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09. November 2020

Hochwasserschutz

Bevölkerung will naturnahe Thur

Die Thurgauerinnen und Thurgauer wünschen sich eine natürliche Thur mit breitem Flussbett, dynamischen Auenwäldern und einfachen Zugängen zum Gewässer. Das zeigt eine neue Befragung des Forschungsinstituts gfs-zürich.

«Die Thurgauerinnen und Thurgauer brauchen die Thur als Naherholungsgebiet und wünschen sich den Fluss wieder als echte Gewässerperle. Will der Kanton diesen Bedürfnissen nachkommen und gleichzeitig den Hochwasserschutz verbessern, bedarf es weitreichender Nachbesserungen am aktuell ausliegenden Thur+-Konzept», sagt Christian Hossli, Geschäftsführer der Interessengemeinschaft Lebendige Thur (IG).
Der Thurgauer Bevölkerung ist die Ökologie in und um die Thur ein grosses Anliegen, dies zeigt eine am Samstag veröffentlichte, repräsentative Umfrage des Forschungsinstituts gfs-zürich. Demnach wünschen sich drei Viertel (73%) der Bevölkerung, eine Thur mit breitem Flussbett, dynamischen Auenwäldern sowie grosser Artenvielfalt. Vier von fünf Befragten sind der Ansicht, dass Investitionen in ein ökologisches Hochwasserschutzkonzept gut investiertes Geld sind.

Naherholung wichtig

Der Bevölkerung sei die Thur wichtig als Erholungsgebiet und als Platz für Freizeitaktivitäten, schreibt die IG Lebendige Thur.  So wünschten sich 77 Prozent der Befragten Zugang zu einem natürlichen Gewässer, um zu spazieren, zu wandern, Velo zu fahren, zu baden oder zu grillieren.

Um diesen Bedürfnissen nachzukommen und gleichzeitig den Hochwasserschutz verbessern, brauche es grössere Nachbesserungen am Konzept «Thur+» des Kantons, das sich aktuell in der Vernehmlassung befindet. Eine Analyse der Interessensgemeinschaft hat gezeigt, dass das Konzept nicht ausreiche, um Ökologie, Hochwasserschutz und Naherholung zu verbinden: Die Gewässerräume wurden zu gering bemessen und eine konsequente Anbindung der Auen von nationaler Bedeutung verpasst.Methodik
Im Rahmen der Bevölkerungsbefragung hat das Forschungsinstitut gfs-zürich 611 Thurgauerinnen und Thurgauer repräsentativ nach Alter, Geschlecht und Region (flussnah/flussfern) zwischen dem 2. und 27. Juni 2020 telefonisch befragt.

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