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29. September 2018

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Manchmal muss man den Stier bei den Hörnern packen

Unsere Gewässer sind mit Pestiziden belastet. Untersuchungen zeigen, dass in Schweizer Flüssen und Bächen über 100 verschiedene Pflanzenschutzmittel gemessen werden. In kleinen und mittleren Fliessgewässern werden teilweise über mehrere Monate hinweg ökotoxikologische Grenzwerte überschritten.
Heinz Habegger 

Dies ist ein Problem, da empfindliche Gewässerorganismen dadurch erheblich beeinträchtigt werden und man in bereits rund 20% der untersuchten Trinkwasserfassungen Pestizidrückstände findet. Diese Situation wird im Wesentlichen durch die Landwirtschaft verursacht. Daher fordert der VSA nun konkrete Massnahmen von den Landwirten. Gleichzeitig sind wir bereit, in diesem Themenbereich einen gemeinsamen Weg zu gehen. Wir sind überzeugt, dass dies die zielführendste Vorgehensweise ist.

Indem der VSA künftig gemeinsam mit dem Bauernverband Lösungsansätze erarbeiten und präsentieren wird, wollen wir «den Stier bei den Hörnern packen». Dieser gemeinsame Ansatz bedeutet nicht, dass der VSA zufrieden ist mit dem, was die Landwirtschaft bis heute umgesetzt und beschlossen hat. Wir sind dezidiert der Meinung, dass der «Aktionsplan Pflanzenschutzmittel» sowie die angedachten Massnahmen bei weitem nicht ausreichen, die erforderliche Gewässerqualität sicherzustellen. Es braucht viele weitere Anstrengungen seitens der Landwirtschaft - und der Weg ist noch lang. Aber getreu dem chinesischen Sprichwort braucht auch ein Weg von tausend Meilen einen ersten Schritt und dieser muss jetzt und heute gemeinsam mit dem SBV getätigt werden.

Beste Grüsse

Heinz Habegger, Präsident VSA

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Kommentare (6)

Walter Huber am 14.10 2018 um 09:58

Pestizidrückstände

Geschätzter Herr Habegger Ich kann Ihre Meinung nur unterstützen. Die Landwirtschaft produziert Überschuss, der auf Kosten unserer Gewässer geht. Motto: weniger ist mehr, hier muss der Hebel angesetzt werden. Freundliche Grüsse, Walter Huber

Paul Sicher am 28.09 2018 um 17:25

Antwort auf Frage von Herrn Ruoff

Ich kann die Frage für den SVGW beantworten. Selbstverständlich sind sowohl die «Trinkwasser-Initiative» als auch die «Pestizidinitiativen» Themen, welche wir intensiv bearbeiten und immer wieder unsere Positionen kommunizieren, siehe bspw. https://www.aquaetgas.ch/aktuell/branchen-news/20180611verpasste-chance-die-dringenden-probleme-im-trinkwasserschutz-zu-l%C3%B6sen/ . Wir beziehen immer wieder konkret Stellung, insbesondere auch über Aqua & Gas. Derzeit laufen unsere Arbeiten vor allem im Hintergrund. 2019 wird diesbezüglich intensiv werden. Ps. Bleiben Sie informiert über www.aquaetgas.ch/soziale-medien

Ruoff am 28.09 2018 um 12:17

Inititativen zu Pestiziden in CH Gewässern aus Agro-Chemie

Wird der SVGW und andere betroffene Verbände öffentlich hinstehen zu den Pestizid-Initiativen ? Ich denke Sie könnten damit den Stier packen und mithelfen, endlich natürlicher zu produzieren.. Grüsse Rene Ruoff, 68, Dipl.Ing.ETH, Energie+Wärme

Günther Rauchegger am 28.09 2018 um 11:33

Revision Gewässerschutzverordnung

Was unternimmt der VSA bez. der vorgesehenen Revision der Gewässerschutzverordnung? (Erhöhung vieler Grenzwerte teilweise um Faktor 100 - siehe auch Beitrag Rundschau und Presse) Macht es Sinn, Schweiz weit bei den ARA's MV-Stufen vorzuschreiben und gleichzeitig die Grenzwerte für die Landwirtschaft zu erhöhen?

Raphael Kalberer am 28.09 2018 um 08:17

VSA / Landwirtschaft - Guter Weg

Ich finde es gut, dass sich der VSA bei der Landwirtschaft einbringt. Wenn das Wissen von Gewässerschutz und Landwirtschaft zusammengebracht werden, können gute und konsensfähige Lösungen entstehen. Zudem kann hier mit vermutlich relativ geringem Aufwand (Kosten) viel erreicht werden.

Knecht am 28.09 2018 um 08:10

Pestizide im Trinkwasser

Leider sind die Pestizide und Fungizide nicht nur im Trinkwasser, auch unsere Fliessgewässer sind stark davon betroffen. Die Mikroorganismen sind abgetötet. Ein Indiz dafür sind die immer kleineren Fischbestände in unseren Gewässern. 2200 Tonnen Pestizide pro Jahr haben unsere Gewässer dermassen abgetötet, dass es Generationen braucht, bis sich unsere Gewässer wieder erholen werden. R.Knecht Fischereiaufseher

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