Michael Sarbach, Geschäftsführer der Regionalwerke AG Baden und Vorsitzender der Fernwärme-Hauptkommission des SVGW begrüsste die Teilnehmenden und gab einen Überblick über die Themen der Tagung: von regulatorischen Aspekten über die technischen Grundlagen und die betriebliche Einbettung der Wärmemessung bis hin zu neuen Möglichkeiten durch die Digitalisierung.
Die Anforderungen an Wärme und Kältezähler sind in der Verordnung des EJPD über Messmittel für thermische Energie geregelt. Stefan Büttiker vom Eidgenössisches Institut für Metrologie (METAS) stellte die aktuell geltende Verordnung wie auch die Änderungen in der totalrevidierten Verordnung vor, die am 1. Januar 2024 in Kraft tritt. Die Zähler müssen regelmässig geeicht werden. Gemäss Verordnung kann durch eine Überprüfung der Zähler im Betrieb die Eichfrist verlängert werden. Energie Wasser Luzern (ewl) macht von dieser Möglichkeit Gebrauch. Wie ewl dabei vorgeht, legte Milorad Markovic (ewl) dar. Vorteilhaft seien nicht nur die Kostenersparnisse, sondern auch die Möglichkeit, die im Energiedaten-Managementsystem gesammelten Kennwerte für die Betriebsoptimierung zu nutzen.
Thomas Lüthy von der GWF AG beschrieb in seinem Referat zur Energiemessung in der Fernwärme, welche Messgrössen zur Berechnung der abgegebenen Wärmemenge benötigt werden und aus welchen Bestandteilen demzufolge ein Wärmezähler zusammengesetzt ist. Er hob hervor: «Die Wärmemessung in der Fernwärme ist von zentraler Bedeutung, um den Energieverbrauch zu kontrollieren, transparente Abrechnungen sicherzustellen und die Effizienz in der Energieversorgung zu steigern.» Industrielle Werke Basel (IWB) betreibt drei Eichstellen für Messmittel für Versorgungsleistungen, darunter die Eichstelle für Messmittel für thermische Energie. Hans-Bernhard Sichler, stellvertretender Leiter der IWB-Eichstellen, berichtete von den Tätigkeiten sowie den angebotenen Dienstleistungen und wagte einen Blick in die Zukunft hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit von Eichstellen.
Am Nachmittag wurde es digitaler, wie Tagungsmoderator Bernhard Feuerhuber (SVGW-Geschäftsstelle) feststellte. Die beiden Vorträge zum Thema Digitalisierung, gehalten von Stefan Christen (GWF AG) und Astrit Merditaj (Swisscom), legten das Hauptaugenmerk auf die Datenerfassung mit Smart Metern, die Datenübertragung und die Konnektivität. Um Daten vom Smart Meter zum Versorger zu transferieren, biete sich, gerade im Fernwärmebereich, LoRaWan (Long Range Wide Area Network) an.
Das letzte Referat tanzte in zweierlei Hinsicht aus der Reihe: Als einziges wurde es auf Französisch gehalten und es drehte sich nicht um thermische Energiemessung. Vielmehr berichtete Jacques Brera Vorstandsmitglied der Bildungshauptkommission (Services Industriels de Morges) von den strategischen und operativen Herausforderungen beim Aufbau von Wärmenetzen in Morges, der durch die 2019 verabschiedeten Energiestrategie der Stadt am Genfersee ausgelöst wurde.
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