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24. März 2025

Initiative «Netztransformationsplan erneuerbare Gase»

Fünf Verpflichtungen und der weitere Fahrplan

Die Schweizer Gasnetzbetreiber stehen vor einer grundlegenden Transformation: Der Übergang zu einem klimaneutralen Energiesystem erfordert eine Neuausrichtung der bestehenden Gasnetzinfrastruktur. Die Initiative «Netztransformationsplan erneuerbare Gase» setzt genau hier an. Durch eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren soll ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Gasnetz entwickelt werden, das auf erneuerbare Gase setzt.
Matthias Hafner 

Die Initiative «Netztransformationsplan erneuerbare Gase» (NeG) umfasst derzeit 21 Teilnehmer. Darunter sind Stadtwerke und nationale und regionale Gasnetzbetreiber, die gemeinsam 43 % der Gesamtlänge des Schweizer Gasnetzes und 55 % des Endverbrauchs abdecken. Die Partner verpflichten sich, das Ziel der Netto-Null-Emissionen bis mindestens 2050 umzusetzen.

In diesem Rahmen fand die zweite Plenarsitzung der NeG-Initiative am 6. März 2025 in Zürich bei der Energie 360 AG statt. Die Erarbeitung des Netztransformationsplans basiert auf einem strukturierten und abgestimmten Prozess, der eine technische Umsetzung unterstützen soll. Hierzu wurden an der Sitzung die wesentlichen nächsten Meilensteine für die Umsetzung der Initiative definiert.

Fünf Verpflichtungen beschlossen

Ein erster Beschluss der zweiten Plenarsitzung war die Reduzierung der Anzahl der Verpflichtungen auf fünf. Diese dienen als Orientierung und Zielsetzung auf dem Weg zur Umsetzung der Initiative und zur Erreichung der Netto-Null-Ziele. Die NeG-Initiative bekennt sich zu folgenden konkreten Verpflichtungen:

  • Verteilung von erneuerbaren Gasen
  • Netztransformationsplan erstellen mit dem Ziel auf alle erneuerbaren Gase vorbereitet zu sein
  • Einbau von H2-Ready Komponenten
  • Technische Voraussetzungen schaffen
  • Netto-Null-Ziel erreichen
Erfassung des Ist-Zustands

Zur Ermittlung des aktuellen Stands der Transformation bei den Teilnehmern wird ein Fragekatalog erstellt, der Anfang April den Mitgliedern der Initiative zur Verfügung gestellt wird. Dieser Fragekatalog wird von Arbeitsgruppen erarbeitet, die sich aus Mitgliedern der Initiative zusammensetzen. Die essenziellen Fragen betreffen die Themen Technik, Einspeisung, Kapazität und Kunden. In der Sitzung vom 06. März wurden die bisherigen Ergebnisse der einzelnen Arbeitsgruppen vorgestellt.

Im ersten Jahr der Initiative liegt der Fokus auf der Erfassung des technischen Ist-Zustands der heutigen Gasinfrastruktur und ihrer Entwicklung (Redimensionierung, Erneuerung und Stand der H2-Readiness). Dadurch schaffen die Projektpartner gemeinsam mit den Verbänden die technischen Voraussetzungen für die notwendige Infrastrukturtransformation. Diese erarbeiteten Grundlagen bilden die Basis für einen zukünftigen, detaillierten Netztransformationsplan, der konkrete regionale Angebots- und Bedarfsstrukturen erfasst.

Fahrplan für das Jahr 2025

Ab Anfang April erhalten die Mitglieder der Initiative die Möglichkeit, den Fragekatalog zu beantworten. Mitte April werden Webinare in Deutsch und Französisch angeboten, in denen offene Fragen zum Fragekatalog geklärt werden. Die Rückmeldungen werden bis Ende Juni 2025 systematisch und quantitativ nach zuvor festgelegten Kategorien ausgewertet. Parallel zur Auswertung beginnt die Erarbeitung und Redaktion des Berichts bzw. der Publikation zum NeG 2025. Im Herbst 2025 soll dann der erste Netztransformationsplan zu erneuerbaren Gasen veröffentlicht werden.

Die Initiative steht jederzeit weiteren Schweizer Gasnetzbetreibern offen, die noch nicht Mitglieder sind und sich beteiligen möchten. Interessierte können sich bei Matthias Hafner (m.hafner@svgw.ch) melden.

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