Im Zentrum der Juni-Sitzung 2017 stand die Vorbereitung der Mitgliederversammlung vom 22. September 2017 in Pfäffikon SZ. Dazu gehörten insbesondere die Verabschiedung der Jahresrechnung 2016 sowie des Budgets 2018 und der mittelfristigen Finanzplanung z. Hd. der Mitgliederversammlung, aber ebenso die Planung von Wahlen bzw. Ersatzwahlen im Vorstand. Erfreulicherweise stellen sich sowohl Erich Mück, WVZ Zürich, Pascal Barras, Groupe E Celsius, Granges-Paccot und Remo Fehr, Amt für Umwelt und Natur, Kanton Graubünden, für eine Wiederwahl zur Verfügung.
Das Geschäftsjahr 2016 konnte mit einem guten Ergebnis abgeschlossen werden. Dazu beigetragen haben insbesondere verschiedene einmalige Effekte wie z.B. die Nachverrechnung von erbrachten Leistungen sowie die hohe Anzahl durchgeführter Kurse im Bildungsbereich, aber auch die im Vergleich zum Budget leicht höheren Einnahmen aus Mitgliederbeiträgen.
Der Vorstand liess sich von der Geschäftsleitung SVGW über einzelne Geschäfte sowie den Stand der Regelwerkarbeit informieren. Bereits abgeschlossen und eingereicht sind die Stellungnahmen zu den Verordnungen zur Energiestrategie, zur Gasgeräteverordnung sowie zur Verordnung über die Sicherheit von persönlichen Schutzausrüstungen. Für die Gasversorger von grosser Bedeutung sind insbesondere die Neuorganisation der Oberaufsicht über Rohrleitungen sowie die Arbeiten an einem künftigen Gasversorgungsgesetz (GasVG). Beim letzterem nahm der Vorstand die vom Bundesamt für Energie kommunizierten Verzögerungen zu Kenntnis. Gemäss Terminplan soll die Vernehmlassung erst Mitte 2019 gestartet werden. Im Aus- und Weiterbildungsbereich wird intensiv an verschiedenen Projekten gearbeitet: Dazu gehören stellvertretend die Fachtagung vom 14. November 2017 zu Erdgas- und Wärmenetzen, der Richtlinienkurs "F1 Fernwärme", die neuen Kurs-Angebote "Biogasanlagen" und "Kathodischer Korrosionsschutz" sowie die Anpassung des Kurses "Wasserwart" an das neue Lebensmittelrecht sowie an die neu lancierte W12 (Gute Verfahrenspraxis).
Eine wichtige Säule innerhalb des SVGW sind die Industrie- und Ingenieurunternehmen. Präsident der "Industrie- und Ingenieurfachgruppe I+IG" ist SVGW-Vorstandsmitglied Guido Marty. Auf Initiative von Guido Marty wurden Tisch-Wimpel produziert, die den I+IG-Mitgliedern für ihre Auftritte an der Suisse-Public zur Verfügung gestellt werden und deren SVGW-Mitgliedschaft illustrieren. Dank den Wimpeln ist der SVGW auch ohne eigenen Stand an der Suisse Public präsent.
Im Ausbildungszentrum "La Rama" in Cugy, Kanton Waadt, werden seit mehreren Jahren in Zusammenarbeit mit den Gaziers Romands Kurse im Gasbereich (Intervention de sécurité gaz) durchgeführt. Mit dem Ziel, die von den Gaziers Romands finanzierte Anlage besser auszulasten und das Kursangebot zu erweitern, soll die vertragliche Zusammenarbeit neu geregelt werden. Die Eckpunkte für einen künftigen Vertrag wurden vom Vorstand SVGW gutgeheissen, so dass in den nächsten Wochen der bisherige Vertrag abgelöst werden kann.
In den letzten Wochen hat sich die Geschäftsstelle unter der Leitung des Bereichsleiters Wasser, André Olschewski, und unter Einbezug zahlreicher Akteure aus dem Umfeld des SVGW intensiv mit der Erarbeitung von Vision und Zielen für den Wasserbereich beschäftigt. Als führende Fachorganisation im Bereich Trinkwasserressourcenschutz, Wasserversorgung und Installationskontrolle wird der SVGW künftig konsequent die Zuständigkeit für die ganze Wertschöpfungskette vom Zuströmbereich bis zum Wasserhahn reklamieren. Der SVGW ist als einzige Organisation legitimiert, "Trinkwasser" kompetent und glaubwürdig zu vertreten. Die konkreten Ziele (formuliert für 2030) kann der SVGW nur als innovatives Netzwerk mit einem starken Engagement der Mitglieder erreichen. Situativ werden Kooperationen eingegangen, welche die Zielerreichung unterstützen, insbesondere in der Forschung, bei der politischen Interessenvertretung oder im Ausbildungsbereich.
Der SVGW-Vorstand hat die Stossrichtung der neuen Bereichsstrategie Wasser gutgeheissen und die Geschäftsstelle mit der Umsetzung beauftragt. Konkret sollen für die einzelnen Themenbereiche so genannte "Roadmaps" mit einem Zeithorizont von jeweils ca. drei Jahren erstellt werden, welche eine Überprüfung der Zielerreichung und die regelmässige Anpassung an veränderte Rahmenbedingung sicherstellen sollen.
Um die Ziele der Strategie Wasser zu erreichen ist eine professionelle Interessenvertretung auf politischer Ebene unabdingbar. Mit der von der S-AG7 mit externer Unterstützung erarbeiteten Politikstrategie soll sichergestellt werden, dass zentrale Anliegen des SVGW in die politische Diskussion getragen werden und auf politische Geschäfte Einfluss genommen werden kann. Die Politikstrategie definiert die zwei prioritären Themenfelder "Planerischer Schutz" und "Stofflicher Schutz" der Trinkwasserressourcen sowie begleitende Massnahmen. Beim planerischen Schutz soll sichergestellt werden, dass die Trinkwasserinteressen in die relevanten Planungsinstrumente auf Stufe Bund, Kanton und Gemeinde einfliessen. Anknüpfungspunkte sind hier die Raumplanung inkl. Vollzug sowie die konsequente Wasserressourcen- und Wasserversorgungsplanung. Beim stofflichen Schutz geht es darum, dass mit gesetzlichen Massnahmen (inkl. Vollzug) das hohe Niveau der Trinkwasserqualität auch künftig bewahrt werden kann. Der Vorstand hat die Politikstrategie verabschiedet und die Geschäftsstelle mit der Entwicklung und Umsetzung eines Massnahmenplanes beauftragt.
Bereits zum zweiten Mal innert einem halben Jahr hat sich der Vorstand mit der Volksinitiative "Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung" auseinandergesetzt. Die im März lancierte Initiative knüpft am Landwirtschaftsartikel in der Bundesverfassung (Art. 104) an und soll sicherstellen, dass Direktzahlungen an Landwirte nur dann geleistet werden, wenn diese auf den Einsatz von Pestiziden sowie auf einen prophylaktischen Antibiotikaeinsatz verzichten. Den Entscheid, die Initiative nicht aktiv zu unterstützen hat der SVGW-Vorstand nun erneut bestätigt und ein umfassendes Positionspapier verabschiedet. Grundsätzlich hat der Vorstand Sympathien für die Zielsetzung der Initiative, möchte aber die Zielsetzung des Trinkwasser-Ressourcenschutzes mit durch andere Massnahmen erreichen. Dazu gehören u.a. wirksam ausgeschiedene Schutzzonen, die Verschärfung und der konsequente Vollzug der Gewässerschutzgesetzgebung, die Umsetzung der Massnahmen gemäss Pestizidreduktionsplan der Vision Landwirtschaft, Einflussnahme auf Agrarpolitik 2022-25 etc. Unabhängig vom Entscheid wird der SVGW die Mitglieder über die Trinkwasserinitiative informieren und sich bei der Erarbeitung eines allfälligen Gegenvorschlages aktiv einbringen.
Erneut durfte der SVGW-Vorstand 9 Neumitglieder, darunter 7 Wasserversorgungen, aufnehmen.
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