Plattform für Wasser, Gas und Wärme
News
23. September 2024

Wasserstoff-Projekt TransHyDE

Testbetrieb für fünf Netz-Komponenten gleichzeitig

TransHyDE, ein Projekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Deutschland, hat ein Pilot-Wasserstoffnetz in Betrieb genommen. In den kommenden Monaten testet das Projekt mögliche Elemente für das zu entstehende Wasserstoff-Transportnetz auf ihre Praxistauglichkeit.

Rund 9 700 Kilometer Wasserstoff-Leitung will die deutsche Bundesregierung bis 2032 in Betrieb nehmen lassen. 60 Prozent dieser Leitungen sollen umgewidmete Erdgas-Leitungen sein. Viele dafür notwendige Komponenten des künftigen Wasserstoff-Netzes befinden sich noch im Test-Stadium. Das Wasserstoff-Projekt TransHyDE hat deswegen auf einem Firmengelände des Energieversorgers RWE in Lingen (DE) ein Mini-Wasserstoff-Netz in Betrieb genommen. Auf einer Strecke von 130 Metern neuer und umgewidmeter Wasserstoff-Leitung soll das Projekt fünf Komponenten zum Pipeline-Betrieb einem Praxistest unterziehen.

Test von fünf Komponenten gleichzeitig

Im Test von TransHyDe wird ein sogenanntes Gaschromatograph-System zur Messung der Wasserstoff-Reinheit in der Leitung geprüft. Zudem eine Containeranlage, die den Wasserstoff aus der Leitung aufreinigt, denn je nach Anwendung braucht es unterschiedlich reinen Wasserstoff. Während die Stahlindustrie beispielsweise mit Leitungs-Wasserstoff gut auskommt, benötigt die Halbleiter-Herstellung besonders reinen Wasserstoff.

Damit Netzbetreiber wissen, wie viel Wasserstoff wohin fliesst und dadurch gegenüber anderen Netzbetreibern oder Kunden abgerechnet werden kann, werden auch Geräte zur Messung von Wasserstoff-Durchlauf-Mengen einem Praxis-Test unterzogen.

Mithilfe eines Teststands prüft TransHyDE zudem, wie sich Wasserstoff bei hohen Temperaturen auf unterschiedliche Materialien auswirkt.

Zuletzt untersucht das Projekt weitere Bausteine des kommenden Transportnetzes. So könnten künftig – wie beim Erdgasnetz – Helikopter zur Überwachung des Netzes eingesetzt werden. Mit speziell dafür entwickelten Detektionsgeräten soll wird aus der Luft nach Kleinst-Leckagen in der Leitung gesucht werden. Der dafür benötigte Laser wird aus Sicherheitsgründen allerdings nicht in Lingen, sondern in einem Test-Labor getestet.

Um die Leitungen auch von innen zu inspizieren und schonend zu reinigen, testet das Projekt zudem einen sogenannten Molch.

Kommentar erfassen

Kommentare (0)

e-Paper

«AQUA & GAS» gibt es auch als E-Paper. Abonnenten, SVGW- und/oder VSA-Mitglieder haben Zugang zu allen Ausgaben von A&G.

Den «Wasserspiegel» gibt es auch als E-Paper. Im SVGW-Shop sind sämtliche bisher erschienenen Ausgaben frei zugänglich.

Die «gazette» gibt es auch als E-Paper. Sämtliche bisher erschienen Ausgaben sind frei zugänglich.