Das Leitungsnetz bildet das Rückgrat jeder Gas- und Wasserversorgung. So kapitalintensiv das Netz als solches ist, so arbeitsintensiv sind Leitungsbau und -instandhaltung. Der professionellen Verlegung und dem Unterhalt der Leitungen wird daher besonders grosse Bedeutung beigemessen. Gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die Voraussetzung, um das Rohrnetz dauerhaft, sicher und wirtschaftlich betreiben zu können. Hier setzt der fünftägige Rohrverlegerkurs des SVGW an. Nach einem theoretischen Einführungsteil absolvieren die Teilnehmenden mehrere Posten, wo sie die Rohrverlegung üben können mit unterschiedlichen Leitungssystemen von verschiedenen Anbietern. Drei Teilnehmende des letzten Kurses im Herbst 2023 – Michelle Müller, Fabian Kegler und Fabian Noi – gaben Auskunft über ihre Motivation, Erwartungen und Eindrücke.
Alle drei wollten ihr bisheriges Wissen auffrischen, Neues dazulernen, Erfahrung sammeln und sich weiterentwickeln. Michelle Müller erklärte: «Mein Ziel ist es Rohrnetzmonteurin zu werden, das ist meine grösste Motivation, denn ich bin als B-Monteurin tätig und möchte die Rohrnetzmonteurausbildung absolvieren und zur A-Monteurin aufsteigen.» Für Fabian Noi stand im Vordergrund, Informationen zu erhalten zu den Vorschriften, die aktuell gelten. Auch wünschte er sich einen Austausch mit anderen Teilnehmenden, um zu erfahren, wie es in anderen Werken läuft. Fabian Kiener als gelernter Sanitär wollte mehr über verschiedene Rohrverlegungsmöglichkeiten erfahren.
Die drei Teilnehmenden kamen mit unterschiedlichen Erwartungen zum Kurs. Michelle wollte erfahren, wie Gasnetzleitungen funktionieren, da sie ausschliesslich im Bereich Wasser arbeitet. Weiter meinte sie, dass im Betrieb meist wenig Zeit bleibe, um Fragen im Detail zu klären. Ausserdem lasse sich vieles beim Ausführen, also im Prozess selbst, besser lernen. Der Kurs war in ihren Augen genau das Richtige, weil die Zusammenhänge detailliert erklärt wurden, wodurch sie ein besseres Verständnis für die Prozesse in der alltäglichen Arbeit erhielt. Der Kurs hat die Erwartungen der drei mehrheitlich erfüllt. Der Theorieteil wurde als gewinnbringend empfunden. Besonders spannend fanden sie den theoretischen Teil zum Thema Trinkwasserhygiene. Fabian Noi meinte dazu: «Ich bringe viel Erfahrung aus dem Betrieb mit. Mir gefiel der Teil zu den Richtlinien und Gesetzen am besten, da man sieht, ob wir die Vorgaben so umsetzen können oder nicht.»
Fabian Kiener wollte neue Erfahrungen sammeln und sich weiterentwickeln: «Meine Erwartung war zu erfahren, wie man die verschiedenen Rohre miteinander verbindet und verarbeiten kann, da jeder Hersteller ein anderes System der Rohrverlegung hat. Ich verlege keine Gasleitungen, deshalb war es interessant, gasfachliche Arbeitsmethoden zu erfahren. Ich finde, es ist ein guter Kurs.» Alle drei zeigten sich zufrieden und würden den Kurs auf jeden Fall weiterempfehlen. Dabei würden sie sich allerdings wünschen, dass der praktische Teil weiter ausgebaut wird und noch mehr Praxislernen einbezieht. Spannend wäre ihrer Meinung nach zudem ein Block, bei dem jeder und jede die Möglichkeit erhielte, eine Arbeit von A bis Z auszuführen.
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