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27. Mai 2020

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Die Energiewende schaffen wir ohne Kleinwasserkraft!

Die Schweizer Elektrizitätswirtschaft steht vor grossen Herausforderungen: Sie muss bis 2050 die Produktion der AKW ersetzen UND für die Dekarbonisierung bei Mobilität und Gebäuden mehr Strom produzieren.
Stefan Hasler 

Nur so ist das «Netto-Null-Ziel» zu erreichen. Innerhalb einer Generation braucht die Schweiz deshalb 40 bis 50 Terawattstunden (TWh) zusätzlichen, erneuerbaren Strom pro Jahr.

Mit einer «Solarwende» ist das zu meistern: Das Photovoltaikpotenzial beträgt über 80 TWh/Jahr [1]. Damit dieser Strom geerntet werden kann, muss die Politik die Rahmenbedingungen so stellen, dass die notwendigen PV-Anlagen und Speicherkapazitäten innert nützlicher Frist gebaut werden.

Hingegen ist die Kleinwasserkraft mit einem Zubaupotenzial von 0.1 bis 0.5 TWh unbedeutend. Im Missverhältnis dazu stehen die zusätzlichen Mittel, die der Bund bei der Energiegesetzrevision vorsieht: Für Kleinwasserkraft sind CHF 30 Mio., für Photovoltaik CHF 65 Mio. pro Jahr vorgesehen. Nur zweimal mehr Mittel, obwohl das Solarstrompotenzial etwa das 300-fache beträgt?

Die Umweltauswirkungen der Wasserkraft sind massiv grösser als die der Photovoltaik. Neue Anlagen und weitere Eingriffe in die Gewässer benötigen wir nicht. Wird das Solarstrompotenzial voll ausgeschöpft, könnten wir im Mittelland sogar Laufkraftwerke stilllegen und unsere Flüsse wieder frei fliessen lassen!

Die Fördergelder sollen deshalb nicht in die K(l)einwasserkraft, sondern in den Zubau der Photovoltaik und der Speicherkapazitäten sowie für ökologische Ausgleichsmassnahmen zur Sicherung der heutigen Wasserkraftproduktion fliessen.

Reden Sie mit! Die Vernehmlassung zur Energiegesetzrevision und damit zur Verwendung der Fördergelder dauert noch bis am 12. Juli 2020.




[1] Dächer: 50 TWh; Fassaden: 17 TWh
; andere geeignete Standorte wie Lärm- und Lawinenschutzanlagen, Parkplätze und Strassenränder, Faltdächer über ARA-Klärbecken etc.: 15 TWh.

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Kommentare (3)

Markus Hintermann am 27.05 2020 um 11:06

Kleinwasserkraf todsagen

So ein polemischer Schwachsinn. Zuerst die Kleinwasserkraft weiter opfern, und danach gleich noch die Grosswasserkraft an den Mittellandflüssen killen. Eine durchdachte Energiepolitik sieht wirklich anders aus und muss Polemik ausschliessen. Ich hoffe Herr Hasler, Sie haben zuhause bereits eine Solaranlage auf dem Dach und leisten einen wirklichen Beitrag und nicht nur redaktionell.

Rolf Gloor am 27.05 2020 um 10:08

Die Energiewende schaffen wir ohne Kleinwasserkraft!

Bei der zukünftigen Stromversorgung nur auf Photovoltaik zu setzen, habe ich vom Direktor eines Verbandes für Versorgungssicherheit (Wasser und Gas) nicht erwartet. Der Strom kommt derzeit und auch in Zukunft aus verschiedenartigen Quellen. https://energie.ch/energiezukunft
Aline Choulot am 27.05 2020 um 18:55

Danke vielmals!

Martin Bölli am 27.05 2020 um 10:01

Blog

Sorry, aber diese Aussagen sind einfach unqualifiziert. Die Kleinwasserkraft produziert weiterhin am günstigsten, umso mehr, wenn auch die externen Kosten durch Speicher und Leitungsnetz berücksichtigt werden. Die heutige Produktion der Kleinwasserkraft ist noch immer höher als diejenige sämtlicher neuer erneuerbaren Technologien zusammen. Auch ARA's profitieren von der zuverlässigen Technologien, und nutzen gerne jegliches noch so kleine Potenzial (wenn vorhanden). Das Potenzial bei der Kleinwasserkraft wird einfach tiefer ausgewiesen, weil sie zumindest teilweise die einzige Technologie ist, welche ohne Förderung am Markt bestehen muss. Die heutige Kleinwasserkraft erfüllt heute sämtliche ökologischen Anforderungen zu mindestens 100%, und beinhaltet auch die bestmöglichen Massnahmen zum Fischschutz. Natürlich braucht es PV. Aber es braucht auch alle anderen erneuerbaren Technologien, um die Wende schaffen zu können. Alle anderen Aussagen behindern einfach die erfolgreiche Umsetzung und sind kontraproduktiv.

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