Mitte Mai traf sich die W-HK in Olten zu ihrer ersten Plenarsitzung des Jahres. Im Zentrum standen nebst der Berichterstattung aus den Unterkommissionen und Arbeitsgruppen die verschiedensten Themen.
Die Vernehmlassung der neuen Richtlinie W9 «Grundwasserbrunnen» führte zu sehr positiven Rückmeldungen. Sie wird nun finalisiert und der W-HK im November 2019 zur Verabschiedung zu Händen des Vorstands vorgelegt.
Bei der Empfehlung W 1011 «Muster-GWP» gibt die W-HK die finalisierte Version frei für die Inkraftsetzung durch den Vorstand. Die Empfehlung soll mit einer Fachtagung lanciert und in die Ausbildung integriert werden – dies auf Deutsch, Französisch und Italienisch. Anhand dieser Branchenempfehlung können die Kantone ihre eigenen Vorgaben zu generellen Wasserversorgungsprojekten harmonisieren.
Die Empfehlung W 1016 «Desinfektion und Abtrennung von Mikroorganismen in der Trinkwasseraufbereitung» wurde vom SVGW-Vorstand per 1. März 2019 in Kraft gesetzt und an der Fachtagung vom 14. Mai 2019 in Muttenz lanciert.
Die Empfehlung W 1017 «Rechtsmittel zur Durchsetzung der gesetzlichen Bestimmungen im Trinkwasser-Ressourcenschutz» hat der Vorstand genehmigt und auf den 1. März 2019 in Kraft gesetzt. Sie wird mit einer Fachtagung Anfang 2020 «offiziell» lanciert.
Die Empfehlung W 1019 «Umgang mit Nutzungskonflikten bei Trinkwasserfassungen» soll Wasserversorgern helfen, Nutzungskonflikte konstruktiv anzugehen. Sie zeigt die Bedeutung von Grundwasserschutzzonen und mögliche Lösungsansätze auf und enthält eine Vorgehensempfehlung für die Ausscheidung von Schutzzonen mit Nutzungskonflikten. Die W-HK gibt die Empfehlung zur Vernehmlassung unter den Mitgliedern, den kantonalen Fachstellen und des Bundes frei.
Mit dem Merkblatt «Auslagerung von Wasserversorgungsaufgaben» möchte der SVGW Entscheidungsträger in Gemeinden, Genossenschaften, Korporationen oder Zweckverbänden, die eine Auslagerung ihres Versorgungsbetriebs oder Teilen davon erwägen, auf ihrem Weg fachlich unterstützen. Die W-HK verabschiedete das Merkblatt zur Vernehmlassung bei ausgewählten SVGW-Mitgliedern und kantonalen Fachstellen.
Aufgrund der vielfältigen Interessen an der Nutzung von Trinkwasser zur Strom- und Wärmegewinnung sowie potenziellen Gefahren für die Trinkwasserqualität, beauftragte die W-HK die Geschäftsstelle mit der Ausarbeitung eines entsprechenden Positionspapiers.
Eine Arbeitsgruppe der W-UK2 arbeitet an einer Fachinformation zu der aus dem Schwarzen Meer stammenden «Quagga-Muschel» (Dreissena rostriformis bugenensis), die in Schweizer Seen auf dem Vormarsch ist. Die Muschel besiedelt auch Fassungsanlagen von Seewasserwerken und kann dadurch zu gravierenden betrieblichen Problemen führen. Es ist geplant, der W-HK das Dokument im November 2019 vorzulegen.
Bezüglich der Diskussion um die Mindesttemperaturen in Warmwasserverteilungen beauftragt die W-HK die W-UK7, an der Vernehmlassung der SIA-Norm 385/1 teilzunehmen und sich im Sinne des vorbeugenden Schutzes für die Beibehaltung der bisherigen Mindesttemperaturen als wichtige Massnahme gegen Legionellen einzusetzen. Weiter beauftragt die W-HK eine Arbeitsgruppe bestehend aus Vertretern W-UK2, W-UK7, VKCS und Suissetec mit der Erarbeitung eines Hilfsdokuments zur Durchführung der Selbstkontrolle von Trinkwasserinstallationen in Gebäuden.
Mehrere Gegenvorschläge zur «Trinkwasserinitiative – Sauberes Wasser für alle» wurden von den politischen Kommissionen UREK-Ständerat und WAK-Nationalrat in Bundesbern abgelehnt. Diverse Akteure wie der SVGW aber auch die IG Detailhandel Schweiz, der Migros, Coop, Manor und Denner angehören, hatten zuvor gefordert, dass ein Gegenvorschlag ausgearbeitet werden soll. Die Volksinitiative und allfällige Gegenvorschläge werden nun im Nationalrat diskutiert.
Die Mitglieder der W-HK sind der Meinung, der SVGW sollte bei einem Scheitern eines Gegenvorschlags die Trinkwasserinitiative – und eventuell auch die Initiative gegen synthetische Pestizide unterstützen.
Betreffend «AquaPilot» sind in der Westschweiz schon über 100 Personen aus Wasserversorgungen und Ingenieurbüros in der Anwendung des elektronischen Tools zur Umsetzung der Guten Verfahrenspraxis (SVGW W12) geschult worden. In der Deutschschweiz erfolgt die Lancierung von «AquaPilot» ab September 2019 im Rahmen der Einführungskurse in die W12.
Die PR-Kommission des SVGW hat einige Projekte in der Deutschschweiz, der Romandie und im Tessin ausgezeichnet: Es sind dies die Localnet AG Burgdorf mit «regieau», dem offiziellen Durstlöscher für Burgdorfer Schulen, der «Journée mondiale de l’eau» der Eli10 SA in Bevaix und schliesslich AIL Lugano mit ihrer «Water Challenge»
Zudem wurde im Bereich der Kommunikation das Argumentarium «Wassersparen in der Schweiz» aus dem Jahre 2012 aktualisiert: Es enthält nun zwei unterschiedliche Szenarien von Wasserversorgungen, die vom Wassersparen betroffen sind, sowie Fakten zur allgemeinen Situation. Das Argumentarium wird den Mitgliedern im Juni 2019 zur Verfügung gestellt.
Für Wasserversorger sind zudem seit diesem Jahr drei neue «Wordings» zu den Themen Trinkwasserschutz, Biozide und Asbest verfügbar.
Eine Erweiterung hat zudem die Palette der Marketing-Tools Trinkwasser erfahren: Sie ist nun zum Beispiel um einen Wasserkubus zum Thema Wasserpreis und Mikroverunreinigungen, um Dreieckschilder sowie weitere «Gadchets» erweitert worden.
«AQUA & GAS» gibt es auch als E-Paper. Abonnenten, SVGW- und/oder VSA-Mitglieder haben Zugang zu allen Ausgaben von A&G.
Den «Wasserspiegel» gibt es auch als E-Paper. Im SVGW-Shop sind sämtliche bisher erschienenen Ausgaben frei zugänglich.
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