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06. Februar 2025

Munition in Schweizer Seen

100 Ideen zur Bergung

Heute endet die Frist für die Eingabe von Ideen für umweltfreundliche und sichere Bergungsmethoden von Munition aus Schweizer Seen. Ein Expertengremium wird nun alle eingegangenen Vorschläge bewerten. Die drei besten Ideen werden im Mai 2025 prämiert.

Am 7. August 2024 lancierte der Bereich Wissenschaft und Technologie (W+T) des Bundesamtes für Rüstung armasuisse einen Ideenwettbewerb zur Suche nach umweltfreundlichen und sicheren Bergungsmethoden für die versenkte Munition, die in Schweizer Seen in einer Tiefe von 150 bis 220 Metern liegt. armasuisse W+T führte den Wettbewerb als öffentliche Ausschreibung in einem offenen und anonymen Verfahren durch. Heute, am 6. Februar 2025, läuft die Frist für die Ideeneingabe ab. Es sind gegen 100 Ideen über die Ausschreibungsplattform simap.ch eingegangen.

Im nächsten Schritt bewertet ein Expertengremium, bestehend aus Mitgliedern von Behörden, Instituten und Hochschulen, die eingereichten Vorschläge nach festgelegten Kriterien. Im Mai 2025 werden die drei besten Vorschläge prämiert und ein Preisgeld in der Höhe von insgesamt 50'000 Schweizer Franken vergeben.

Es ist nicht vorgesehen, die besten Vorschläge unmittelbar umzusetzen. Sie können aber als Grundlage für allfällige weitere Entscheidungen oder Forschungsprojekte zur Munitionsbergung in grosser Seetiefe dienen.

 

Schwierige Bedingungen für eine umweltfreundliche und sichere Bergung

Die Bergung der versenkten Munition in einer Wassertiefe von 150 bis 220 Metern ist sehr komplex: Neben der Tiefe stellen die schlechte Sicht, die Explosionsrisiken, die Strömung sowie die sehr unterschiedlichen Dimensionen (4 mm bis 20 cm Grösse, 0,4 g bis 50 kg Gewicht) und die Beschaffenheit der versenkten Munition weitere Herausforderungen dar. Diese Munition ist zudem in bis zu zwei Metern feinen Sedimenten eingebettet, die bei der Bergung zu einer Trübung führen könnten. Die meisten Munitionsteile bestehen aus Eisen und sind magnetisch, gewisse Zünder jedoch aus nichtmagnetischem Kupfer, Messing oder Aluminium.

Stärkere Zusammenarbeit für mehr Sicherheit

Allein im Thunersee, im Brienzersee und im Vierwaldstättersee liegen rund 8'000 Tonnen militärische Munition, die zwischen den Jahren 1918 und 1964 versenkt wurden. Dabei handelt es sich um Problemmunition, überzählige oder überalterte Ordonnanzmunition der Truppen in einwandfreiem Zustand oder auch um Fehlchargen aus der Produktion. Mit dem Ideenwettbewerb will armasuisse sowohl Hochschulen als auch Industrie in die Überlegungen einbeziehen, wie eine umweltverträgliche und sichere Bergung von tiefer Seemunition aussehen könnte, sollte dies je zu einem Thema werden. Regelmässige Untersuchungen zeigen bisher keine negativen Umweltauswirkungen.

Der Ideenwettbewerb entstand im Rahmen der Innovationsräume VBS. Die Innovationsräume ermöglichen die Suche nach innovativen Lösungen für bestehende Herausforderungen unter Berücksichtigung verschiedener Kriterien, wie beispielsweise der technischen Machbarkeit oder strategische Relevanz.

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