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04. März 2021

Wasserversorgung

Vermeidung von Wasserschäden bei Innenhydranten-Leitungen

In letzter Zeit gab es vereinzelt Wasserschäden nach Inbetriebnahme von Innenhydranten-Leitungen, die als Nassanlagen an die Wasserversorgung angeschlossen sind. Nach dem Füllen der Leitungen erwärmte sich das Kaltwasser auf die Gebäudetemperatur. Dies führte zu einem Druckanstieg und bewirkte ein Bersten von Pressverbindungen.
Cosimo Sandre 

Hochhäuser (Höhe > 30 m) sind gemäss den Brandschutzrichtlinien der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen VKF mit Innenhydranten auszurüsten. Die zugehörigen Löschleitungen werden in der Regel als Trockenleitung betrieben, die erst im Brandfall von aussen über das Tanklöschfahrzeug mit Löschwasser gefüllt werden. Oft werden Innenhydranten-Leitungen aber auch als Nassanlage geplant und direkt an die Wasserversorgung angeschlossen. Bei Inbetriebnahme wird die Löschleitung mit kaltem Trinkwasser aus dem kommunalen Versorgungsnetz gefüllt. Danach verbleibt das Wasser in der Leitung und erwärmt sich auf die im Gebäude herrschende Umgebungstemperatur. Durch den Temperaturanstieg von z. B. 10 °C auf 20 °C bis 25 °C dehnt sich das Wasservolumen in der Leitung aus.

Reine Löschwasserinstallation

Vor Inkraftsetzung der revidierten SVGW-Richtlinie W5 für Löschwasserversorgung wurden Innenhydranten-Leitungen als Trinkwasserinstallation geplant und betrieben. Die am obersten Punkt der Löschleitung angeschlossenen Sanitärapparate sollten eine regelmässige Trinkwasserentnahme garantieren. Dabei konnte sich die Volumenzunahme über die Hausanschlussleitung zurück in das kommunale Wasserversorgungsnetz ausdehnen. Unzureichende Trinkwasserentnahmen am Ende der Innenhydranten-Leitungen und wiederholte Legionellen-Höchstwertüberschreitungen führten dazu, dass gemäss revidierter W5 (Ausgabe 2018) die Innenhydranten-Leitung nicht mehr als Trinkwasser-, sondern als reine Löschwasserinstallation geplant und betrieben werden muss. Die Trinkwasserinstallation ist gegenüber dem stagnierenden Löschwasser mit einer gewichtsbelasteten Rückschlagklappe mit Leckanzeige oder mit einer anderen W3/ E1-konformen Sicherungseinrichtung abzusichern.

Pro Druckzone ein Sicherheitsventil

Aufgrund der Rückflussverhinderung kann sich jedoch das auf Umgebungstemperatur erwärmte Löschwasser nicht mehr ausdehnen. Wegen der Inkompressibilität des Wassers kommt es zu einem unzulässigen Druckanstieg in der Leitung, was zum Bersten der Rohrverbindungen und somit zu Wasserschäden führt. Um solche Schadenfälle künftig zu vermeiden, ist darauf zu achten, dass nach der Rückflussverhinderung pro Druckzone ein Sicherheitsventil für hohe Betriebsdrücke in die Innenhydranten-Leitung eingebaut wird (s. Schema).

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