Die Energieperspektiven des Bundes rechnen bis 2050 mit der Abscheidung und dauerhaften Speicherung (Carbon Capture and Storage CCS) von 6,5 Millionen Tonnen fossilem CO2 pro Jahr aus Kehrichtverbrennungsanlagen und Zement- und Chemiewerken sowie weiteren 3 Millionen Tonnen CO2 aus biogenem Ursprung. Heute gibt es einige wenige Möglichkeiten, CO2 langfristig oder sogar dauerhaft zu speichern – beispielsweise in Baumaterialien. Zudem kann CO2 als Kohlenstoffquelle für die Synthese von nachhaltigen Energieträgern dienen (Carbon Capture and Utilization CCU).
Die Schweiz verfügt über geologische Formationen, die für die Speicherung von CO2 geeignet sind, und es wurden bereits einige Pilotprojekte und Studien durchgeführt, um das Potenzial und die Machbarkeit von CCS in der Schweiz zu bewerten. Angesichts des Drucks, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und die Klimaziele zu erreichen, ist CCS eine vielversprechende Technologie, die dazu beitragen kann, den CO2-Fussabdruck der Schweiz zu verringern und gleichzeitig die Energiesicherheit zu gewährleisten und Arbeitsplätze zu erhalten. Der SVGW hat zusammen mit der OST ein erstes Seminar zu diesem Thema durchgeführt, um die Möglichkeiten und Herausforderungen der Speicherung von CO2 zu beleuchten.
Der erste Tag des Seminars fokussierte auf die theoretischen Erkenntnisse wie auch auf die regulatorischen Rahmenbedingungen mit Referentinnen und Referenten von der OST, dem Bundesamt für Umwelt (BAFU), dem Verband der Schweizerischen Gasindustrie (VSA), dem SVGW und der Erdgas Ostschweiz AG. Zur Auflockerung wurde ein Versuch am kritischen Punkt von CO2 durchgeführt, wo der Phasenübergang zu sehen war. Der kritische Punkt von CO2 liegt bei einer Temperatur von 31,1 °C und einem Druck von 73,8 bar. An diesem Punkt verschwimmen die Unterschiede zwischen den gasförmigen und flüssigen Phasen des CO2, und es wird als superkritisch bezeichnet. In diesem Zustand hat CO2 Eigenschaften sowohl von Gasen als auch von Flüssigkeiten und wird in verschiedenen Anwendungen wie Extraktion und Reinigung verwendet.
Am zweiten Tag standen vor allem Praxisbeispiele und Pilotprojekte im Mittelpunkt. Diese wurden vorgestellt von Mitarbeitenden des Paul-Scherrer-Instituts, der Firma «Neustark», die auf die Speicherung von CO2 spezialisiert ist, der ETH Zürich, der Fachhochschule Westschweiz (HES-SO) und der EMPA. Zum Abschluss gab es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit die Power-to-Gas-Forschungsanlage des IET-OST zu besichtigen.
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