Nachdem sich der SVGW-Vorstand in einem Strategieworkshop zu Beginn des Nachmittages intensiv mit der künftigen Rolle und Ausrichtung des SVGW auseinandergesetzt hatte, konnte der Präsident Markus Küng die ordentliche Vorstandssitzung pünktlich um 16 Uhr eröffnen.
Gleich zu Beginn der Sitzung blickte Markus Küng auf die bisherigen Aktivitäten des SVGW im Zusammenhang mit der Trinkwasserinitiative zurück. Die Bemühungen des SVGW im Hinblick auf einen substanziellen Gegenvorschlag waren bislang noch nicht erfolgreich. Der Nationalrat hat entsprechende Anträge abgelehnt. Das Geschäft ist jetzt im Ständerat bzw. in der vorberatenden Kommission. Positiv ist jedoch, dass das Thema «Pestizide» und die vielfältigen Bedrohungen der Trinkwasserressourcen in Bundesbern angekommen sind. Er verwies zudem auf das Wasserforum am Nachmittag der Jahresversammlung vom 28. Juni, das Gelegenheit bietet, den SVGW-Mitgliedern den Puls zu fühlen und Inputs für die künftige Positionierung abzuholen.
Die aktuell gültigen Statuten wurden im Jahr 2015, d.h. vor vier Jahren, in Kraft gesetzt. Die Geschäftsstelle hat aus diesem Grund Entwicklungen zusammengestellt, die in einer nächsten Revision thematisiert werden müssen. Dazu gehören gemäss Martin Sager, Direktor SVGW, u.a. die Anpassung der Amtsperiode von Vorstandsmitgliedern (u.a. aufgrund der Verschiebung der Jahresversammlung), die Einführung einer «ordentlichen» Mitgliedschaft für Wärmeversorger, die Überprüfung der Mitgliederkategorien, die explizite Erwähnung der Unabhängigkeit des Technischen Inspektorates (TISG) bei Inspektionen aber auch allfällige Anpassungen aufgrund des laufenden Strategieprozesses. Die Geschäftsstelle wurde beauftragt, dem Vorstand bis Ende Jahr einen konkreten Änderungsvorschlag vorzulegen.
Der SVGW sieht die Generelle Wasserversorgungsplanung (GWP) als ein wesentliches Element bei der Erarbeitung eines schweizweiten Wasserressourcenmanagements. Die GWP ist das kommunale Planungsinstrument, mit dessen Hilfe die Wasserversorgung in der Gemeinde sichergestellt und ein bedarfsgerechter Ausbau der dazu notwendigen Infrastrukturen ermöglicht wird. Nach der Verabschiedung der Empfehlung W1011 durch die Wasserhauptkommission im Mai 2019 konnte nun der Vorstand die Muster GWP offiziell per 1. September 2019 in Kraft setzen. Damit steht der Trinkwasserbranche ein für die Wasserressourcenplanung unentbehrliches Dokument zur Verfügung.
Das heute gültige SVGW-Beitragssystem Wasser kann die aktuellen strukturellen Veränderungen in der Organisation der Wasserversorgung nicht mehr adäquat abbilden. Der Vorstand hat erkannt, dass neue Entwicklungen – insbesondere die Auslagerung von Dienstleistungen an Dritte oder der Zusammenschluss von Wasserversorgern zu Verbünden – in einem künftigen Beitragssystem besser berücksichtigt werden müssen. Dabei geht es nicht darum, das bisherige System (Basis = Anzahl der versorgten Einwohner) in Frage zu stellen. Vielmehr soll eine Erweiterung des Systems bisherige Nichtmitglieder für eine SVGW-Mitgliedschaft motivieren. Gleichzeitig soll die Geschäftsstelle verstärkt auf den Nutzen der Mitgliedschaft hinweisen. Aufgrund dieser Überlegungen hat der Vorstand die Geschäftsstelle beauftragt, einen Vorschlag für eine neue Beitragsordnung zu erarbeiten.
Gleichzeitig mit der Pensionierung von Erich Mück und dessen Austritt aus der Wasserversorgung Zürich verliert der SVGW ein langjähriges Vorstandsmitglied. Der Präsident Markus Küng dankte Erich Mück für die immer angenehme Zusammenarbeit und das grosse Engagement zu Gunsten des SVGW. Er wünschte ihm für die Zukunft alles Gute und viel Freude bei seinen geplanten Aktivitäten. Erich Mück seinerseits versicherte, dass er als Einzelmitglied dem SVGW verbunden bleibe und dessen Weiterentwicklung aufmerksam verfolgen werde.
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