Die Zuständigen der Abwasserreinigungsanlage ARA Hofen waren schon früher Pioniere und hatten bereits 1917 ein Abwasserkraftwerk installiert, schreibt Infrawatt in der Medienmitteilung. Ebenfalls Pioniercharakter hat die in den letzten Jahren systematisch umgesetzte Energiestrategie. Aktuell wurden effiziente Blockheizkraftwerke (BHKW) kombiniert mit einer Wärmepumpe installiert. Die Biologie, der grösste Stromverbraucher auf einer ARA, wurde mit modernen Turboverdichtern ausgerüstet und mit der ETH Zürich eine dynamische Regelung erarbeitet, was den Sauerstoffeintrag verbessert und damit den Stromverbrauch minimiert. Dadurch konnte gleichzeitig die Reinigungsleistung verdoppelt und eine teure Vergrösserung der Biologiebecken vermieden werden. Zudem konnten in der Biologie die Lachgasemissionen, die rund 260mal schädlicher sind als CO2, auf einen Fünftel reduziert werden. Mit all diesen Massnahmen konnte der Eigendeckungsgrad Strom von 70 % auf über 130 % gesteigert werden. Dieser umfassende Ansatz lässt sich auch bei vielen anderen über 700 Kläranlagen in der Schweiz anwenden.
Besonders originell war für die Jury das Projekt des Abwasserverbandes Altenrhein AVA am oberen Bodensee (2. Platz), welche auf dem Areal der ARA einheimische Speisefische züchtet und ohne grosse Transportwege auf den Markt bringt.
Der Verein InfraWatt setzt sich für die Energienutzung aus Abwasser, Abfall, Abwärme und Trinkwasser ein. In diesem Jahr konnte Präsident Filippo Lombardi anlässlich der InfraWatt-Generalversammlung in Bern gleich zwei Innovations-Preise übergeben.
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