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17. September 2017

CC «Abwasserreinigung»

Einiges in Bewegung bei der Ausbildung Klärwerkpersonal

Bei der Ausbildung des Klärwerkpersonals ist derzeit einiges in Bewegung. So sind beispielsweise bei der Finanzierung der Ausbildungskosten per 2018 Änderungen vorgesehen – der Bundesrat hat die Inkraftsetzung der Berufsbildungsverordnung am 15. September 2017 beschlossen. Das Projekt «Stoffkoordination» ist auf der Zielgeraden. Geplant ist, bereits für die Kurse 2018 aktualisierte Unterlagen abzugeben.
Christian Abegglen, Ruedi Moser, 

Die Ausbildung des Klärwerkpersonals erfolgt berufsbegleitend. Sie kann mit der Erlangung des eidgenössischen Fachausweises Klärwerkfachmann/-fachfrau abgeschlossen werden. Für Betreiber von kleineren ARA besteht die Möglichkeit, die Ausbildung als Klärwärter/Klärwärterin mit Ausweis VSA, resp. FES abzuschliessen. In der Deutschschweiz ist der VSA für die Ausbildung zuständig, in der Romandie der FES. Die Ausbildung ist zwar etwas anders strukturiert, beide Verbände vermitteln aber die gleichen Inhalte. Die Zusammenarbeit funktioniert gut.

Subjektfinanzierung

Im Dezember 2016 beschloss das eidgenössische Parlament eine Änderung des Berufsbildungsgesetzes, das insbesondere die höhere Berufsbildung stärken soll. Ein wichtiger Punkt darin ist die sogenannte Subjektfinanzierung. Wenn Absolventen von Berufsprüfungen (wie z. B. zum Klärwerkfachmann/-fachfrau) ihre Ausbildung selber finanzieren, werden sie ab 1.1.2018 finanziell mit bis zu 50% der Kosten unterstützt. Die entsprechende Verordnung wurde am 15. September 2017 vom Bundesrat beschlossen. Die entsprechenden Informationen sind auf der VSA-Website unter «Schulungen für Klärwerkfachleute» aufgeschaltet.

Projekt Stoffkoordination

In den Ausbildungskursen A1 bis A9 werden die angehenden Klärwerkfachleute während rund 260 Fachlektionen in ca. 60 Fächern geschult – dazu kommen Repetitionen, Exkursionen und Prüfungsvorbereitung.
Bei der Ausbildung des Klärwerkpersonals ist derzeit einiges in Bewegung. So sind beispielsweise bei der Finanzierung der Ausbildungskosten per 2018 Änderungen vorgesehen – der Bundesrat hat die Inkraftsetzung der Berufsbildungsverordnung am 15. September 2017 beschlossen. Das Projekt «Stoffkoordination» ist auf der Zielgeraden. Geplant ist, bereits für die Kurse 2018 aktualisierte Unterlagen abzugeben.

Der Lehrstoff umfasst rund 3500 Seiten in 16 Ordnern. Die Ausbildungsleitung Klärwerkfachfrau/-fachmann organisiert die Kurse. Für die Manuskripte sind die jeweiligen Kursleiter und Fachlehrpersonen verantwortlich – die Fachlehrpersonen arbeiten hauptberuflich in Ingenieurbüros, auf ARA, in kantonalen Vollzugsbehörden oder bei weiteren Unternehmen.
Der sporadische Wechsel von Fachlehrpersonen, Anpassungen im Lehrstoff oder Aktualisierungen von Unterlagen führten dazu, dass es in den Unterlagen Wiederholungen gab, die Begriffe nicht einheitlich genutzt wurden oder auch auf unterschiedliche Quellen verwiesen wurde. Seit Anfang 2014 wird der Lehrstoff überarbeitet: Um ihn zu straffen, werden Wiederholungen eliminiert. Die Nomenklatur wird vereinheitlicht.
In den Grundkursen A1 und A2 ist bereits der aktualisierte Lehrstoff im Einsatz, die Kurse A3 bis A7 sind weitgehend überarbeitet. Ziel ist, in den Kursen 2018 die aktualisierten Unterlagen abzugeben. An dieser Stelle möchten wir allen Beteiligten ein grosses Dankeschön aussprechen – es tönt nach wenig, aber um die gewünschte Harmonisierung zu erreichen, muss der sehr umfangreiche Lehrstoff von wenigen, versierten Personen gelesen und mit Korrekturvorschlägen versehen werden, anschliessend von den Lehrpersonen überarbeitet und nochmals überprüft werden. Ein grosser Aufwand, der sich jedoch sehr lohnt!

Weiterentwicklung Ausbildungskurse (VSA)

Im Winter 2016 wurde bei den Absolventen der Ausbildung, den Lehrkräften und Arbeitgebern (ARA) eine Umfrage durchgeführt, um Stärken sowie Defizite der Ausbildung zu identifizieren. Die grosse Mehrheit schätzt die Ausbildung sehr. Konstruktive Verbesserungen wurden vor allem zu folgenden Themen geäussert: 

Optimierung Kursaufbau

Es gibt Wiederholungen, die Kurse behandeln zum Teil sehr verschiedene Themen.

Gewichtung der Themen

Einzelne Fächer werden in der Ausbildung zu stark gewichtet.

Praxisbezug

Die Anwendung/Umsetzung des Stoffes in den Alltag bereitet Schwierigkeiten.

Zwischenabschluss/Lernzielkontrolle

Man weiss nicht, wo man steht im Hinblick auf die Prüfung zur Erlangung des eidgenössischen Fachausweises, allenfalls Zwischenabschluss einführen.


Die Ausbildungsleitung hat die Umfrage intensiv ausgewertet und erste Massnahmen beschlossen. So sollen die Kurse thematisch besser zusammengefasst werden (Kurse mit Schwerpunktthema) und die Ausbildung modularer werden, so dass man gezielt nur einzelne Module besuchen kann. Zudem soll geprüft werden, ob einzelne Fächer beispielsweise in vorbereitende oder separate Kurse ausgegliedert werden.

Save the Date!

Der nächste CC-Mitgliederanlass findet am Donnerstag, 7. Juni 2018 statt – voraussichtlich morgens mit Workshops zu verschiedenen Themen und nachmittags Fachinformationen und Austausch. Interessiert, bei der Organisation mitzuwirken? Melden Sie sich unter ARA@vsa.ch

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