Unter der Leitung von Mauro SuĂ haben an der Sitzung der Wasser-Hauptkommission (W-HK) am 4. Mai 2018 in Olten die Wasser-Unterkommissionen und Arbeitsgruppen ĂĽber ihre laufenden Projekte berichtet.
Eine breit abgestützte Arbeitsgruppe hat die ersten beiden Kapitel «Druckprüfung» sowie «Erstbefüllung und Spülung» der Ergänzung 3 «Hygiene in Sanitäranlagen» zur W3 fertig erarbeitet. Sie beantragte, die Kapitel wegen dringendem Bedarf der Sanitärbranche als Vorabpublikation vor Erscheinen der Gesamtausgabe der W3-Ergänzung 3 herauszugeben. Die W-HK verabschiedet die beiden Kapitel zuhanden des Vorstands.
Nach breiter Vernehmlassung 2017, Genehmigung durch die W-UK3 und W-UK7 sowie letzten Anpassungen im Rahmen der Differenzbereinigung mit dem Bundesamt für Strassen ASTRA, der Gebäudeversicherung Zürich und der Feuerwehrkoordination Schweiz liegt nun die finale Version der neuen W5 vor. Die W-HK verabschiedet die Richtlinie mit Anpassungen betreffend Vermeidung von Druckschlägen zuhanden des Vorstands.
Als wesentliches Element bei der Erarbeitung eines schweizweiten Wasserressourcenmanagements hat eine Arbeitsgruppe der W-UK1 einen Leitfaden zur Erstellung «Genereller Wasserversorgungsprojekte GWP» erarbeitet. Unter Beizug von Kantons- und Bundesvertretern wurde diese Publikation zusammengestellt und soll als SVGW-Empfehlung W1011 herausgegeben werden. Die vorgelegte Version soll die Methodik betreffend Ausfallszenarien und den Bezug zur Verordnung über die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung in Notlage VTN sowie die «Finanzierung» noch etwas ausführlicher abhandeln. Die W-HK gibt die W1011 mit diesen Ergänzungen zur Vernehmlassung frei.
Zur Ergänzung der bestehenden Richtlinie W13 zur UV-Desinfektion in der Wasserversorgung hat die W-UK2 u.a. auf der Grundlage der «Anerkannte Aufbereitungsverfahren für Trinkwasser» des Bundesamtes für Gesundheit die SVGW-Empfehlung W1016 «Desinfektion und Abtrennung von Mikroorganismen in der Trinkwasseraufbereitung» erarbeitet. Die W-HK gibt sie zur Vernehmlassung frei.
Zur UnterstĂĽtzung der Wasserversorgungen bei Nutzungskonflikten in Schutzzonen hat die W-UK1 eine Vorgehensempfehlung zur praktischen Anwendung von Rechtsmitteln erstellt. Dabei wurde eine juristische Fachperson beigezogen. Das Dokument wird von der W-HK begrĂĽsst und zur Vernehmlassung freigegeben.
Um die Ressourcen des SVGW für die Pflege ihres Regelwerks optimal einzusetzen, trafen sich im März Vertreter der Unterkommissionen zu einem themenübergreifenden Workshop und priorisierten die Regelwerksthemen. Als dringlich wurden dabei die Revision der W6 «Wasserbehälter» und die Erweiterung der W12 (Ergänzungen zu Methoden «Schweizerisches Lebensmittelbuch 2.0», Zuströmbereiche etc.) angesehen. Die W-HK unterstützt die vorgeschlagene Priorisierung als Basis für die mittelfristige Ausarbeitung des SVGW-Regelwerks.
Eine sichere Wasserversorgung stützt sich im Zeitalter der Digitalisierung stark auf Systeme der Informations- und Kommunikationstechnologie. Damit sich die Wasserversorger mit einem möglichst hohen Sicherheitsniveau gegen Angreifer sowie Fehlmanipulationen vorbereiten können und sich nach einem Vorfall möglichst rasch wieder erholen, hat eine SVGW-Arbeitsgruppe in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) eine Branchenlösung «Minimalstandards in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) für Trinkwasserversorgungen» erarbeitet. Die W-HK gibt den Berichtentwurf zur Vernehmlassung frei.
Für eine verbesserte Verbindung zu den Distributeurs d’Eau Romands (DER) bei der Regelwerkserarbeitung und Anwendung soll in Zukunft der DER proaktiv über anstehende Regelwerksarbeiten informiert und einbezogen werden. Insbesondere sollen die Inhalte während der Erarbeitung periodisch mit einer Kommission des DER diskutiert werden. So kann der Inhalt weiter verbessert und die Anwendung breiter in der Romandie abgestützt werden. Zu diesem Zweck wird DER einen Pool von Fachexperten gründen, der fallweise konsultiert und einbezogen werden kann.
Um ihre Sitzungen angesichts der zahlreichen Geschäfte effizienter zu machen, beschliesst die W-HK, ab 2019 zwei jeweils ganztägige Sitzungen durchzuführen mit einem technischen Teil am Vormittag, an dem hauptsächlich die Werks- und Industrievertreter teilnehmen, und einer Plenarsitzung am Nachmittag. Dadurch bleibt der halbjährliche Sitzungsrhythmus bestehen und die technischen Diskussionen können vertiefter in einem kleineren Gremium geführt werden.
Nach 20 Jahren Einsitz in der W-HK verlässt Daniel Lavanchy als Vertreter der Industrie- und Ingenieurgruppe I+IG die Kommission. Infolge Pensionierung zieht sich auch Peter Wenk als Vertreter des Verbands der Kantonschemiker VKCS aus der W-HK zurück. Sein Nachfolger ist Claude Ramseier, der schon von 2006 bis 2011 Mitglied der W-HK war.
In der W-UK2 gibt Giordano Vassalli (Chiasso) den Vorsitz ab. Als Nachfolger schlägt die W-UK2 dem Vorstand die Wahl von Andreas Peter (WVZ) vor.
Als neue Mitglieder der W-UK4 bestätigt die W-HK Alessia Demartini, Leiterin Kommunikation AIL, Isabelle Burgy, Service de l’eau Lausanne, Maddalena
Pellegrino, Leiterin Kommunikation Stadtwerk Winterthur. Der Vorsitz der W-UK4 ist weiterhin vakant.
Mit der Trinkwasser-Initiative und der Agrarpolitik ab dem Jahr 2022 (AP22+) sind zurzeit zwei sehr unterschiedliche Geschäfte in der politischen Diskussion, die beide das Thema Ressourcenschutz enthalten. Ohne indirekten Gegenvorschlag zur Trinkwasser-Initiative ist zu erwarten, dass die Trinkwasserschutz-Interessen auf der Strecke bleiben und höchstens in einer zahnlosen Version der AP22+ vermerkt werden. Der SVGW hat im Positionspapier «Trinkwasser-Initiative» (März 2018) fünf Forderungen erarbeitet, die als Teil eines differenzierteren indirekten Gegenvorschlags aufgenommen werden sollen. Diese Position ist mit Branchenvertretern und Fachleuten aus Kantonen abgesprochen und wurde den Bundesräten Doris Leuthard und Johann Schneider-Ammann vorgestellt sowie ausgewählten Politikern auf Bundes- und Kantonsebene unterbreitet (www.svgw.ch/PP).
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