Zunächst wurden in drei Inputreferaten verschiedene Anwendungen der Durchflusszytometrie bei Wasserversorgungen aufgezeigt. Eine wichtige Rolle spielt die Methode bei der Online-Überwachung von Aufbereitungsprozessen. So können z.B. am Ausgang von Wasserwerken neben physiko-chemischen Parametern mit Hilfe von Online-Durchflusszytometern auch mikrobiologische Parameter erfasst werden. Auch zeigten die Referate, dass sich mit Hilfe der Methode vertiefte Einblicke in einzelne Aufbereitungsprozesse gewinnen lassen. Schliesslich wurde ein Verunreinigungsfall vorgestellt, bei dem durch Gesamtzellzahl-(GZZ-)Messungen, die das Spülen des Netzabschnitts begleiteten, der problematische Leitungsabschnitt eingegrenzt werden konnte. In einem vierten Kurzvortrag wurden die beiden kultivierungsunabhängigen Methoden Durchflusszytometrie und ATP-Bestimmung miteinander verglichen und der klassischen AMK-Bestimmung gegenübergestellt. Die Messungen von GZZ und ATP ergaben ähnliche Resultate, die aber nicht mit den Ergebnissen der AMK-Bestimmung korrelierten.
Solange der Parameter AMK gesetzlich mit Höchstwerten geregelt ist, wird sich die Durchflusszytometrie, vor allem bei der Überwachung des Trinkwassers im Netz, nicht durchsetzen, denn nicht jedes AMK-Ereignis wird mit durchflusszytometrischen Messungen erkannt. Grosses Potenzial hat die Methode aber, wenn es darum geht, abnormale Veränderungen festzustellen. In diesem Zusammenhang wurde der Wunsch geäussert, dass als Ergänzung zur SVGW-Empfehlung W1014 «Datenerfassung und -auswertung bei Wasserversorgungen» ein Vorgehen beschrieben wird, wie der normale Wertebereich und wie Abweichungen von der Norm festgestellt werden können. Auch die Entwicklung eines Kurses «Messtechnik» wurde angeregt.
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