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28. Februar 2025

Prolog

Dem Wasser seinen wahren Wert beimessen

Die Neuenburgerinnen und Neuenburger kennen den Wert des Wassers: In ihrem Kanton ist es knapp, weil der kalkhaltige Untergrund das Wasser schnell in die Tiefe leitet. Die Neuenburgerinnen und Neuenburger sind sich aber auch der Verletzlichkeit des Wassers bewusst.

Im Jahr 1882 wurde die Stadt Neuenburg von einer verheerenden Typhusepidemie heimgesucht. Die kühnen Wasserleitungsprojekte, die Ende des 19. Jahrhunderts in der Areuse-Schlucht umgesetzt wurden, ermöglichten es, Wasser nach La Chaux-de-Fonds und Neuenburg zu transportieren.

Die Herausforderungen im Zusammenhang mit Wasser wandeln sich im Laufe der Zeit und werden immer komplexer, ob es sich nun um quantitative Aspekte handelt, die
im Hinblick auf den Klimawandel zu antizipieren sind, oder um qualitative Aspekte, wie es derzeit mit dem Nachweis von PFAS in den Gewässern der Fall ist.

Um unsere Oberflächengewässer und unser Grundwasser zu schützen, ist es unerlässlich, mit so unterschiedlichen Akteuren wie den Verantwortlichen für die Abwasserbehandlung, den Stromerzeugern, der Landwirtschaft, der Industrie und dem Freizeitsektor zusammenzuarbeiten. Wir dürfen auch nicht vergessen, uns vor dem Wasser zu schützen, das uns aufgrund seines Überflusses bedrohen kann. Nur eine integrale Wasserwirtschaft ermöglicht ein kohärentes Handeln unter Einbeziehung aller Akteure und Nutzungsarten. Die Umsetzung dieses Instruments erfordert es, all jene Nutzer an einen Tisch zu bringen, die sich bisher bei der Wassernutzung nicht abzustimmen brauchten, dies aber in Zukunft tun müssen. Die Politik wird zweifellos Interessen abwägen müssen.

Alle Aspekte der Wasserwirtschaft müssen behandelt werden: Restwassermengen, Vorschriften für Grundwasserschutzzonen S1 bis S3 und Zuströmbereiche, Revitalisierungs- und Hochwasserschutzprojekte, die Sanierung von Altlasten, die Einführung der Behandlung von Mikroverunreinigungen in Kläranlagen und die quantitative und qualitative Gewässerüberwachung, ohne die wir keinen Überblick über die Entwicklung unserer Gewässer hätten.

Lange Zeit wurde das Thema Wasser vernachlässigt, weil es in einem Land, in dem Wasserreichtum und Wasserqualität unveränderlich schienen, schlichtweg keine Priorität hatte. Jetzt ist es dringend notwendig, ihm den wahren Wert beizumessen, der ihm gebührt.

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Kommentare (1)

Markus Dietiker am 17.03 2025 um 09:47

PFAS aus Windenergie Anlagen

Guten Morgen, gerade in Karst-Gebieten ist es wichtig, dass auf die riesigen WIND-INDUSTRIE-ANLAGEN in Trinkwasser Schutzgebieten verzichtet wird! Da wird z. B. beim jährlichen Ölwrchsel von 1000 l Öl auf 150 m Höhe oder durch den massiven Abrieb der Rotorblätter bis 50 kg in Form von Mikroplastik mit PFAS und Bisphenol A das Trinkwasser stark gefährdet! MfG Markus Dietiker

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