Ende November 2018 trafen sich die Mitglieder der Bildungshauptkommission (B-HK) zur Herbstsitzung. Hauptthemen waren die Berichterstattungen der Unterkommissionen, die Verabschiedung der eidg. Berufsprüfung «Kontrolleur/in Gas- und Trinkwasser» zuhanden des Vorstandes, aber auch Informationen über den Projektverlauf der Revisionen der Berufsprüfungen «Brunnenmeister» und «Rohrnetzmonteur» sowie die Weiterentwicklung des Bildungsangebotes.
Alle vier Unterkommissionen der B-HK waren im Jahr 2018 entweder an einem Entwicklungs- oder an einem Revisionsprojekt beteiligt. So war das Berichtsjahr für alle sehr intensiv. Der Vorsitzende der B-HK, Andreas Hirt von Energie Service Biel, bedankte sich auch im Namen des SVGW herzlich für das grosse Engagement der Kommissionsmitglieder. Die Sicherstellung einer umfassenden, qualitativ hochstehenden Aus- und Weiterbildung sei ein zentrales Element der Verbandstätigkeit, so Hirt, und diese könne nur gewährleistet werden, wenn interessierte und gut ausgebildete Fachleute in den Kommissionen mitwirkten und ihre praktische Berufserfahrung einfliessen liessen.
In den Unter-Kommissionen und der B-HK gab es einige personelle Veränderungen und Wahlen:
Der Brunnenmeister-Vorbereitungslehrgang dauert dreissig Tage. Dieses Jahr haben in allen drei Landesteilen eidg. Berufsprüfungen stattgefunden. Die Grenze von 1’000 ausgebildeten Brunnenmeistern (759 in der deutschen, 276 in der französischen und 80 in der italienischen Schweiz) wurde damit im Jahr 2018 überschritten.
Im Jahr 2018 wurde in der Deutschschweiz aufgrund der mässigen Nachfrage kein Vorbereitungslehrgang Rohrnetzmonteur durchgeführt. Alle Absolventen des Lehrgangs 2017/2018 haben im März 2018 erfolgreich die Berufsprüfung absolviert. In der Romandie wird die Berufsprüfung Rohrnetzmonteur in einem Turnus von zwei Jahren durchgeführt. Die nächste Berufsprüfung findet e
Die Prüfung des Richtlinien-und Kontrolleurenkurses fand wie üblich im Mai statt und die Zertifikate konnten anlässlich der VIGW-Jahresversammlung in Olten den erfolgreichen Prüfungsabsolventen übergeben werden.
Der Richtlinien- und Kontrolleurenkurs 2019 ist mit dreissig Teilnehmern ausgebucht. Aufgrund der Entwicklung der neuen Berufsprüfung Kontrolleur/in Gas und Trinkwasser wird im Jahr 2020 voraussichtlich der letzte Richtlinien- und Kontrolleurenkurs angeboten.
Mehrere neue und überarbeitete Richtlinien im Bereich Wasser (W3, E3 und W6) sowie im Bereich Gas (G2, G1006, G1007, GW1) liegen vor, so dass die Durchführung eines Weiterbildungstages für Installationskontrolleure auf Herbst 2019 geplant ist.
Der Lehrgang Teamleiter fand zum ersten Mal nach neuem Modus (3 Blöcke à 4 Tagen) statt. Die kompaktere Variante mit Fokus auf die «Soft-Skills-Themen» wurde seitens Absolventen durchwegs als positiv beurteilt. Die Prüfungen fanden Ende Oktober 2018 statt und alle haben erfolgreich abgeschlossen.
Seit Ende 2017 wurden zwölf GVP-Kurse (Einführung in die neue W12) in deutscher, französischer und italienischer Sprache durchgeführt. Insgesamt haben über 350 Teilnehmer am zweitägigen Kurs teilgenommen und gesamtschweizerisch viel Wissenswertes über die gute Verfahrenspraxis und die gesetzlich geforderte Selbstkontrolle erfahren.
Im Sommer 2017 startete der Entwicklungsprozess für die Entwicklung der neuen Berufsprüfung Kontrolleur/in Gas- und Trinkwasserinstallationen. In diversen Workshops entwickelte eine Arbeitsgruppe mit ausgewiesenen Fachleuten aus den Werken das Qualifikationsprofil (Berufsbild, Übersicht über die beruflichen Handlungskompetenzen und die Anforderungsniveaus). Nach der Genehmigung durch das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) konnten die Wegleitung, die Prüfungsordnung und die Module entwickelt werden.
An der Sitzung von Ende November 2018 verabschiedete die B-HK den Antrag zu Handen des Vorstandes, die Unterlagen beim SBFI zur Genehmigung und Inkraftsetzung einzureichen. Gleichzeitig wurde die B-UK3 beauftragt, den niederschwelligen SVGW-Zertifikatskurs (Umfang je etwa 5 Tage für den Bereich Wasser und den Bereich Gas) zu entwickeln.
Der Revisionsprozess der beiden Lehrgänge und Berufsprüfungen «Brunnenmeister» und «Rohrnetzmonteur» richtet sich nach dem Leitfaden des SBFI und konnte im Sommer 2018 mit einem gemeinsamen Kick-Off starten und verläuft bisher wie geplant. Der gesamte Prozess wird voraussichtlich bis Ende 2020 dauern.
In den Projektgruppen sind möglichst alle Vertreter von grossen und kleinen Werken und aus allen Landesteilen und Sprachregionen involviert. Aus diesem Grunde wurde bei der Auswahl der Projektbegleitung, der b-werk Bildung Gmbh in Bern, besonders darauf geachtet, dass die Moderation der Arbeitssitzungen immer auf Deutsch und Französisch erfolgen kann.
Erste Workshops haben bereits stattgefunden. Aufgrund der daraus gewonnenen Ergebnisse wird nun ein Entwurf des Qualifikationsprofils erstellt. Darin werden das Berufsbild, die Übersicht der beruflichen Handlungskompetenzen und die Anforderungsniveaus beschrieben. Im vierten Workshop Anfang 2019, wird das Qualifikationsprofil durch die Expertengruppe validiert. Im Frühling 2019 wird das Qualifikationsprofil den SVGW-Mitgliedern und der B-HK zur Vernehmlassung vorgelegt, bevor die Prüfungsordnung, die Wegleitung und allfällige Module erarbeitet werden. Diese Phase ist voraussichtlich im September 2019 abgeschlossen und die Dokumente werden den Mitgliedern nochmals zur finalen Vernehmlassung vorgelegt, bevor die Dokumente beim SBFI eingereicht werden.
Erst nach der Genehmigung der Dokumente durch das SBFI können dann die konkreten Inhalte der neuen Ausbildungen entwickelt werden, sodass dann bei einem optimalen Projektverlauf im Jahr 2021 die neuen Lehrgänge starten können.
Wie in den vergangenen Jahren haben bis Ende 2018 rund 1’700 Personen an Kursen und Lehrgängen und etwa 1’000 Personen an Fachtagungen teilgenommen. Dies entspricht der Anzahl der erwarteten Kursteilnehmenden und widerspiegelt die Zahlen der vergangenen Jahre. Die zweieinhalbtägige Veranstaltung im Rahmen des DAS Food Safety in Zusammenarbeit mit der Universität Basel und der HES-So Valais/Wallis wurde dieses Jahr zum letzten Mal durchgeführt. Von Seiten des BLV und des VKCS wurden die Anforderungen an die Aus- und Weiterbildung des Personals der Kontrollorgane neu definiert. Somit würden in Zukunft Studierende aus den Kontrollbehörden fehlen und deshalb hat sich die Studienleitung aus strategischen Gründen entschlossen, den Studiengang Food Safety Management nicht mehr anzubieten.
Im Jahr 2018 konnten verschiedene Bildungsangebote neu ins Programm aufgenommen werden, so zum Beispiel ein Kurs zum Thema Korrosionsschutz oder in der italienischen und französischen Schweiz die GVP-Kurse W12. Für 2019 sind zudem diverse neue Bildungsangebote in Planung: zum Beispiel eine Express-Schulung für Entscheidungsträger im Bereich (Ab-)Wasser, ein Kurs für den IKT-Minimalstandard bei den Trinkwasserversorgungen (W1018) oder ein Kurs zur Richtlinie G23 «Metering Code Gas».
Für die Branche ist es wichtig, dass Änderungen und Neuerungen in den Regelwerken so schnell wie möglich in die SVGW-Ausbildungen und Kurse fliessen. In der Frühlingssitzung im Mai 2018 verabschiedete die B-HK einen entsprechenden Antrag zur Qualitätssicherung beim Transfer der Regeln der Technik (SVGW-Regelwerk) in die Aus- und Weiterbildung. Einige dieser Vorschläge und Massnahmen konnten bereits umgesetzt werden. So nehmen künftig die Bereichsleiter Gas und Wasser des SVGW regelmässig an den Sitzungen der B-HK teil und berichten dabei über die vorgesehenen Änderungen im Regelwerk. Die Vorsitzenden der B-UK’s nehmen diese zusammen mit ihren Sekretären auf und leiten die adäquaten Massnahmen ein.
Bei den jährlichen Ausbildertagungen erhalten fachliche Themen wie Änderungen im Regelwerk einen stärkeren Stellenwert wie bis anhin. So wurde bereits am Weiterbildungs- und Informationstag für SVGW-Fachlehrer von Mitte September 2018 in Sursee der Fokus auf einen fachlichen Austausch der Gruppen gelegt. Einen Hauptteil der halbtägigen Veranstaltung im Campus Sursee bildete deshalb ein nach den Fachbereichen Gas und Wasser getrennter Workshop. Dabei wurde den Fachlehrern und Experten aufgezeigt, welche Änderungen in den SVGW-Regelwerken vorgenommen wurden und welche Neuerungen in den Regelwerken erfolgt, respektive in Planung sind. Vorsitzende der B-UK’s und technische Berater des SVGW führten durch die einzelnen Workshops und beantworteten Fragen. Ein spannendes Einführungsreferat zum Thema «Gehirngerechtes Lernen» und ein gemeinsames Nachtessen rundeten den Anlass ab. Auch im nächsten Jahr soll Ende August wieder ein ähnlicher Anlass für die fachliche, didaktische und methodische Weiterbildung der Fachlehrer und Prüfungsexperten durchgeführt werden. Die nächste Sitzung der B-HK findet Anfang Juni 2019 in Olten statt.
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