Ank. Gletscher gehören zur Schweiz wie Uhren und Schokolade. Fragt sich bloss, wie lange noch. Weltweit schmelzen die Gletscher schneller denn je zuvor. Verschwinden sie, geht damit nicht nur ein spektakuläres Merkmal des Unesco-Welterbes «Schweizer Alpen» verloren, sondern auch die wichtigste Süsswasserreserve. Zeitgleich steigen Meeresspiegel sowie das Risiko für Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Trockenperioden, Murgänge und Erdrutsche. Die Pegel von Flüssen und Seen sinken währenddessen ab, was negative Auswirkungen auf Landwirtschaft, Wasserkraft und Schifffahrt haben wird.
Vom Gletscherschwund sind nicht nur die Schweiz und Europa betroffen, sondern Milliarden von Menschen. Gemäss Unesco sind nahezu zwei Milliarden Menschen für ihre Trinkwasserversorgung, Landwirtschaft und Energieerzeugung auf Wasser aus Gletschern, Schneeschmelze und Gebirgsabflüssen angewiesen. Wegen der Erderwärmung und des damit einhergehenden Abschmelzens der Gletscher liegt der Meeresspiegel bereits heute 20 cm höher als noch 1900. Bis 2100 wird er rasant weitersteigen, gemäss Weltklimarat bis 84 Zentimeter, und Küstengebiete unter Wasser setzen, wo heute Hunderte von Millionen Menschen leben.
Wie schnell und wie viel Gletschereis schmilzt oder welche Gletscher dieses Jahrhundert überdauern, hängt von den globalen Bemühungen zur Eindämmung der Klimakrise ab. Mit dem diesjährigen Thema «Glacier Preservation» will der Uno-Weltwassertag darauf aufmerksam machen, dass die Rettung der Gletscher nichts weniger als eine Überlebensstrategie für die Menschen und ihre Umwelt ist. Und dass dies nur mit der Reduktion der Treibhausgasemissionen zu bewerkstelligen ist.
In der Schweiz finden zum Weltwassertag diverse Veranstaltungen statt, darunter ein Interdisziplinäres Symposium an der OST in Rapperswil am 20. März oder der Blue Summit Switzerland, der bereits im Februar im Schloss Reichenau durchgeführt wurde.
Dietikon hat sich mit ihrem Engagement als Blue Community dem Schutz des Trinkwassers verschrieben. Deshalb widmet die Stadt dem Wasser nicht nur einen (Weltwasser)Tag, sondern eine ganze Woche: vom 17. bis 23. März.
Der Schwerpunkt der Woche liegt auf der Förderung und Sensibilisierung des Trinkwasserkonsums. Aus diesem Grund wurde ein gemeinsames Projekt mit Viva con Agua und zehn Dietiker Gastronomen – Bären, Gleis 21, Dudu, Mis Kaffi, Liu168, Pad Thai, Senevita 5i, Rustica, Zeus, Kafi Grüezi – lanciert.
Während der Weltwasserwoche machen diese Dietiker Gastronomiebetriebe auf den Wert der lebensnotwendigen Ressource Wasser aufmerksam und werben für den Konsum von Wasser aus der Leitung statt aus der Flasche. Verbunden wird diese Aktion mit DRINK & DONATE, der Leitungswasser-Initiative von Viva con Agua. Der vermehrte Ausschank von Leitungswasser wird dabei mit einer Spende für globale Wasserprojekte verbunden.
Jugendliche im Alter von 8-14 Jahren können am 19. März ab 13.30 h in der Stadt- und Regionalbibliothek ein Raketenauto mit Wasserantrieb bauen, während Filmliebhaber dort ab 19:30 h den Animationsfilm «Elemental» von Pixar anschauen. Der Film führt die Zuschauenden nach Element City, wo sich die Wesen der vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde die Stadt miteinander teilen.
Für diejenigen, die gerne spannende Experimente machen, gibt es in der Freizeitanlage Chrüzacher am 19. März von 14.00 - 17.00 h die Aktion «Experimentieren mit Wasser – Wie entsteht sauberes Wasser?».
Am offiziellen Weltwassertag, 22. März, findet ein spannender und informativer Waldspaziergang statt. Zwischen 14.00 und 16.00 h lernen die Teilnehmenden die Brunnen im Wald kennen. Treffpunkt ist in der Freizeitanlage Chrüzacher beim Stall, die Wanderung führt in den Guggenbühl und Honeretwald. Die Teilnehmenden werden gebeten, eine Trinkflasche mitzubringen.
ProgrammĂĽbersicht und weitere Informationen:
www.dietikon.ch/weltwasserwoche
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Seit 1993 lädt die Uno sämtliche Nationen, nichtstaatliche Organisationen, Wasserversorger, grosse Städte, kleine Gemeinden sowie engagierte Menschen dazu ein, den Weltwassertag am 22. März zu nutzen, um mit Aktionen die Aufmerksamkeit auf kritische Wasserthemen wie Ressourcenschutz oder Zugang zu Trinkwasser und sanitären Anlagen zu lenken.
Auf der Website des Weltwassertages steht unter «Resources» für alle, die lieber handeln als tatenlos zusehen, viel Material zur Verfügung, um aktiv zu werden – ob analog oder digital. Das Angebot reicht vom Uno-Weltwasserbericht über weiterführende Fakten zu Klimawandel und Gletscherschwund bis hin zu Infografiken, «Trello Board» sowie «Social Media Kit» mit Texten und Fotos für Posts.
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