben Potential

Die Idee zur Nutzung von günstigem Tagstrom ist nicht neu. Schon in einem Bericht des BFE aus dem Jahre 2017 wurde die Möglichkeit zur Nutzung von günstigem Strom im liberalisierten Strommarkt geprüft. Auf Seiten der Wasserversorger wurde aber das Potential damals offenbar als noch nicht interessant genug eingestuft, denn bis jetzt richten nur ganz wenige WVU den Pumpbetrieb nach dem Strompreis aus.

Im Jahr 2024 stellt sich die Situation wesentlich anders dar. Noch nie wurden so viele Stunden mit negativen Strompreisen verzeichnet. Der Grund liegt in der hohen und schwieriger planbaren Solarstromproduktion, was Angebot und Nachfrage in ein Ungleichgewicht bringt.

Für Wasserversorger kann das auf zwei Arten interessant sein:

1. Wasserversorger können die Betriebskosten durch die Nutzung von günstigem Strom zum Pumpen senken.
2. Der zusätzliche Verkauf von Regelenergie an den EVU oder an Swissgrid durch einen koordinierten Pumpbetrieb könnte weitere Erträge generieren und zudem das Stromnetz stabilisieren.

Konzeptstudie mit Infrawatt

Die Geschäftsstelle konnte diese beiden Möglichkeiten der Fachbegleitgruppe von Infrawatt anlässlich der Sitzung vom 28.8.2024 vorstellen und die Vorteile und den Nutzen herausstreichen. Zusammen mit Infrawatt soll zunächst eine Konzeptstudie erstellt werden und darauf aufbauend soll ein Merkblatt für Wasserversorger und ein Tool zu Nutzung von Regelenergie sowie des günstigen Tagstromes entwickelt werden. Mit diesem Projekt könnten somit die Betriebskosten der Wasserversorger, aber auch die Netzstabilität im Stromnetz verbessert werden.

Kontakt:

Rolf Meier, r.meier@svgw.ch oder 044 288 3367.