Plattform für Wasser, Gas und Wärme
SVGW-Präsident Jean-Claude Weber konnte den fast vollständig anwesenden Vorstand begrüssen und gleich zu Beginn über die erfolgreich abgeschlossene Rekrutierung des neuen Bereichsleiters Gas/Fernwärme berichten. Via Aqua & Gas wird zu einem späteren Zeitpunkt über die Neubesetzung informiert. Weitere Informationen aus der Geschäftsstelle betrafen u. a. die laufenden Arbeiten zur Entwicklung eines internen Kontrollsystems (IKS) sowie über den Stand des Projektes «Aqua Pilot» zur Umsetzung der W12 (Gute Verfahrenspraxis). Im Zusammenhang mit der Inkraftsetzung der Europäischen Datenschutzgrundverordnung per 25. Mai 2018 mussten auch die AGB des SVGW angepasst werden (insbesondere für Online-Dienste). Diese Anpassung wurde auch genutzt, um das Vorwort zum Regelwerk zu überarbeiten und einen Haftungsausschluss in die AGB zu integrieren.
Zentrale Aufgabe der Bildungshauptkommission in den nächsten Monaten ist die Begleitung der Revision der beiden eidg. Lehrgänge Brunnenmeister und Rohrnetzmonteur sowie die Entwicklung der Ausbildung «Installationskontrolleur mit eidg. Fachausweis». Als strategisches Gremium stellt die B-HK die fachliche und didaktische Steuerung und Kontrolle im Bereich Bildung sicher. Ziel des Vorstandes ist es, die B-HK mit kompetenten Mitgliedern aus allen Sprachregionen der Schweiz zu stärken. Dem Antrag der B-HK, Rolf Stettler, Leiter QS und Sicherheitsbeauftragter bei den St. Galler Stadtwerken als neues Mitglied der B-HK zu wählen, wurde vom Vorstand deshalb auch vorbehaltlos zugestimmt.
Seit Jahren arbeiten der SVGW und der VSE (Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen) im Bereich Arbeitssicherheit zusammen. Trotz eigenständigen EKAS-Branchenlösungen bieten beide Organisationen den Mitgliedern ein gemeinsames Sicherheitshandbuch und gemeinsame bzw. aufeinander abgestimmte Tagungen und Schulungsangebote an. Die für den Bereich Arbeitssicherheit zuständige S-AG2 schlägt vor, weitere Möglichkeiten einer engeren Zusammenarbeit zu prüfen und entsprechende Synergien zu nutzen. Der Vorstand SVGW begrüsst diese Absicht, will aber vor einem definitiven Entscheid diverse Fragen geklärt haben. Dazu wurden die Geschäftsstelle und die S-AG2 beauftragt, mögliche Varianten einer optimierten Zusammenarbeit zu prüfen und die inhaltlichen, finanziellen, organisatorischen Konsequenzen für den SVGW sowie den Nutzen für die Mitglieder in einem Konzept aufzugzeigen.
Auf Antrag der Hauptkommission Wasser hat der Vorstand die beiden Richtlinien W5 «Richtlinie für Löschwasserversorgung» und W3/E3 «Richtlinie Hygiene in Trinkwasserinstallationen/Ergänzung 3» per 1. Oktober 2018 in Kraft gesetzt. Die W5 berücksichtigt neu alle Aspekte des Brandschutzes aus Sicht der Wasserversorgung und konnte mit der Richtlinie der Feuerwehrkoordination Schweiz abgestimmt werden. Die W3/E3 umfasst die beiden wichtigen Themen «Druckprüfung» sowie «Erstbefüllung und Spülung».
In der W-UK2 (Wasserqualität und Aufbereitung) kommt es zu einem Personalwechsel. Giordano Vasalli, Chiasso, hat sich entschieden, den Vorsitz der Unterkommission abzugeben. Der Vorstand verdankte die Arbeit von Giordano Vasalli und wählte Andreas Peter, Leiter Qualitätsüberwachung bei der Wasserversorgung Zürich, als dessen Nachfolger. Andreas Peter ersetzt Giordano Vasalli damit auch als Mitglied in der Hauptkommission Wasser.
Strukturveränderungen in der Wasserversorgung umfassen beispielsweise die Auslagerung von Betriebsführungsaufgaben (Betreibermodelle) oder die Bildung von Verbundstrukturen. Diese Entwicklungen unterstützen einerseits die gewünschte Professionalisierung in der Wasserversorgungsbranche, können aber im seit Jahren unveränderten Mitgliederbeitragssystem nicht befriedigend abgebildet werden und beim SVGW zu Beitragsausfällen führen. Damit der SVGW auch in Zukunft seine wachsenden Aufgaben wahrnehmen kann, hat der Vorstand die Geschäftsstelle beauftragt eine Arbeitsgruppe einzusetzen, die mögliche Modelle evaluiert und ein angepasstes Beitragsmodell erarbeitet.
Der SVGW hat sich in den letzten Wochen intensiv dafür eingesetzt, dass der Trinkwasserinitiative ein indirekter Gegenvorschlag gegenübergestellt wird, welcher die Anliegen im Bereich Trinkwasserressourcenschutz aufnimmt. Die vom Bundesrat favorisierte und am 15. Juni 2018 beschlossene Integration der Trinkwasseranliegen in die Agrarpolitik 2022 mag – nicht zuletzt aufgrund zeitlicher Aspekte – nicht zu überzeugen. Zudem besteht die Gefahr, dass in einem Abstimmungskampf zur Trinkwasserinitiative das Trinkwasser einen Imageschaden erleiden könnten. In den nächsten Wochen muss sich der SVGW-Vorstand neu positionieren und beispielsweise entscheiden, ob der Weg über das nationale Parlament gesucht werden soll.
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