Sie kennen sich als Maschineningenieur sowohl mit Wasserversorgungen als auch mit modernen Messinstrumenten und IT-Tools aus: Wo sehen Sie die wesentlichsten Vorteile von AQUAPILOT?
AQUAPILOT eignet sich hervorragend für die Selbstkontrolle der Wasserversorger nach der Richtlinie W12 des SVGW. Es wurde von einem Schweizer Softwareentwickler programmiert und bietet modernste Sicherheitsstandards, die eine sichere Übertragung und Verarbeitung der Daten gewährleisten. Das oft zitierte Cyber-Risiko liegt praktisch bei null.
Gibt es auch Nachteile in der Anwendung?
Meiner Ansicht gibt es nur sehr wenige. Wenn man die W12 gut kennt, einen Kurs besucht und sich mit dem Tool gut vertraut gemacht hat, wird es in der Handhabung einfach. Die abgelegten Daten stehen dabei langfristig und sicher auf einem Schweizer Server zur Verfügung. Der Nutzer greift einfach jeweils auf eine interaktive Umgebung zurück, die der SVGW und seine Fachexperten aus Praxis und Vollzug zusammengestellt und vernetzt haben.
Können Sie uns etwas über die Geschichte des Tools erzählen? Wie kam es zur Entwicklung von AQUAPILOT?
AQUAPILOT wurde zusammen mit Partnern in der Westschweiz entwickelt und ist ganz auf die praktischen Bedürfnisse der Wasserversorger zugeschnitten. Vorbild war ein ähnliches Tool, das in der Gasindustrie für Audits zum Einsatz kam. Deshalb entwickelt der SVGW momentan mit weiteren Anwendungen ein ähnliches Tool für seine Mitglieder der Gasbranche.
Für wen ist AQUAPILOT vor allem geeignet?
Das Tool können alle Wasserversorgungen der Schweiz einsetzen, egal ob sie lediglich ein paar Hundert oder mehr als 10 000 Einwohnerinnen und Einwohner mit dem kühlen Nass versorgen. AQUAPILOT ist in verschiedenen Lizenzmodellen erhältlich, die sich nach der Grösse der Wasserversorgungen richten.
Sie sprechen von Lizenzmodellen? Was ist das genau und braucht es unbedingt Lizenzen?
Das jeweilige Lizenzmodell, das es in Mini, Midi und Maxi gibt, beruht auf der Grösse der Wasserversorgung und legt die Anzahl an Nutzern fest. Dementsprechend variiert auch die Anzahl an Anlagen, die man integrieren kann, und der Preis für die Lizenzen. Mit den Lizenzverträgen kann der SVGW sicherstellen, dass die Anwender auch automatisch von den Updates und kommenden Erweiterungen in der W12 profitieren können.
Und wie sieht dies ganz konkret in der Praxis aus?
Mit AQUAPILOT verfügt der Nutzer über ein sehr effizientes Tool, das ihn sicher durch den Prozess der Selbstkontrolle führt und gleichzeitig Informationen und fachliche Hilfen bereithält. Bei den Inspektionen ermöglicht das Tool zudem die Audits vorzubereiten und mittels einer Inventarfunktion die gesamte Infrastruktur zu erfassen. Der Nutzer kann dabei jeweils auf die verschiedenen, auch mobilen Endgeräte mit all ihren Daten zugreifen und sie durch Texte oder multimediale Inhalte wie Fotos oder Videos ergänzen.
Was soll ein Wasserversorger machen, der sich nicht sicher ist, ob er AQUAPILOT künftig einsetzen soll?
Er soll das Tool einfach mal ausprobieren! Der SVGW bietet in der Romandie, aber auch in der Deutschschweiz diverse Einführungskurse an und man kann AQUAPILOT auch kostenlos drei Monate lang testen. Es ist wirklich ein sehr durchdachtes Tool, das sich in der Praxis schon bewährt hat. Einige Kantone empfehlen AQUAPILOT deshalb schon heute als praktisches Tool zur gesetzlich vorgeschriebenen Selbstkontrolle.
Haben Sie noch Anregungen für die künftigen Anwender von AQUAPILOT?
Die Wasserversorger können sich gerne mit Verbesserungswünschen an den SVGW wenden. Der Trinkwasserverband ist sicherlich bereit, diese aufzunehmen, wenn immer möglich in die neueren Versionen einfliessen zu lassen und AQUAPILOT weiterzuentwickeln.
Denis Hernandez arbeitet heute bei der Wasserversorgung SINEF AG in Fribourg. Im Jahr 2016 trat er dort als Projektleiter für die Wasser- und Gasaktivitäten in das Engineering-Team des Unternehmens ein. Die SINEF AG ist sehr aktiv im Trinkwassersektor und leistet technische Unterstützung für Gemeinden und Trinkwasserverteiler. Der heute 42-jährige Denis Hernandez verfügt über einen Master in Mechanik der Universität Paris-Versailles. Er arbeitet seit mehr als 10 Jahren in Informationssystemen im multidisziplinären industriellen Umfeld.
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