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30. Mai 2018

Gas-Hauptkommission

Ereignisse und ihre Folgen

Wie werden Schäden und Unfälle wahrgenommen, und wie fliessen die daraus gewonnen Erkenntnisse in die Regelwerksarbeit ein? Dies wurde an der letzten Sitzung der Gas-Hauptkommission exemplarisch an den Ereignissen in Yverdon 2011 aufgezeigt.
Matthias Hafner 

Die Gas-Hauptkommission (G-HK) hat an ihrer Sitzung vom 8. Mai 2018 ihr neues Mitglied Andrea Zinsli von der Energie 360° AG begrüsst. Als Mitglied der Fachkommission technische Koordination FTK des VSG wird er die Kontakte unter den beiden Kommissionen stärken können.

Richtlinie G2

Derzeit wird der Vernehmlassungsbericht zur Revision der Richtlinie G2 «Rohrleitungen» von der G-UK1 erstellt. Einige der eingegangenen Anmerkungen müssen noch bearbeitet werden.
Aus Gesprächen mit dem Bundesamt für Energie BFE und dem Eidg. Rohrleitungsinspektorat (ERI) ging hervor, dass 2019 in der Rohrleitungsverordnung (RLV) der Geltungsbereich bezüglich Druck und Rohrdurchmesser wohl neu definiert wird. Dies wird entsprechende Anpassungen im Geltungsbereich der G2 erfordern.
Des Weiteren fanden Gespräche mit dem ERI und dem Eidg. Starkstrominspektorat ESTI statt. Dabei ging es um die Anpassungen der Abstände zwischen Rohrleitungsanlagen und elektrischen Leitungen in der Verordnung über elektrische Leitungen (LeV).

G-UK4 – Erneuerbare Gase

Nach Abschluss der Übersetzung der Richtlinie G12 «Biogasanlagen» ist die Teilnahme der Westschweiz an der Vernehmlassung sichergestellt. Deren Frist wurde bis zum 1. Juni 2018 verlängert.
Die G-UK4 «Erneuerbare Gase» hat sich mit dem Manual zur Clearingstelle des VSG beschäftigt und erarbeitet eine neue Methode für die Ermittlung des Faktors zur Umrechnung von Biogas in kg-Erdgasäquivalent. Für die Gasmessung und Umrechnung der eingespeisten erneuerbaren Gasen soll die Richtlinie G23 «Gas Metering Code» stärker involviert werden.
Beim erarbeiteten Argumentarium «Restmethanwert von Biogasaufbereitungsanlagen» soll der Fokus gemäss G-HK nicht einzig auf einem konkreten Grenzwert liegen, da auch die eingesetzten Betriebsmittel und Technologien die Treibhausgasemissionen massgeblich beeinflussen.
Eine weitere Pendenz der G-UK4 ist die Steigerung des Anteils H2 im Erdgas. Dies betrifft die Richtlinie G18 «Gasbeschaffenheit». Hierzu wird die G-UK4 an der nächsten Sitzung der G-HK ein Konzept vorstellen, wie das Thema angegangen werden könnte. Dabei ist zu beachten, dass bei diesem Thema auch andere Branchenakteure (Hochdruck, Gasmessung, Transport, Speicherung und Endkunde) involviert werden müssen.

Statistik, Ereignisse und Aufsicht

Das neue webbasierte Tool zur Erfassung der technischen Gasstatistik des SVGW steht kurz vor dem Rollout. Die nächste Erhebung soll bedienerfreundlicher werden, zudem sollen werkspezifische Auswertung möglich sein. Mit dem neuen Webtool müssen die Richtlinien G15 «Technische Jahresstatistik Gas» und Richtlinie G14 «Erfassung von Unfällen» angepasst und aktualisiert werden.
Im Zusammenhang mit dem Thema «Unfälle» bekam die G-HK Gelegenheit, sich mit dem Ereignis von Yverdon im Jahr 2011 auseinanderzusetzen. So berichtete ein involvierter Mitarbeiter aus Yverdon über die damaligen Geschehnisse und der TISG-Leiter Peter Bürgelin stellte die vom TISG gemachten Analysen vor. Aufgrund dieser Inputs und der Diskussion in der HK war man sich einig, dass die Frage, warum wir etwas tun, verstärkt in den Vordergrund gerückt werden müsste. Heute liegt der Fokus oft zu sehr auf den Details bzw. auf der Art und Weise, wie etwas getan werden soll.
In engem Zusammenhang mit der Gasstatistik steht auch die Oberaufsicht des Bundes über die Kantone im Bereich Rohrleitungen. Ein Jahr nach Inkraftsetzung der BFE-Richtlinie musste der Bund feststellen, dass insbesondere bei den Angaben zu den Baubewilligungen noch Unklarheiten bestehen. Generelle Baubewilligungen sind gemäss BFE nicht zulässig. Im Sinne einer Hilfestellung wird das BFE z.Hd. der Kantone eine rechtliche Abklärung machen, die aufzeigen soll, wie die Bewilligungspraxis einheitlich und möglichst einfach geregelt werden kann. Dazu werden auch das TISG und die Kantone interviewt.

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