Der Trend in der Schweiz, weniger Wasser zu verbrauchen, setzt sich fort. Die gesamte Wasserabgabe der öffentlichen Wasserversorgungen ging 2012 gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozent auf 935 Millionen Kubikmeter zurück, obwohl die Bevölkerung erneut um ein Prozent zugenommen hat. Diese Menge entspricht knapp dem Volumen des Bielersees. Pro Einwohner ging der mittlere Wasserverbrauch von 325 auf 316 Liter pro Tag zurück.
Diese Entwicklung ist nicht neu. Bis in die achtziger Jahre stieg der Wasserverbrauch bis auf über 500 Liter pro Tag und Einwohner. Dann hat sich der Trend gewendet. Der Wasserverbrauch ist auf das Niveau der sechziger Jahre gesunken, obwohl die Bevölkerung um einen Drittel zugenommen hat. Die Abwanderung wasserintensiver Industriezweige, wassersparende Haushaltgeräte und die Eindämmung der Wasserverluste aus dem Verteilnetz haben zu diesem Rückgang beigetragen.
Die Statistik des SVGW zeigt auch, dass die Wasserversorgungen im Jahr 2012 knapp 800 Mio Schweizer Franken investiert haben, davon alleine 600 Mio in Leitungen. Bei einem geschätzten Wiederbeschaffungswert des Verteilnetzes von 35 Mia Schweizer Franken werden also pro Jahr rund 1.5 Prozent der Leitungen erneuert.
Die Trinkwasserstatistik 2013 des SVGW basiert auf Angaben von 364 Wasserversorgungen, die zusammen 60% der Schweizer Bevölkerung mit Trinkwasser beliefern. Sie ist für die Planung der Wasserversorgung ein wichtiges Instrument, ob auf Bundes-, Kantons- oder Gemeindeebene. Anhand der Daten können sich die Versorger ausserdem mit der Branche vergleichen und so ihre Leistungsfähigkeit optimieren. Auch Hochschulen, Forschungsanstalten und das Bundesamt für Statistik greifen regelmässig auf die Zahlen des SVGW zurück.
Der Schweizerische Verein des Gas- und Wasserfaches SVGW ist die nationale Wissens-, Fach- und Netzwerkorganisation der Gas- und Wasserversorgungen und zählt um die 1100 Mitglieder. Für die Geschäftsstelle sind in Lausanne, Bellinzona, Schwerzenbach und Zürich rund 50 Mitarbeitende tätig. Der SVGW erstellt Richtlinien, bietet Berufsbildung und Beratung an, zertifiziert Produkte, Unternehmen und Personen und übernimmt staatsentlastende Überwachungsaufgaben. Damit trägt er massgeblich zur nachhaltigen Versorgung mit Erd-/Biogas und Trinkwasser bei.
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