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News
20. September 2022

Wasser-Hauptkommission

Protokoll der technischen Sitzung

Am 18. August 2022 fand die zweite technische Sitzung der W-HK 2022 statt. Rolf Meier führte stellvertretend für Res Hirt durch die Sitzung. Nebst der Berichterstattung aus den Unterkommissionen und Arbeitsgruppen standen unterschiedliche Themen im Zentrum.
Matthias Hafner 

Das neue SVGW-Reglement GWF101 «Schweissen von Kunststoffrohren» wurde vom Vorstand auf den 1. Juli 2022 in Kraft gesetzt. Damit besteht eine Grundlage für die Festlegung der Mindestanforderungen an Ausbildung, Erstprüfung und Verlängerungsprüfung.

Die W-UK1 hat die Revision der W2 in Angriff genommen. Eine Herausforderung wird die Integration des Zuströmbereichs sein, da sie Fragen zu rechtlicher Verbindlichkeit und Entschädigung etc. aufwirft. Gestartet wurde auch die Revision der W6 «Projektierung, Bau und Betrieb von Wasserbehältern» durch die W-UK3.

Das Merkblatt W10034 «Smart Metering» wurde im Juni publiziert und ist im SVGW-Shop verfügbar.

Die S-AG6 arbeitet an zwei Zertifizierungsreglemente der ZW102/ff-Reihe zur hygienischen Beurteilung von organischen Materialien: Das Reglement ZW102/1D zu Schmierstoffen ist fast abgeschlossen, die Arbeiten am Reglement ZW102/1E zu Silikonen wurden aufgenommen.

Politmonitoring

Der SVGW beobachtet folgende Neuerungen politischer Geschäfte:

Ausbildung

Der Rohrnetzmonteur-Lehrgang nach neuer Prüfungsordnung konnte im Juni planmässig gestartet werden. Durchgeführt wurden in der Deutschschweiz bisher der Vorkurs (Grundlagenfächer) und die Module 1, 3 und 4, in der Westschweiz das Modul 1.

Ersatzstandort ara glatt: Für TISG-Kurse bleibt der Standort ewl Littau bestehen. Für die laufende Ausbildung/Prüfung Rohrnetzmonteur wurde mit suissetec Lostorf eine Vereinbarung zur temporären Nutzung ebenerdiger Arbeitsflächen getroffen. An einer der kommenden Sitzungen mit der B-UK2 soll die längerfristige Lösung der «Grabenthematik ebenerdig» definitiv bestätigt werden.

Projekt Informationsplattform Wasser, IPW

Ausgehend vom Bedürfnis nach digitalisierten GEP und GWP planen die Kantone Bern und Solothurn eine Informationsplattform Wasser . Im Juni wurde das Projekt Vertretern der S-AG5 «GIS» vorgestellt. Seitens SVGW wird diese Entwicklung grundsätzlich begrüsst, doch gibt es noch Fragen zur Abgrenzung (GIS, Wasserstatistik), Datensicherheit/Vertraulichkeit, Kosten für die Datenaufbereitung und zum Verwendungszweck der Daten.

Strommangel

Angesichts der unsicheren Stromversorgungslage ab kommendem Winter sieht die Organisation für Stromversorgung in Ausserordentlichen Lagen (OSTRAL) des BWL für Strom-Grossverbraucher folgende Eskalationsstufen sind zur Vorbeugung einer Strommangellage vor: Spar-Appelle à Verbrauchseinschränkung à Kontingentierung à Netzabschaltungen. Eine Arbeitsgruppe erarbeitet nun eine Checkliste, mit der sich die Versorger auf Mangellagen vorbereiten können – insbesondere solche, die sich bisher noch nicht tiefer mit dem Thema befasst haben.

Materialengpässe

In Mangellagen stellt sich auch die Frage nach der Verfügbarkeit von Betriebsmitteln und Ersatzteilen. Bei einer Umfrage im Sommer 2021 haben Wasserversorger einen längerdauernden Stromausfall als gravierendstes Szenario angegeben. Dabei wurde erfasst, welche Hilfsmittel und -stoffe sich verknappen würden. Die Frage stellt sich nun, wie weit sich das Ergebnis auf die sich anbahnende Energieknappheit im Winter und auf die geopolitisch bedingten Lieferengpässe übertragen lässt, und ob die Unternehmen ev. von der Pandemie her bereits über gewisse Resilienzen verfügen. So oder so ist man als Werk gut beraten, rechtzeitig für verschiedene Rückfallebenen zu sorgen. Denn treffen mehrere Faktoren zusammen, kann die Situation schnell ernster werden.

Neue Trinkwasser-Webseite

Seit Sommer 2022 ist die neue SVGW-Trinkwasserqualitäts-Website trinkwasser.ch aufgeschaltet. Ihre Vorzüge liegen im vereinfachten Front-End und in der Speicherung alter, ersetzter Datenserien, um später bei Bedarf zeitliche Verläufe auswerten zu können.

Trockenheit

Aufgrund der verbreiteten Trockenheit sind die Grundwasserpegel mancherorts stark zurückgegangen, vor allem auch auf der Alpensüdseite, wo einige Gemeinden Wasser rationieren mussten. Noch ist die Wasserversorgung in den meisten Gemeinden der Schweiz weiterhin sichergestellt, doch wird das Thema, wie von den NCCS-Klimaszenarien  aufgezeigt, immer wichtiger. Die weniger ausgeglichenen Abflussverhältnisse und der Gletscherschwund stellen besonders die Bergregionen vor Herausforderungen, und es stellt sich die Frage, ob anstelle des schwindenden natürlichen Niederschlagsrückhalts nicht künstliche Wasserspeicher treten müssten. Angesichts des Bevölkerungswachstums und des stagnierenden Prokopfverbrauchs zeichnet sich eine Zunahme des Trinkwasserbedarfs ab. Allgemein sind die Wasserversorger daher gut beraten, sich zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit mit umliegenden Versorgungen bestmöglich zu vernetzen oder kleinräumige Strukturen gleich zusammenzulegen. Als erster Kanton verfügt der Kanton Tessin z.B. über eine kantonale Wasserversorgungsplanung. Wichtig für die Branche wäre aus Sicht der W-HK die allgemeine Anerkennung, dass bei Nutzungskonflikten die Trinkwasserversorgung Priorität hat. Bund und Kantone müssten regionale Projekte initiieren oder fördern, wofür sie mehr Kompetenzen und Mittel bräuchten. Zur Skizzierung des künftigen Versorgungssystems der Schweiz bräuchte es einen Masterplan. Dabei lässt sich an der SVGW-Fachinformation W15004 «Klimaänderung und Wasserversorgung» von 2009 anknüpfen, die damals schon unter Beleuchtung unterschiedlicher hydrogeologischer Einzugsgebiete zu sensibilisieren versuchte. Anhand eines Workshops soll das Thema neu lanciert werden.

Mutationen

Forschungsfonds Wasser: Der Vorstand hat Patrick Flammer (sgsw) in die FOWA-Fachkommission gewählt.

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