Am 3. März 2022 fand unter Leitung von Andreas Hirt die erste technische Sitzung der W-HK in diesem Jahr statt. Es wurden folgende Themen behandelt:
Die aus dem Jahr 2005 stammende Richtlinie W2 «Qualitätssicherung in Grundwasserschutzzonen» muss an die aktuelle Gewässerschutzgesetzgebung angepasst werden. Neu sollen auch Zuströmbereich sowie Risikobewertung (entsprechend W12) behandelt werden. Die W-HK beauftragt die W-UK1 mit der Revision der W2.
Die überarbeitete und ergänzte Richtlinie W4 «Planung, Projektierung, Bau, Prüfung sowie Betrieb und Instandhaltung der Trinkwasserverteilung ausserhalb von Gebäuden» ist demnächst beim SVGW erhältlich.
Der Vorstand hat die W1019 «Umgang mit Nutzungskonflikten in Grundwasserschutzzonen von Trinkwasserfassungen» auf März 2022 in Kraft gesetzt.
Für die Überarbeitung der GW101 «Erteilung der Installationsberechtigung an Personen, die Installationsarbeiten an Haustechnikanlagen für Trinkwasser ausführen» hat eine Arbeitsgruppe der B-UK3 das aufgeführte Fachwissen der GW101 überarbeitet und der W-HK zur Konsultation vorgelegt. Angestrebt wird ein vergleichbares Anforderungsniveau für Gas und Wasser. So dürften die Anforderung im Wasser tendenziell gesenkt, diejenigen im Gasbereich hingegen erhöht werden. Dauer und Inhalt der Ausbildung können weiterhin unterschiedlich sein. Die W-HK kann sich den Vorschlägen und der Definition des Fachwissens der B-UK3 anschliessen.
Zur Sicherstellung der Personalqualifikation des PE-Schweissers haben Vertretern von suissetec, SBV, VSA und SVGW sowie den Ausbildungsorganisationen VKR und SVS die Vorgaben zur Erreichung der nötigen Qualifikationen in einem Ausbildungs- und Prüfungsreglement zusammengestellt. Die W-HK gibt das Reglement GWF101 zu Händen des SVGW-Vorstands frei (die G-HK wünscht vor der Genehmigung durch den Vorstand eine Vernehmlassung bei den Werken).
Zur Bearbeitung gemeinsamer Themen betreffend den Schutz des Grundwassers vor Mikroverunreinigungen in den Zuströmbereichen hat eine neu gebildete SVGW/VSA-Arbeitsgruppe ihre Arbeit aufgenommen. Auf Basis einer umfassenden Gefahrenanalyse werden Werkzeuge und Checklisten erarbeitet, um die Wasserversorger beim Schutz der Zuströmbereiche zu unterstützen.
Der Arbeitsgruppe gehören an:
Stefan Mürner (AWA Bern)
Stefan Hasler (VSA)
Michael Schärer (BAFU)
Martin Bärtschi (SVGW),
Richard Wülser (IWB)
Christof Hugi (FHNW)
Jacqueline Diacon (Awel)
Pascal Wunderlin (Eawag)
Saskia Zimmermann (BAFU, ETH)
Rolf Meier (SVGW)
Zur besseren Übersicht über Cyberangriffe in der Schweiz sollen dem Nationalen Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) zukünftig Angriffe auf kritische Infrastrukturen gemeldet werden. Dadurch können Betroffene bei der Bewältigung von Angriffen unterstützt und andere Betreiber kritischer Infrastrukturen gewarnt werden. Der SVGW unterstützt die Absicht des Bundes, sofern den Werken keine zu grosse Bürokratie erwächst.
Zur verantwortungsvolleren Anwendung von Pflanzenschutzmitteln soll eine Weiterbildungspflicht für berufliche Anwender eingeführt werden. Der SVGW unterstützt das Vorhaben, wünscht aber eine Ausdehnung auf PSM-Applikationen im Wald.
Die wichtigsten politischen Geschäfte zum Thema Trinkwasser und -ressourcenschutz sind weiterhin das Verordnungspaket zur Parlamentarischen Initiative 19.475 «Das Risiko beim Einsatz von Pestiziden reduzieren», die Motion Zanetti «Ausscheidung der Zuströmbereiche», wo sich der SVGW an der Vernehmlassung beteiligt und die Motion «Verursacherorientierte Finanzierung der zusätzlichen Trinkwasseraufbereitungsanlagen infolge strengerer Grenzwerte für Pflanzenschutzmittel». Neu hinzugekommen ist die Motion «Anerkennung der EU-Zulassungsentscheide für Pflanzenschutzmittel». Sie fordert, EU-Zulassungsentscheide für Pflanzenschutzmittel direkt zu übernehmen. Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion. Auch der SVGW spricht sich gegen die Motion aus, weil keine spezifischen schweizerischen Anwendungsbeschränkungen in Grundwasserschutzzonen mehr möglich wären.
Weitere beobachtete Geschäfte sind die Teilrevision des Raumplanungsgesetzes, die Änderung des Bundesgesetzes über den Wasserbau, die Motion «Reduktion der Stickstoffeinträge aus den Abwasserreinigungsanlagen», die Motion «Massnahmen zur Elimination von Mikroverunreinigungen für alle Abwasserreinigungsanlagen» (20.4262) sowie das Verordnungspaket «Umwelt Frühling 2022».
Alle Veranstaltungen des SVGW werden nun wieder physisch durchgeführt. Im März 2022 startet der letzte Brunnenmeisterkurs nach altem Prüfungsreglement mit eidg. Prüfung im Oktober 2022. Im gleichen Monat beginnt der erste Brunnenmeister-Lehrgang nach neuem Prüfungsreglement. Hinsichtlich Bewilligung müssen sich der SVGW und das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI noch auf die erforderliche Anzahl Praxisjahre einigen. Der Start des Lehrgangs Rohrnetzmonteur nach neuem Reglement ist für Juni 2022 vorgesehen.
Zurzeit werden die Fachlehrer der neuen Lehrgänge geschult. Interessierte für eine Lehrtätigkeit als Fachreferent können sich bei Lorenz Bützberger, Leiter Bildung, melden.
Die Preise für den PR Award 2021 gingen an die AIL Lugano und die Wassergenossenschaft Rotkreuz. Lokalmedien wurden mit einer Medienmitteilung auf Deutsch und Italienisch über die Gewinner des PR-Award informiert, was zu Berichten in den Medien geführt hat.
Die W-HK wählt Hanna Schiff (zuständig für die Pilotierung des neuen Seewasserwerks bei esb) in die W-UK2 «Wasserqualität und Aufbereitung» und Timo Kopka (International Approval Manager bei Laufen Bathrooms AG) in die W-UK 7 «Haustechnik und ZA-Produkte».
Nächster W-HK-Termin ist die Plenarversammlung vom 13. Mai 2022 in Olten.
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Den «Wasserspiegel» gibt es auch als E-Paper. Im SVGW-Shop sind sämtliche bisher erschienenen Ausgaben frei zugänglich.
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