Anlässlich der 101. Sitzung der FTK am 4. März 2013 bei Cosvegaz AG durfte der Vorsitzende Dr. Jean-Claude Weber dem Sekretär Martin Seifert das Protokoll zur 100. Sitzung verdanken.
Die Fachkommission Technische Koordination (FTK) wurde geschaffen, um Themen der Gaswirtschaft an den Schnittstellen Branchenpolitik, Marketing und Technik zu regeln. Am 26. Juli 1989 fand unter dem ersten Präsidenten Dr. Kurt Egger (†) die 1. (konstituierende) Sitzung statt. Als Protokollführer amtete Urban Rapold. Die Mitglieder der Kommission waren Roland Jaccard, Camille Jaquet, Peter Kötzli, Anton Müller, Albert Rosselet, Didier Bonnard und Bruno Meier. Der Verband der Gasapparatelieferanten (VGL) wurde durch Max Sommerhalder und Fritz Kesselring vertreten.
Bereits an der ersten Sitzung waren die Wartung und der Unterhalt von Gasapparaten durch Kaminfeger ein Thema – es ist bis heute ein Thema geblieben. Aber auch die Brennstoffzelle gab zu diskutieren; der Vorstoss des SVGW, sich im neuen Labor der Schweizerischen Gasindustrie in Schwerzenbach mit der Brennstoffzelle auseinanderzusetzen, wurde von der FTK nicht goutiert. Diskutiert wurde auch über die Entgegennahme der Anrufe durch die Telefonistinnen an der Grütlistrasse 44 in Zürich mit dem Ausdruck «Gas- und Wasserindustrie».
In der Anfangsphase waren die Verhandlungen mit dem damaligen BUWAL zur Lufthygieneverordnung (LRV) ein zentrales Thema. Sollen die Grenzwerte für NOx bei den Gasgeräten dank technischem Vorsprung und besseren Verbrennungseigenschaften von Erdgas tiefer angesetzt werden als bei Ölheizungen? Die Schweizer Hersteller boten im Rahmen dieser Verhandlungen immer tiefere Grenzwerte, die sie dann später bei der Massenproduktion der Apparate kaum oder nur noch mit teuren Massnahmen einhalten konnten.
Im Laufe der Jahre hatte sich die Arbeit der Kommission insbesondere mit der Schaffung des Forschungs- und Entwicklungsfonds der Schweizerischen Gaswirtschaft (FOGA) geändert. Die FTK hatte nun die Aufgabe, die Forschungsgesuche zu beurteilen und zu begleiten. Wegweisend war ein Projektvorschlag des SVGW und der EMPA über eine wirkungsorientierte Beurteilung von Abgasen von Erdgasfahrzeugen, aufgrund dessen der Bund die Abgasvorschriften für Erdgasfahrzeuge änderte.
Heftig diskutiert wurde auch über Erdgastankstellen an der EXPO.02 im Drei-Seen-Land. Die FTK stimmte schlussendlich der Finanzierung zu und beauftragte den SVGW, die Tankstellen zu bauen.
Heute beschäftigt sich die FTK nur noch mit anwendungsorientierten Projekten, die kurz vor der Markteinführung stehen. Typische Beispiele sind die Roadmaps Gaswärmepumpe, Strom erzeugende Heizung und Brennstoffzelle. Die Geldmittel des Fonds sind zu gering, dass auch noch Grundlagenprojekte unterstützt werden können. Zunehmend wird sie sich auch zu Projekten und Fragen im Zusammenhang mir der neuen Energiestrategie 2050 des Bundes auseinandersetzen müssen wie etwa mit Fragen zur Holzmethanisierung oder zur Speicherung von überschüssiger Solar- oder Windenergie im Erdgasnetz.
Der Status der laufenden Projekte und die Bewertung der Gesuche für neue Projekte waren Thema des ersten Tages der 101. Sitzung. Das Projekt Holzmethanierung in Mont-la-Ville, bei dem aus Holz erneuerbares Gas gewonnen wird, soll mit 175'000 Franken unterstützt werden (Antrag an VRA/VSG). Das zukunftsweisende Projekt zeigt auf, wie in einer Gemeinde die Gasversorgung zu 100% auf erneuerbarer Energie basieren kann.
Der zweite Sitzungstag stand ganz im Zeichen der zukünftigen Aufgaben des FOGA. Es wurden die Einflüsse der aktuellen Energiepolitik und der technologischen Entwicklungen auf die Tätigkeit des Fonds analysiert und die neuen Aktionsfelder definiert.
«AQUA & GAS» gibt es auch als E-Paper. Abonnenten, SVGW- und/oder VSA-Mitglieder haben Zugang zu allen Ausgaben von A&G.
Den «Wasserspiegel» gibt es auch als E-Paper. Im SVGW-Shop sind sämtliche bisher erschienenen Ausgaben frei zugänglich.
Kommentare (0)