Das vergangene Jahr war geprägt von geopolitischen Spannungen in Europa und deren drastischen Konsequenzen auf die Versorgungsicherheit bei Gas, Wasser und Strom. Corona ist mittlerweile beinahe eine normale Atemwegserkrankung, eine Normalisierung ist weltweit eingetreten, was auch positive Effekte auf die Lieferketten und die Wirtschaft allgemein hatte. Für das 2023 wieder alles im grünen Bereich? Nicht ganz.
Wasserversorger müssen einen ganzen Strauss von Herausforderungen im Blick haben. Neben Trockenheit und vielen weiteren klimatischen Veränderungen, werden im Jahr 2023 die Themen im Bereich Qualität wieder an Aufmerksamkeit gewinnen. Zu den Themen Chlorothalonil und PFAS werden wegweisende Entscheide, respektive Messdaten erwartet, die möglicherweise weitreichende Auswirkungen auf das Investitionsverhalten von Wasserversorgern haben könnten. Gleichzeitig wird damit aber auch das Thema «vorsorglicher Ressourcenschutz» eine höhere Priorität erfahren.
Mit einem erwarteten Entwurf zu einem Erlass für die Bundesversammlung wird der Bundesrat einen Vorschlag zur Umsetzung der Motion Zanetti «Wirksamer Trinkwasserschutz durch Bestimmung der Zuströmbereiche» bringen, der den vorsorglichen Ressourcenschutz über die Schutzzonen hinaus auch im Zuströmbereich stärken soll. Auch die energetische Nutzung von Grundwasser bringt zunehmend Herausforderungen für Wasserversorger. Hier verlangt die Motion Jauslin «Energiezukunft durch sichere Nutzung des Untergrunds zur Speicherung», dass Grundwasser, das nicht für Trinkwasser genutzt wird, vermehrt energetisch genutzt werden soll: ein weiterer Nutzungskonflikt. Es muss klar abgegrenzt werden, wo eine energetische Nutzung sinnvoll ist und wo eine Nutzung für die Wasserversorgung gefährlich sein könnte. Auch hier kommt dem Zuströmbereich eine wichtige Rolle zu.
Der SVGW und die Geschäftsstelle antizipieren diese Herausforderungen und engagieren sich, damit Lösungen und Positionen in die Interessenvertretung einfliessen können und die Branche sich entsprechend orientieren kann. Im April ist ein Workshop zum Thema Trockenheit geplant, um regionenspezifisch die Handlungsbedarfe zu eruieren. Der Schweizer Wasserkongress ACQUA360 wird sich Anfang Oktober (5.10.2023) ebenfalls dem Thema Trockenheit annehmen und eventuell erste Lösungen skizzieren.
Ausserdem werden auch technische Entwicklungen und Neuerungen im Auge behalten. So führt der SVGW am 6. Dezember 2023 eine Fachtagung «Trinkwassernetze» durch, die sich den vielen Innovationen und Entwicklungen im Bereich der Versorgungsnetze annimmt und auch für Erfahrungsaustausch Gelegenheit bietet.
Viele weitere Kurse und Tagungen zu den verschiedenen Herausforderungen finden sie unter Kurse & Tagungen | SVGW.
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