Die klassische Netztopologie beim Aufbau einer urbanen Wärme- oder Kälteversorgung ist ein Strahlennetz (Abb. 1) mit einer Energiezentrale. Durch die Erschliessung von neuen Gebieten und die stetige Verdichtung des Netzes steigt einerseits der Energiebedarf und andererseits die Anforderungen an die redundante Versorgung und die Spitzenlastabdeckung. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, werden zusätzliche Energiezentralen ans Netz angeschlossen und die Topologie zu einem Maschennetz (Abb. 2) ausgebaut. Im Maschennetz existieren zwischen dem Versorger und dem Verbraucher mehrere mögliche hydraulische Fliesswege und die Druckverhältnisse im Netz gleichen sich aus.
Dabei ist zu beachten, dass die Wärme- resp. Kälteversortung permanent, also 24h/7d zur Verfügung stehen und dass die Netze sowohl ökonomisch und ökologisch optimiert betrieben werden. Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, hat das Projektteam der Eniwa ein Konzept für ein übergeordnetes Leitsystem für den Betrieb sämtlicher Energiezentralen im Versorgungsgebiet ausgearbeitet. Darin werden neben der Hydraulik auch die Regel- und Leittechnik berücksichtigt. In Zusammenarbeit mit dem Team der Eniwa sowie weiteren Versorgern hat der SVGW am 20. März 2024 in Buchs einen Erfahrungsaustausch zu dem Thema organisiert. Ziel war es, sich über Erfahrungen mit verschiedenen Lösungsansätzen auszutauschen und voneinander die Details über die «Best Practice»-Beispiele zu erfahren.
Auch die Versorger AEW, Energie 360°, EWL und Primeo haben an dem Erfahrungsaustausch ihre Projekte vorgestellt und Ihre Erfahrungen mitgeteilt. Die Referenten haben Chancen und Möglichkeiten für Zusammenschlüsse in den Netzen aufgezeigt wie z.B.:
Die Versorger haben aber auch auf Risiken und Herausforderungen hingewiesen - wie z.B.:
Der Erfahrungsaustausch unter neun Versorgern, welche sowohl erst in der Konzeptphase sind, als auch bereits Betriebserfahrung haben, war für alle spannend und lehrreich. Die angeregte Diskussion unter den Teilnehmenden und damit der Erfahrungsaustausch wurden von den Teilnehmern durchgängig als sehr positiv beurteilt. Fragen konnten kompetent beantwortet werden. Für vertiefende Erörterungen haben einzelne Teilnehmer separate Gesprächstermine vereinbart. Auch das Organisationsteam des SVGW zieht ein sehr positives Fazit aus diesem ERFA-Halbtag. Der Durchführungsort, die Länge der Vorträge wie auch der Veranstaltung, die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch wie auch fürs Networking haben die Anforderungen an den Anlass sehr gut erfüllt. Ideen für weitere ERFA-Anlässe sind bereits vorhanden.
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