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16. Dezember 2014

Wasserstatistik

Der Wasserverbrauch in der Schweiz geht weiter zurück

Haushalte, Gewerbe und Industrie bezogen 2013 mit 309 Liter pro Einwohner und Tag 2% weniger Trinkwasser als im Jahr zuvor. Das geht aus der soeben fertiggestellten Wasserstatistik des SVGW hervor. Sie basiert im Vergleich zu den Vorjahren auf markant mehr Daten und enthält auch diverse neue Kennzahlen.

Die Wasserversorgungen der Schweiz und Liechtensteins stellten im letzten Jahr eine totale Menge von 917 Mio. Kubikmeter Wasser bereit. Das entspricht 80% der Wassermenge des Bielersees. Im Vorjahr lag der Wert noch bei 935 Mio. m3 Wasser. Pro Einwohner ergibt das 309 Liter pro Einwohner und Tag. Das sind 7 Liter weniger als im Vorjahr. Damit setzt sich der seit den 80er Jahren anhaltende Trend des rückläufigen Wasserverbrauchs fort - dies trotz stetigem Anstieg der Wohnbevölkerung. Die Hauptgründe dafür dürften im Rückgang wasserintensiver Industriezweige und in der weiteren Verbreitung wassersparender Haushaltgeräte  liegen.

900 Mio. Investitionen zeugen von guter Werterhaltung

Um eine einwandfreie Wasserversorgung weiterhin aufrecht zu erhalten, haben die Wasserversorgungen letztes Jahr gegen 900 Mio. CHF in ihre Anlagen investiert, die über alles einen Wiederbeschaffungswert von rund 50 Mrd. CHF aufweisen. Das entspricht etwa 6‘000 Fr. pro Einwohner. 2013 wurden 1.4% des Verteilnetzes erneuert. Gut 80% der Wasserversorgungen verfügen via Verbindungsleitung über mindestens eine Wasserbezugsmöglichkeit von einer anderen Versorgung.

200 Wasserversorgungen neu erfasst

Die neuen Zahlen stammen aus der Wasserstatistik des Schweizerischen Vereins des Gas- und Wasserfaches SVGW für das Betriebsjahr 2013. Im Zuge der erstmals durchgeführten harmonisierten Erhebung mit den Kantonen Appenzell Innerhoden und Ausserrhoden, Glarus, Graubünden, Thurgau und Zürich konnte die Anzahl der involvierten Wasserversorgungen von 364 auf 562 gesteigert werden. Besonders im einwohnermässig wichtigen Segment der Kleinversorgungen besteht dadurch eine markant bessere statistische Grundlage. Die erfassten Versorgungen beliefern zusammen gut 65 Prozent der Bevölkerung mit Trinkwasser.

Wasserleitungen reichen zweimal um die Erde

Die Daten erlaubten neu auch eine Abschätzung der Grundwassergewinnung: So wurden nebst 80 Prozent echtem Grundwasser je rund 10 Prozent Uferfiltrat und künstlich angereichertes Grundwasser gefördert. Uferfiltrat ist Flusswasser, das in Flussnähe in Grundwasserfassungen gelangt, und beim künstlichen Grundwasser wird Flusswasser abgezweigt und an einer geeigneten Stelle im Boden versickert. Insgesamt wurde im Vergleich zum Vorjahr etwas weniger Grundwasser (40%) und etwas mehr Quellwasser (41%) genutzt. Der Anteil Oberflächenwasser blieb mit 19% konstant.
Das Leitungsnetz umfasst insgesamt 81‘500 Kilometer, was etwas zweimal dem Erdumfang entspricht. Ein Drittel davon sind Hausanschlussleitungen.

Eine Abschätzung zur Stromproduktion ergab, dass die Wasserversorgungen rund einen Viertel ihres Strombedarfserbrauchs selber produzieren – überwiegend durch Turbinierung von Trinkwasser.

Grafiken

Entwicklung des Wasserverbrauchs
Wasserabgabe in der Schweiz
Wassergewinnung seit 1945
Trinkwasserleitungsnetz
Wiederbeschaffungswert

Für weitere Fragen und Auskünfte

Schweizerischer Verein des Gas- und Wasserfaches SVGW
Paul Sicher
Kommunikation
Grütlistrasse 44, Postfach 2110

8027 Zürich
Tel.: 044 288 33 33, E-Mail: p.sicher[at]svgw.ch

SVGW

Der Schweizerische Verein des Gas- und Wasserfaches SVGW ist die nationale Wissens-, Fach- und Netzwerkorganisation der Gas- und Wasserversorgungen und zählt um die 1100 Mitglieder. Für die Geschäftsstelle sind in Lausanne, Bellinzona, Schwerzenbach und Zürich rund 50 Mitarbeitende tätig. Der SVGW erstellt Richtlinien, bietet Berufsbildung und Beratung an, zertifiziert Produkte, Unternehmen und Personen und übernimmt staatsentlastende Überwachungsaufgaben. Damit trägt er massgeblich zur nachhaltigen Versorgung mit Erd-/Biogas und Trinkwasser bei.

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