Die Agenda des DACH-Treffens in Wien liest sich wie die Prioritätenliste der Bereichsleiter Wasser beim ÖVGW, DVGW und SVGW: Klimawandel, Trockenheit, verschiedene Verschmutzungen, PFAS und TFA, Pflanzenschutzmittel, Umsetzung der Trinkwasserrichtlinie und Risikomanagement im Einzugsgebiet und politische Interessenvertretung Wasser. Die Liste liesse sich noch fast beliebig erweitern – allerdings stand lediglich ein ganzer Tag für Besprechungen zur Verfügung.
Obwohl die Themen ähnlich sind, ist beim jeweiligen Projektfortschritt ein deutlicher Unterschied festzustellen. Während die Schweiz die GVP in der Wasserversorgung schon weitgehend umgesetzt hat, sind die europäischen Kollegen gerade beim Risikomanagement im Einzugsgebiet/Zuströmbereich schneller unterwegs und der Schweiz etwas voraus. Allen drei Ländern gemein sind die Verschmutzungen der Ressourcen durch persistente, mobile und teilweise toxische Substanzen. Selbst das Wiener Wasser, das von der Kaiserbrunnquelle stammt, weist schon Spuren von TFA auf, obwohl das Einzugsgebiet gut geschützt vor menschlichen Aktivitäten ist. Gerade bei diesen Stoffen zeigt sich, dass der Eintrag an der Quelle reduziert werden muss – bei PFAS kann dies auch ein Verbot der gesamten Stoffgruppe bedeuten. Diese Stoffgruppe zeigt aber auch auf, dass immer mehr potenziell gefährliche Stoffe in Grundwasser nachgewiesen werden können. Eine energieintensive und grossflächige mehrstufige Aufbereitung darf und kann aber nicht die Lösung sein. Die drei Bereichsleiter Wasser waren sich daher einig, dass der vorsorgliche Ressourcenschutz weiter gestärkt werden muss und im Gewässerschutzgesetz vorsorglich tiefe Höchstwerte verankert werden sollen. In der Lebensmittelgesetzgebung hingegen müssen toxikologisch begründete Höchstwerte eingehalten werden, damit die Wasserversorger überhaupt noch in der Lage sind, möglichst naturbelassenes Wasser an den Konsumenten abzugeben.
Das DACH-Treffen liess den kulinarisch-sozialen Aspekt natürlich nicht zu kurz kommen. Nach getaner Arbeit trafen wir uns bei angenehmen 36° C in der Libelle im Museumsquartier zum Drink, um danach im Haus des Meeres mit herrlicher Aussicht über Wien ein sehr gutes Abendessen zu geniessen.
«AQUA & GAS» gibt es auch als E-Paper. Abonnenten, SVGW- und/oder VSA-Mitglieder haben Zugang zu allen Ausgaben von A&G.
Den «Wasserspiegel» gibt es auch als E-Paper. Im SVGW-Shop sind sämtliche bisher erschienenen Ausgaben frei zugänglich.
Kommentare (0)