Die Energieversorger sind bestrebt, immer mehr Haushaltungen an ihre zentralen Fernwärmesysteme anzubinden. Bei potenziell aufwändigen Einbindungen von Liegenschaften in bestehende thermische Netze suchen die Wärmeversorger nach geeigneten Alternativen. Eine davon ist die Nutzung einer Trinkwasserleitung mit genügend hohem Durchsatz.
Der Wärmeentzug direkt aus dem Trinkwasserverteilnetz wurde bisher aus Sorge um die Trinkwasserqualität nicht zugelassen respektive praktiziert. Mit der im Juli 2023 veröffentlichten SVGW-Fachinformation WF15000 sollen nun die Rahmenbedingungen aufgezeigt werden, unter deren Einhaltung eine Wärmenutzung aus dem Trinkwasserverteilnetz doch möglich ist, ohne dabei die qualitativen Anforderungen an Trinkwasser zu beeinträchtigen. Die einwandfreie Qualität des Trinkwassers steht an erster Stelle, sie darf zu keinem Zeitpunkt gefährdet werden. Kann dies durch technische Massnahmen nicht sichergestellt werden, darf eine Wärmenutzung nicht realisiert werden.
Die Wärme- bzw. Kältenutzung führt zu einem Absenken respektive einer Erhöhung der Trinkwassertemperatur. Da eine Temperaturerhöhung im Verteilnetz zu unerwünschtem Aufkeimen von Mikroorganismen führen kann, ist aus hygienischen Gründen daher nur eine Wärmenutzung aus Trinkwasser unter Einhaltung der Vorgaben der WF15000 möglich, die Kältenutzung hingegen ist in keinem Fall zulässig.
Neben den organisatorischen und legalen Aspekten werden in der WF15000 die technischen Anforderungen an Installationen zur Wärmenutzung aus Trinkwasser aufgezeigt. Des Weiteren wird das Vorgehen zur Gefährdungsanalyse samt Risikobeurteilung solcher Anlagen und zum Festlegen von Massnahmen der Risikominderung beschrieben. Ein Best-Practice-Beispiel rundet die Fachinformation ab.
Die Fachinformation kann kostenlos im Shop heruntergeladen werden.
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