Nach einem ersten Treffen 2023 in Essen und einem zweiten letztes Jahr in Wien organisierte dieses Jahr der SVGW das D-A-CH-Treffen am 20. und 21. März in Zürich mit Vertreterinnen und Vertretern von DVGW, ÖVGW und SVGW sowie der Gasbranchen. Zum Auftakt stand am Donnerstagmorgen eine Besichtigung der Power-to-Gas-Anlage von Limeco in Dietikon auf dem Programm. Thomas Di Lorenzo von Limeco führte die Teilnehmenden durch die seit drei Jahren in Betrieb stehende industrielle Anlage, welche die Schritte Elektrolyse, biologische Methanisierung und Gasaufbereitung umfasst.
Am Nachmittag startete dann der Tagungsteil. Nach einer kurzen Begrüssung durch den neuen SVGW-Direktor Michael Meier und Veranstaltungsorganisator Roman Huber ging es gleich in medias res. In Impulsreferaten wurden die Themengebiete Methanemissionen, Stilllegung und Wasserstoff beleuchtet. Daneben war viel Zeit für Austausch und Diskussion vorgesehen. Beim Thema Methanemissionen ging es einerseits um gesetzliche Anforderungen wie auch die Rahmenbedingungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz und andererseits um mögliche Minderungsmassnahmen unter Berücksichtigung von deren Wirtschaftlichkeit. Auch beim Thema Wasserstoff standen die regulatorischen und politischen Rahmenbedingungen im Zentrum. Ausserdem wurde über den Stand des H2-Regelwerks berichtet. Während der DVGW kein eigenes Regelwerk aufgebaut, sondern Wasserstoff ins bestehende Gasregelwerk integriert hat, entschied sich der ÖVGW dafür, ein eigenständiges H2-Regelwerk zu entwickeln. Überdies wurde das Thema der geforderten Wasserstoffqualität und den sich daraus ergebenden Konsequenzen diskutiert.
Am zweiten Tag ging es zunächst mit Vorträgen zu Wasserstoff weiter, wobei der Fokus auf sicherheitstechnischen Aspekten lag. Wegen des unterschiedlichen Ausbreitungsverhaltens von MeÂthan und Wasserstoff, lassen sich die Sicherheitsvorgaben fĂĽr Arbeiten an Erdgasleitungen nicht einfach auf Wasserstoff ĂĽbertragen.
Anschliessend wurden die Themen Einspeisung erneuerbarer Gase sowie Energiemessung und Brennwertbestimmung diskutiert. Zum Abschluss stand dann das Thema CO2 auf dem Programm. DVGW und SVGW stellten zunächst ihre Strategien zu diesem Thema vor. Das letzte Referat der Veranstaltung drehte sich um den möglichen Transport von CO2 via Pipelines und den damit verbundenen technischen Problemen, die es zu lösen gilt. So braucht es wegen des hohen Druckverlustes fĂĽr CO2 grosse Leitungsdurchmesser. Damit wĂĽrde die Wahl eigentlich auf Stahlleitungen fallen, doch diese sind aufgrund der Nebenbestandteile des CO2 (NOX und SOX) und der von diesen verursachten Korrosionsproblematik nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Solange es in der Schweiz kein Leitungsnetz gibt, wäre es in einer ersten Phase vorstellbar, dass verflĂĽssigtes CO2 von den Orten der Abscheidung (z. B. einer KVA) mit Waggons zu einem Sammelpunkt transportiert wird. Von dort könnte dann der Weitertransport via Pipelines erÂfolgen.
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