Bei der Versorgungssicherheit spielt eine krisenresistente Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) eine zentrale Rolle. Kommt es hier zu Störungen oder bricht die IKT-Infrastruktur ganz zusammen, gefährdet dies unmittelbar die Sicherheit und den Wohlstand einer Gesellschaft. Es gibt kaum einen Bereich, der nicht von einer funktionierenden IKT abhängig ist: Energie, Wasserversorgung, Logistik, Industrie, Gesundheitswesen oder auch Dienstleistungen.
In der Schweiz waren bereits Wasserversorgungen, Spitäler oder Industriebetriebe Ziel von Cyberangriffen. Nicht alle Angriffe konnten entdeckt und abgewehrt werden. Wie folgenschwer ein Angriff verlaufen kann, zeigte sich im Mai 2021 in Texas. Dort wurde der Pipelinebetreiber «Colonial Pipeline» Opfer einer erpresserischen Cyberattacke. An der US-Ostküste wurde der Treibstoff immer knapper, bis die Pipeline wieder funktionierte.
Ein solcher Angriff kann auch die Infrastruktur in der Schweiz treffen. Wie verwundbar etwa die Strombranche ist, zeigte erst kürzlich eine Umfrage des Bundesamts für Energie (BFE). Sie kam zum Schluss, dass die Akteure in der Stromversorgung der Cybersicherheit zu wenig Beachtung schenken.
Die wirtschaftliche Landesversorgung hilft mit, diesen Missstand zu beseitigen. Zusammen mit den Branchenverbänden erarbeitet das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) Minimalstandards, darunter auch jene für die Wasser- und Gasversorgung. Nicht zuletzt, weil die Anwendung dieser Handlungsanweisungen freiwillig ist, hapert es derzeit in der Schweiz gemäss der BFE-Studie im Bereich Cybersicherheit und Resilienz. Hier besteht Handlungsbedarf: Alle müssen sich aktiv auf die Risiken vorbereiten und damit zur Versorgungssicherheit des Landes beitragen.
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