Die Laborstudie von Forschenden der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) zeigt, dass Waldbäume in ihren Wurzeln Nanoplastikteilchen ansammeln und von dort bis in die obersten Pflanzenteile transportieren. Die aufgenommenen Mengen seien zwar sehr gering, sagte Studienleiter Arthur Gessler gemäss einer Mitteilung der WSL vom Montag. «Aber wenn Bäume diesen Konzentrationen über Jahre ausgesetzt sind, ist auf jeden Fall mit einem deutlichem Transport und folglich Anreicherungen in den Blättern, dem Stamm und den Ästen zu rechnen.» Nach einer Schätzung des Bundesamtes für Umwelt (Bafu) gelangen pro Jahr rund 14'000 Tonnen Kunststoffe in Schweizer Böden und Gewässer. Hauptverantwortlich sind dafür der Reifenabrieb und das Littering. Plastik zersetzt sich in der Umwelt in immer kleinere Teile in Mikro- und Nanoplastik.
Erstmals untersuchte das Team der WSL, wie Waldbäume mit den kleinsten Plastikteilchen umgehen. Dafür markierten sie die Partikel mit einem schweren Kohlenstoffisotop, um den Weg der wässrigen Nanoplastik-Lösung in Setzlingen von Birken, Fichten und Traubeneichen zu verfolgen. Nach einem bis vier Tagen konnten sie das Kohlenstoffisotop im Pflanzengewebe nachweisen. Nicht nur in den untersten Wurzeln, die direkt mit der wässrigen Lösung in Kontakt waren, sondern auch in den höher gelegenen Wurzeln und den Blättern reicherten sich geringe Mengen Nanoplastik an. Bei der besonders durstigen Birke hätten sich zudem signifikante Mengen Nanoplastik im Stamm abgelagert, so die Forschenden.
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