In einem Online-Meeting traf sich die Arbeitsgruppe Trinkwasser (EU1) am 15. und 16. Februar zu ihrer Wintersitzung. Beim Treffen wurden eine ganze Reihe von Themen und Entwicklungen besprochen. Die wichtigsten waren: harmonisierte Messmethoden für Mikroplastik und PFAS, neue Rechtsakte bezüglich Materialien, die in Kontakt mit Trinkwasser stehen, der Druck der Landwirtschaft auf neue Wasserverordnungen und die neuesten Entwicklungen im Bereich «Water-Reuse». Seitens SVGW nahmen Andreas Peter (WVZ) und Martin Bärtschi (SVGW-Geschäftsstelle) an der Sitzung teil.
Zu Beginn wurde das kürzlich von der EU-Kommission vorgestellte standardisierte Verfahren zur Messung von Mikroplastik im Trinkwasser vorgestellt. Zur Diskussion stand auch eine neue Methodik zur Bestimmung von PFAS, die der Vereinheitlichung im EU-Raum dienen soll. Beim Thema PFAS ging es zusätzlich um die zukünftig geltenden Höchstwerte in der EU-Trinkwasserverordnung, die voraussichtlich gegenüber den aktuellen Werten strenger ausfallen werden. Im Bereich der Trinkwasserkontaktmaterialien hat die EU kürzlich verschiedene Rechtsakte publiziert, die eine harmonisierte Prüfung und Zulassung von Materialien in Kontakt mit Trinkwasser EU-weit ermöglichen. Dies wird mittelfristig auch Auswirkungen auf die Schweiz haben.
Beim Umweltschutz und der Landwirtschaft wurde über eine Tendenz innerhalb der EU berichtet, die kritisch beobachtet wird: Sämtliche Entwürfe von Verordnungen, die das Wasser betreffen, wurden in den vergangenen Monaten aus Sicht des Trink- und Grundwasserschutzes massiv abgeschwächt oder komplett abgelehnt. Dies geschah auch aufgrund des enormen Drucks aus der Landwirtschaft.
Ebenfalls sind diverse Aktivitäten rund um das Thema «Water-Reuse» besprochen worden, die durch die Auswirkungen des Klimawandels auch bei uns an Aktualität gewinnen. Zuletzt wurden auch die Themenkomplexe energieeffiziente Bereitstellung von Trinkwasser und das Potenzial von Energieproduktion aus der Trinkwasserversorgung angesprochen.
Obwohl die Schweiz nicht Mitglied der EU ist, beteiligt sich der SVGW an EurEau, weil die dortigen Entwicklungen im Bereich Trinkwasser auch relevant für die Schweiz sind. Viele Bestimmungen und Regelungen werden im Rahmen von Rechtsharmonisierungen von der Schweiz übernommen und Entwicklungen in der Trinkwasserversorgungsbranche, die sich aktuell im EU-Raum abzeichnen, strahlen in die Schweiz aus.
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