Nachdem die offizielle Lancierung der Richtlinie W9 für Grundwasserbrunnen nach deren Fertigstellung im März 2020 pandemiebedingt verschoben werden musste, holte der SVGW dies nun anlässlich einer Präsenzveranstaltung unter Einhaltung der Covid-Zertifikatspflicht nach. Insgesamt elf Referenten aus Wasserversorgungen, kantonalen Vollzugsbehörden, Geologie-Büros sowie der Industrie gaben ihr Fachwissen und ihre Erfahrungen zu den theoretischen Vorgaben der Richtlinie W9 an das Publikum weiter.
Im ersten Block der Tagung stellten die Referenten die Richtlinie vor und zeigten die Vorgehensweise für Planung, Projektierung sowie Bau von Grundwasserbrunnen auf. Die Teilnehmenden erhielten zudem praktische Anleitungen für fundierte, hydrologische Vorstudien. Im zweiten Block präsentierten die Vortragenden den Betrieb und eine den Regeln der Technik entsprechende Instandhaltung von Grundwasserbrunnen. Ein weiteres Referat illustrierte die Erfahrungen der Hardwasser AG bei der Sanierung von langjährig in Betrieb stehenden Grundwasserbrunnen. Darauf folgte ein Bericht über das Vorgehen des Tessiner Wasserversorgers AMB (Bellinzona) bei der Erfassung der Brunnenleistung als Grundlage für eine spätere Beurteilung der Brunnenalterung. Ein Vertreter der Firma «Smart Water Well» stellte eine Software vor, welche die digitale Verwaltung von Daten und Parameter im Betrieb eines Grundwasserbrunnens ermöglicht. Im dritten Block «Ändernde Rahmenbedingungen» erläuterten Wasserversorger aus dem städtischen sowie ländlichen Bereich ihre aktuellen Herausforderungen. Die Präsentation von Strategien zur Bewältigung schwieriger Situationen aufgrund der Klimaveränderung und ein Ausblick auf die Zukunft von Grundwasserbrunnen rundeten diesen Informationsblock ab. Die Teilnehmenden erhielten Empfehlungen für Überwachungsaktivitäten, Evaluierungsprozesse sowie Vorgehensweisen und konnten ihre Anliegen in den Fragerunden darlegen.
Die Tagung machte deutlich, dass der Druck auf unser Grundwasser und damit die Anforderungen an Betreiber von Grundwasserbrunnen in allen Regionen zunehmen. Spurenstoffe in den Gewässern, Trockenperioden, Starkregenereignisse und der enorme Siedlungsdruck belasten die Wasserressourcen. Es ist notwendig, dass bereits bei der Raumplanung die Anliegen des Ressourcenschutzes berücksichtigt werden. Deshalb sollten die Interessen von Wasserversorgern von kantonalen Stellen und der Öffentlichkeit stärker wahrgenommen werden. Dem SVGW kommt dabei eine wichtige Rolle zu, indem er mit diversen Massnahmen diese Anliegen seiner Mitglieder unterstützt.
Nach der langen Pause für Präsenzveranstaltungen nutzten die Teilnehmenden diese Fachtagung auch für einen regen, informellen Austausch während den Pausen und dem abschliessenden Apéro. Der SVGW freut sich, dass die Veranstaltung wie geplant durchgeführt werden konnte und bedankt sich bei allen Referenten für die informativen und interessanten Vorträge! Ein ausführlicher Bericht über die Referate folgt in einer der kommenden Ausgaben unseres Fachmagazins Aqua & Gas.
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