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29. Mai 2015

Hauptkommission Wasser

Gute Verfahrenspraxis und vieles mehr

Die Mitglieder der Hauptkommission Wasser (W-HK) trafen sich Anfang Mai in Olten zur ersten Plenarsitzung dieses Jahres. Die behandelten Themen reichten von den Aktivitäten verschiedener Arbeitsgruppen bis zur Zertifizierung von Wasserprodukten.

Wie gewohnt war der erste Teil der Sitzung den Vorsitzenden der sieben Unterkommissionen gewidmet. Sie berichteten über die Aktivitäten des vergangenen Halbjahrs. Gewisse Themen der Kommission wurden speziell traktandiert, um dadurch eine vertiefte Auseinandersetzung mit diesen Geschäften zu ermöglichen.

Ein Thema, das in den letzten Jahren auch bei den Wasserversorgungen stark an Bedeutung gewonnen hat, ist das Lobbying oder die "Public Affairs". Der SVGW hat dafür eine spezielle Arbeitsgruppe gebildet, die an ihrer ersten Sitzung vom 4. Mai 2015 das Konzept und die Arbeitsweise diskutierte.

Im Herbst 2014 wurde der Prüfbetrieb der Prüf- und Zertifizierungsstelle Produkte Wasser des SVGW (TPW) eingestellt. Die Aktivitäten der Mitarbeiter beschränken sich seither auf das Zertifizieren.

Verbesserte Überprüfung hygienischer Anforderungen

Bezüglich Verbesserung zur Überprüfung der hygienischen Anforderungen wurde eine spezielle Arbeitsgruppe "Material in Kontakt mit Trinkwasser" gebildet. Sie wird die notwendigen Grundlagen für die Sicherstellung von hygienisch einwandfreien Produkten ausarbeiten. Die ersten Resultate dieser Arbeitsgruppe werden dem Vorstand an der Sitzung vom 11. Juni 2015 vorgestellt.

Die Arbeitsgruppe hat dem Vorstand vorgeschlagen, zukünftig auf die Zertifizierung von Trinkwassernachbehandlungsgeräte in Gebäuden zu verzichten. Eine Ausnahme davon bilden Strahlregler, Filter in der Hauszuleitung und Einrichtungen zur Reduktion des Härtegrads des Trinkwassers, bzw. der nachgewiesenen Kalkausscheidung, die weit verbreitet und in gewissen Fällen auch sinnvoll sind. Der Vorstand hat diesen Vorschlag an seiner Sitzung vom 12. März 2015 gutgeheissen.

Die Wasserversorgungen sind zunehmend Interessenskonflikten beim Schutz und der Nutzung der Wasservorkommen ausgesetzt. Um dieser unerfreulichen Entwicklung Einhalt zu gebieten, wurde eine neue Arbeitsgruppe gebildet, die am 17. April zum ersten Mal tagte.

Leitlinien überarbeiten

Im einem spezifischen Infoschreiben hatte das damalige Bundesamt für Gesundheit BAG (heute Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV) die Lebensmittelwirtschaft aufgefordert, von der Möglichkeit Gebrauch zu machen, Leitlinien für eine gute Verfahrenspraxis zu erstellen und vom BLV genehmigen zu lassen. Solche Leitlinien können an die Stelle individueller Selbstkontrollkonzepte treten und leisten damit einen Beitrag zur Reduktion des administrativen und prozessualen Aufwands.

Nachdem sich der SVGW bereits frühzeitig mit der Ausarbeitung einer Leitlinie für Wasserversorgungen beschäftigte, scheiterte die Herausgabe einer definitiven Fassung an der Genehmigung des BAG. Seit Mitte 2013 arbeitete die Geschäftsstelle zusammen mit einer neuen Arbeitsgruppe die Leitlinie nochmals konsequent nach GHP und HACCP-Ansatz durch. Der nun vorliegende Entwurf wurde den Anwesenden vorgestellt. Die überarbeitete Version wird dem Vorstand für eine Freigabe zur Genehmigung durch das BLV unterbreitet.

Eine zustandsorientierte Sanierung und Erneuerung von Rohrleitungen setzen fundiertes Datenmaterial voraus. Vertreter der Unterkommission "Gewinnung, Speicherung, Verteilung" (W-UK3) schlagen daher vor, eine aussagekräftige Leitungs- und Schadendatenbank für die Wasserversorgungen aufzubauen. Die Geschäftsstelle und der Vorsitzende der W-UK3 wurden beauftragt ein entsprechendes Konzept auszuarbeiten. Dabei sollen auch mögliche Synergien mit den Gasversorgungen mitberücksichtigt werden.

Branchenbericht bald definitiv

Die Geschäftsstelle des SVGW hat einen Entwurf eines Branchenberichts der schweizerischen Wasserversorgung ausgearbeitet. Ziel des Berichts ist, Entscheidungsträgern, Meinungsbildnern aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung sowie allen Interessierten ein Gesamtbild auf die Wasserversorgung in Schweiz zu bieten. Dieses soll dem Leser ermöglichen, die aktuelle Situation zu verstehen, die Rahmenbedingungen realistisch zu bewerten und daraus Schlüsse für den aktuellen Handlungsbedarf im politischen, rechtlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Sinn zu ziehen.

Der Entwurf wurde an der Sitzung vom 12. März 2015 vom SVGW-Vorstand behandelt und nun der W-HK vorgestellt. Unter Einbezug der vorgeschlagenen Anpassungen soll der Bericht an der Vorstandssitzung vom 11. Juni 2015 für den definitiven Druck freigegeben werden.

Weiter Themen betrafen Merk- und Informationsblätter für Enthärtungsanlagen und die Rehabilitation von Rohrleitungen.

Traditionsgemäss erfolgen am Schluss der jeweiligen Sitzungen der W-HK die Berichterstattungen von den Vertretenen der Bundes- und kantonalen Ämter sowie der Eawag.

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