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02. Juli 2024

Diplomübergabe

Von Brunnenmeistern, Pfeffermühlen und Hydranten

Die ersten Brunnenmeisterinnen und Brunnenmeister haben ihre Handlungskompetenz nach der neuen Prüfungsordnung erfolgreich unter Beweis gestellt – manche gar mit Bravour. Zwar ein Jahr später als geplant, aber Diplom ist Diplom, wurde ihnen der Fachausweis zusammen mit der obligaten Hydranten-Pfeffermühle am 7. Juni in Sursee überreicht.

«Das Wasser ist ein freundliches Element für den, der damit bekannt ist und es zu behandeln weiss», hielt Johann Wolfgang von Goethe in «Die Wahverwandschaften» fest. Am freundlichsten dürfte das Wasser den Brunnenmeisterinnen und Brunnenmeistern gesinnt sein. Sind sie es doch, die mit dem Element am vertrautesten sind und am besten zu behandeln wissen.

Zu dieser auserlesenen Riege dürfen sich kraft ihrer bestandenen Berufsprüfung die 33 Absolventen des ersten Brunnenmeisterlehrgangs nach neuer Prüfungsordnung zählen. Im feierlichen Rahmen der 75. Mitgliederversammlung des Schweizerischen Brunnenmeister-Verbands SBV im Campus Sursee, wurden ihnen die Diplome und die nicht wegzudenkenden Pfeffermühlen in Hydrantenform übergeben. Im Laufe des Anlasses kamen weitere Hydranten ins Spiel, aber dazu später.

Demut und Respekt vor dem Element, Lob und Würdigung den Fachleuten

Der eingangs festgehaltene Satz von Goethe zitierte SBV-Präsidenten Andreas Mori. Damit brachte er zum Ausdruck, wie wunderbar das Element Wasser ist, aber auch wie schwer es handkehrum zu bändigen sein kann. Manchmal brauche es Demut und Respekt vor dem Wasser. Genau dort setzt die Kompetenz der Brunnenmeisterin und des Brunnenmeisters an. Zwar unterstützen sie/ihn immer mehr die digitalen Hilfsmittel, aber die sollen die Arbeit erleichtern und keinesfalls verkomplizieren. Mori warnte: «Nicht alles, was man machen kann, ist auch sinnvoll», und hielt fest: «Wir sind Fachleute genug, um zu wissen, was wir einsetzen dürfen, müssen und wollen.»

Sichere und nachhaltige Versorgung ist kein Resultat des Zufalls

«Generell gilt, dass eine sichere und nachhaltige Versorgung mit Trink-, Brauch- und Löschwasser nicht ein Resultat des Zufalls ist, sondern von seriöser Planung, vorsorglichem Ressourcenschutz, einer weitsichtigen Raumplanung und engagierten Personen», konstatierte Rolf Meier, Leiter Fachbereich Wasser vom SVGW. Er hob die wichtige Rolle der Brunnenmeister/innen hervor, die sie künftig mit ihrer Ausbildung und ihrem Fachwissen zwischen Bevölkerung, Politik und Wasserversorgungsbranche einnehmen werden.

Bilder sagen mehr als Worte

«Ihr habt Grossartiges geleistet», lobte Samuel Wittwer, Vorsitzender der Prüfungskommission B-UK1, die Absoventen, «aber auch auf Vieles verzichtet, denn ihr musstet lernen, lernen und nochmals lernen. Ohne das geht's nicht.» Er verzichtete bei seiner Rede auf Anekdoten, Geschichten, Rechnereien und Vergleiche. Stattdessen zeigte Wittwer einen Film über den Beruf des Brunnenmeisters. Weniger für die Fachleute, sondern mehr für ihre ebenfalls am Anlass anwesenden Partner/innen, damit sie sich ein Bild vom facettenreichen Beruf machen konnten.

Erfolg heisst auch, den Sieg geniessen

Nach der Würdigung der Leistung und Diplomübergabe hiess es, auf den Erfolg anzustossen. Dazu kamen zwei grosse Bierhydranten zum Einsatz. Aus ihnen wurde das Bier in die Humpen zum Anstossen gezapft. Danach folgte ein Galadinner zu Ehren des SBV-Jubiläums und natürlich für die über 30 neuen Brunnenmeister/innen.

Was lange währt, wird endlich gut

Der SVGW transformierte nicht nur seine Lehrgänge, sondern auch die Prüfungen dazu. Nach intensiver Modernisierung der Lehrgänge, die neu modular aufgebaut sind und auf die Handlungskompetenz fokussieren, startete im Oktober 2022 der erste Lehrgang Brunnemeister/in nach neuer Prüfungsordnung. Geplant war der Abschluss im Frühling 2023. Dazu kam es aufgrund Verzögerungen nicht. Stattdessen stellten die ersten Kandidatinnen und Kandidaten ihre berufliche Handlungskompetenz im Frühjahr 2024 erfolgreich unter Beweis – drei von ihnen gar mit Bravour.

Ank

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